Ich habe einen Schubert C5.
Und das ist ein Helm wie die 1250er GS: Vollgestopft mit neuester Technik, erweiterbar mit Sena, kann alles (Klapphelm, Sonnenvisier) und schneidet bei jedem Test gut ab.
Aber gerade habe ich mir, da ich nicht nur BMW fahre, noch einen ganz anderen Helm gekauft: einen
Suomy SR-GP Carbon (klingt bescheuerterweise ostasiatisch, ist aber italienisch
). Dieser Helm ist in mancher Hinsicht für einen echten GSler sicher eine Enttäuschung, denn er passt eigentlich nicht zur Vollautomatisierungsalleskönnermentalität.
Er hat kein Sonnenschutzvisier, er „klappt“ nicht (Integralhelm), er hat diesen dämlichen, fummligen Doppel-D-Ring-Verschluss, man muss das Anti-Fog-Pinkock-Visier selber einbauen, wenn man bei kühler Witterung fährt. Angeblich kann man nicht mal ne Brille drunter tragen. Mache ich aber trotzdem. (So ähnlich wie die Hummel, von der ein paar Physiker mal behauptet haben, sie könne eigentlich gar nicht fliegen.
)
Warum fahre ich Depp trotzdem in 9 von 10 Fällen nur noch mit diesem Helm? Obwohl er auch kaum beworben wird? Und auch noch teurer ist als der tolle Schuberth?
Weil er dem Ideal am nächsten kommt: Dem Gefühl
ohne Helm zu fahren. Ein einmalig riesiges Sichtfeld (210°horizontal und 92° vertikal!) und der Fahrtwind ist spürbar (durch eine extrem gute Ventilation mit 5 Einströmöffnungen) aber eben nicht in den Augen. Und das Ding wiegt nichts. Fast ein Pfund (!) leichter als der C5. Selten habe ich mich auf dem Motorrad so frei gefühlt.
Fahre ich mal wieder mit dem Serientestsieger C5, so fühle ich mich eingezwängt (nein, der Schuberth ist nicht zu klein und der Suomy auch nicht zu groß
) und eingeschränkt.
Man muss fairerweise dazu sagen: der Suomy SR-GP ist eigentlich ein Rennhelm. Rein optisch passt er weniger gut zur GS. (Aber: Interessiert mich einen Scheiß.
)