Was mir gerade in diesen Zeiten auffällt: wenn man aktuelle gesellschaftliche Strömungen etwas intensiver beobachtet wird klar, das uns nicht nur ökologische Sachzwänge oder die pauschalschuldigen Grünen die Luft abschnüren, sondern wir alle uns selbst und gegenseitig - und auch wir Alten aktiv mittendrin. Und es geht nicht nur gegen das Motorrad.
Es fängt doch mit den Wanderern an, viele regionale Publikationen beklagen Massenaufläufe, zertrampelte Biotope, zugeschissene und vermüllte Wälder und vieles mehr. Die Wanderer beklagen sich über die Mountainbiker, denen übrigens vielerorts ebenfalls Fahrverbote drohen bzw. schon den Spaß einschränken. Beliebte kombinierte Rad- und Spazierwege, wie an den Flusstälern, lassen sich tatsächlich kaum noch auf zwei Beinen begehen, da man von klingelnden E-Bikern zum Zick-Zack gezwungen ist.
Und nicht zuletzt wir regen uns ja auch immer und immer wieder über Radler auf...
Naturschutzverbände jammern über Wildcamper, die sich an abgelegene Teiche mit dem Wohnmobil hinstellen und auf dem Weg dahin den Boden verdichten. Die Massen an Wohnmobilen wollen viele Ausflugsregionen - und deren zugeparkte Anwohner - auch nicht mehr haben, es wird kontingentiert oder per Durchfahrthöhe gesperrt. Weiter geht's mit den Campingplätzen. Dort beschweren sich die Silberrücken vor ihrem Hymer an den Wochenenden über Böhse Onkelz hörende Jugendliche mit in Kästen zu rechnendem Bierkonsum...
Jugendliche bekommen in den Städten Basketballplätze still gelegt, Feuerwehrneubauten werden per Bürgerinitiative ausgebremst und so weiter und so fort.
Conclusion: wir sind zu viele, gehen uns alle gegenseitig auf den Sack, und das immer und immer mehr.
Und ein Ende ist nicht in Sicht, zumal Neid und Intoleranz ein fester Bestandteil deutscher Leitkultur zu sein scheint.