Ich habe hier jetzt eine ganze Weile mitgelesen und mich über viele Aussagen ein wenig gewundert. Es scheint eine Menge Menschen zu geben die tatsächlich Glauben, das die Malocher am Band den Laden ruinieren.
Es ist sicher richtig das man bei VW, Mercedes und Co gutes Geld verdient. Wie eigentlich in der gesamten Industrie. Industrie und Handwerk lassen sich da nur schwer 1:1 vergleichen. Am Band oder in anderen Industriebetrieben wird 3 Schicht oder Kontoschicht gefahren. Das machen die wenigsten Handwerker, also fehlen die Zulagen dafür. Ein Maurer, Fliesenleger oder Zimmermann arbeitet heute aber auch nicht mehr für 15€ die Stunde. Ein Feuerwehrmann, Polizist, oder die Krankenschwester liegt auf ähnlichem Lohnniveau wie ein Facharbeiter in der Industrie. Heute ist in vielen Fällen der Arbeiter am Band keine Anlerntätigkeit mehr, sondern ein ausgebildeter Facharbeiter.
Die Menschen, die die Wertschöpfung produzieren tragen an den Problemen die geringste Schuld.
Die Fehlentscheidungen und die Inkompetenz in den Chefetagen mit völlig überzogenen Gehältern ist das Problem. In den Vorständen wird viel Verdient und in den meisten Fällen keinerlei Verantwortung übernommen. Unternehmerisches Risiko trägt von denen keiner im Gegensatz zum Chef eines Handwerksbetriebs.
Wie soll das funktionieren wenn solche Unternehmen jedes Jahr ihre Gewinne um 5, 10, oder noch mehr % steigern müssen? Ich kann nur etwas verkaufen wenn der Kunde auch das Geld dafür hat. Nehme ich dem Kunden das Geld (Lohnkürzungen, Steuern, Lebenshaltungskosten) kauft er weniger.
Das ganze kann einfach nicht immer weiter nach oben gehen. Wenn ich letztes Jahr einen Gewinn von x% hatte und dieses Jahr ist es nur die Hälfte, ist es trotzdem noch ein Gewinn. Das heißt ich hab mehr als ich investiert habe.
Muss ich dann heulen und den Staat anbetteln?
