Ich habe die letzten 3 Tage als Techniker auf einem Energiekongress gearbeitet, wo Politiker, Wissenschaftler, und auch Stromversorger gesprochen haben.
Das Thema war hochinteressant.
Ich gebe mal grob wieder, was an Zahlen und Fakten so besprochen wurde.
Das ist nicht meine Meinung, sondern etwas worüber sich so grob alle Beteiligten einig waren:
Bis 2040 soll es Klimaneutral werden, und die "Dekarbonisierung" abgeschlossen sein.
Status ist, das es gerade eine massive Herausforderung darstellt die Energie (Strom) versorgungssicher im Winter für uns bereitzustellen.
Hintergrund ist der Krieg in der Ukraine, und das viele Menschen nun in Stromheizungen investieren, weil sie Angst haben nicht genug Gas zum Heizen zu haben.
(dazu später mehr)
In Österreich gibt es folgende Infos und Zahlen für den Ausbau an Strom, das kann man in Etwa auf Deutschland aufrechnen.
Deutschland hat 10 mal so viele Einwohner, ist aber nicht 10 x so groß, damit stimmen die Zahlen nicht ganz wenn man es mit 10 multipliziert
Man rechnet bis 2040 (immerhin in fast 17 Jahren) mit mindestens dem doppeltem Energiebedarf.
Die Infrastruktur für Strom muss um mindestens das Doppelte ausgebaut werden, aber man muss es auf das 3fache auslegen.
Dafür sind in Österreich bis 2040 ungefähr 46 Milliarden Euro vorgesehen
Für die Erzeugung werden noch einmal Investitionen von ca. 100 Milliarden Euro veranschlagt.
Hier muss man die 3fache Erzeugung vorsehen, um die doppelte Menge zu bekommen.
Einfach deswegen, weil bei Wasser, Wind Photovoltaik usw. nicht immer alle Kapazitäten zur Verfügung stehen.
Es wurde auch klar gesagt, das Strom alleine nicht ausreichen wird um die gestiegenen Anforderungen zu decken
Damit wird in der Zukunft auch auf Biogas gesetzt sowie auch Wasserstoff.
die Pipelines und Gasleitungen dafür sind vorhanden und können (und sollen) dann auch dafür genutzt werden.
Ebenso wurde auch mal klar vorgerechnet, das die Argumente mit den Verlusten bei Wasserstofferzeugung nicht relevant sind, weil man das mit den Überschüssen bei der Produktion von Strom erzeugt.
Und zwar dann, wenn Solar und Wind gerade sehr aktiv sind, und man mehr produziert als benötigt.
Alleine so schafft man Speicherkapazitäten.
Weiter wird eben die Speicherung von Strom ein massives Thema, an dem man arbeitet.
Strom alleine löst die Probleme in der Zukunft aber nicht.
Man benötigt eben auch einen Mix mit anderen alternativen Energiequellen.
Ohne diese wird es nicht funktionieren.
Und daran arbeitet man.
Der Krieg in der Ukraine hat auch die Stromerzeugung vor massive Probleme gestellt, weil das russische Gas weggebrochen ist.
Man musste reagieren und inzwischen beziehen wir in Europa nur mehr 9% aus Russland, der Rest wurde ausgeglichen und ersetzt.
Die Gasspeicher sind zu ca. 80% (je nach Land unterschiedlich) voll.
Für Österreich gilt: Würde jede Gaslieferung heute wegfallen, kämen wir über den Winter.
Österreich hat aber im Vergleich zu den Einwohnern viel mehr Gasspeicher Kapazitäten als Deutschland.
Und eines ist wohl auch sicher: das Gas wird nicht ausbleiben, weil es inzwischen aus vielen anderen Ländern kommt, darunter auch verstärkt Norwegen (aber nicht nur)