Schauspieler Günter Lamprecht mit 92 gestorben
Der mit Fassbinder-Filmen und als „Tatort“-Kommissar berühmt gewordene Schauspieler Günter Lamprecht ist tot.
Er starb am 4. Oktober im Alter von 92 Jahren, wie seine Agentin Antje Schlag am Freitag der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Lamprecht spielte in den Neunzigerjahren acht Folgen lang den "Tatort"-Kommissar Frank Markowitz. Zuvor hatte er bereits in zahlreichen Episoden der ARD-Kultreihe Gastauftritte inne, im Jahr 2016 trat er zur 1.000-Folge noch einmal in der Rolle von Kriminalhauptkommissar Markowitz a. D. auf.
Noch im vergangenen Jahr war Lamprecht im Fernsehfilm "Meeresleuchten" zu sehe, 2017 spielte er in einer Folge von "Babylon Berlin" mit. Diese Produktionen lagen am Ende einer langjährigen Karriere vor der Kamera. Begonnen hat sie für Lamprecht bereits Ende der Fünfzigerjahre, richtig an Fahrt aufgenommen hat sie in den Siebzigern, als der Mime jährlich in mehreren Filmen mitwirkte.
Der Sieg der Naivität
1980 dann seine unvergessene Rolle des Franz Biberkopf in der berühmten Fassbinder-Verfilmung von Alfred Döblins Roman "Berlin Alexanderplatz".
Lamprecht kam am 21. Januar 1930 in
Berlin zur Welt, gelebt hat er aber in Nordrhein-Westfalen, genauer im
Rhein-Sieg-Kreis. Doch sein Berliner Akzent verriet seine Herkunft. Der einstige Bürgermeister der Hauptstadt, Klaus Wowereit, hat ihn früher immer gefragt, warum er denn bloß da am Ende der Welt in diesem Rösberg wohnen bleibe, anstatt in seine Heimatstadt zurückzukehren. "Das Ruhrgebiet ist meine zweite Heimat. Neben Berlin natürlich", betonte aber der Schauspieler da immer gern.
R.I.P