Die Aussage vom Josip ist natürlich zu kurz gegriffen, weiß er wahrscheinlich selber. Jugoslawien war nie homogen und wurde unter „Tito“ nur autokratisch und durch Repressionen zusammengehalten. Tito kam als Österreichisch-Ungarischer Offizier 1915 in russische Kriegsgefangenschaft, trat aber einige Monate nach seiner Entlassung im Zuge der Oktoberrevolution in die Rote Armee ein. Sein Verdienst war ein unabhängiger Kurs von Moskau ab 1948 - er überlebte etliche Attentatsversuche, die von Stalin gesteuert wurden.
1971 gab es schon den „kroatischen Frühling“, der jedoch durch Massenverhaftungen unterdrückt wurde, erst 1974 gab es mehr Rechte für den Föderalismus.
Ethnische Konflikte gab es schon seit König Peter I. Ab 1991 begannen die Teilstaaten Bestrebungen zur Unabhängigkeit mit Abstimmungen, die zu rd. 90% (bis auf Montenegro mit nur 55%) pro Unabhängigkeit ausgingen. Natürlich wurde es auch durch den Untergang der UdSSR beflügelt. Serbien hat daraufhin militärisch interveniert und Kriege begonnen.
Kann mich noch gut an kroatische Baggerfahrer erinnern, die übers Wochenende in die Heimat gefahren sind, um sich dort in Panzer zu setzen und gegen die Serben zu kämpfen.
Die Tragödien in den Unabhängikeitskriegen sind dafür verantwortlich, dass eine vollständige Versöhnung noch immer nicht möglich ist.