Moin,
der richtige Thread für mich um meinen Ärger mal Luft zu machen, den ich seit 1 1/2 Wochen mit mir herumtrage:
Ich bin am Sonntag vor einer Woche mit 2 Kumpels im Bergischen unterwegs. Fahren dann letztlich bis zum Biggesee.
Bis dahin war es ein toller Sonntag - Sonnenschein, tolle Kurven und nur wenig "hirnloses Volk" unterwegs.
Dann die Abfahrt vom Biggesee. Nach 5-6 km biegen wir rechts auf eine Bundesstraße ab und laufen kurz darauf auf einen s. g. Chapter auf. Vor uns fuhren geschätzte 80 "Rüttelplatten". Diese bewegten sich mit etwa Tempo 40-50 km/h, bei erlaubten 100 km/h, vor uns her.
Da denkt man sich ja erstmal nichts bei. Wird halt etappenweise überholt.
So leicht war das aber gar nicht. Denn die Herren Kuttenträger fuhren nicht, so wie man das kennt, in Kolonne versetzt. Nein, sie fuhren nebeneinander, und das auch noch ziemlich nah auf den Vordermann auf.
Heißt im Klartext - die blockierten die Straße auf eine Länge von gut 1 bis 1/2 km.
Wir merkten schnell, dass das Überholen nicht so einfach werden würde, wollten wir aber auch nicht in "Posermanier" mit dem Tross fahren. Also mussten wir vorbei.
Mein Kumpel, der ziemlich schmerzfrei ist, vorneweg. Ich folgte ihm recht zügig.
Plötzlich Gegenverkehr. Ja glaubt nicht, dass uns die Herren und Ihr Präsi so einfach wieder haben einscheren lassen. Das mussten wir uns schon "erzwingen". Ein reichlich beleibter Kuttenträger fuhr nun vor mir und fuchtelte wild mit der linken Hand. Zeigte den "Vogel", "Scheibenwischer" und was weiß ich nicht alles. Es hatte den Anschein als wäre er etwas von der Situation "angehoben".
Trotzdem konnte ich es ihm nicht ersparen weiter zu überholen.
Kein Gegenverkehr - ich setzte wieder an. Plötzlich zieht der "Spinner" links rüber und versucht mich abzudrängen.
Da hatte ich aber kurzzeitig nen "Kupferbolzen" in der Bugse.
Es gelang mir dennoch mich vorbeizuquetschen.
Nach ungefähr 10 weiteren überholten "Rüttelplatten" wieder Gegenverkehr.
Ja glaubt nicht, dass die mich wieder haben einscheren lassen.
Ich denke man hätte es in Kauf genommen, dass ich in den Gegenverkehr gefahren wäre.
Schließlich fuhr ich neben einem wild hupenden Kuttenträger auf dem Mittelstreifen und entging nur knapp einem Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Auto.
Ich denke "Die haben doch nicht alle Zapfen an der Tanne".
Kurz danach gelang es mir tatsächlich diese geschlossene Gruppe zu überholen.
Dies geschah kurz vor eine Rechtskurve, die nicht wirklich einsehbar war.
Ziemlich haarige Angelegenheit, soviel ist sicher.
Ich hatte den Tross keine 300 Meter hinter mir gelassen, sah ich auch auch schon irgendwelche Gestalten hinter Leitplanken stehen, die sich dort mit Kameras postiert hatten um den "Chaptertross" abzulichten.
Da fiel auch bei mir der Groschen, was da abging.
Wenn man sowas macht, dann muss ich die Straße von der Rennleitung sperren lassen.
Und wenn ich vorhabe mich mit meinem "Chapter" ablichten zu lassen, dann sollte man das nicht an einem Sonntag tun, der zu dem der erste sonnige Sonntag im Jahr ist, wo sich so viele Leute auf den Straßen bewegen...
Kurze Zeit später waren auch meine beiden Kumpels unbeschadet hinter mir.
Also das war kein Spaß, Leute!
Für mich war das, was diese Herrschaften abzogen Nötigung, wenn nicht gar gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr.
Aber wie will man sich gegen so eine Horde vor Ort zur Wehr setzen? Versuche mal mit solchen Menschen zu diskutieren - zwecklos.
Nun könnte man sagen "Wärste doch dahinter geblieben. Die biegen schon irgendwann ab." Das hätten wir tun können. Wenn man die Strecke aber nicht wirklich kennt, und nicht weiß wann die nächste Abbiegung kommt, zuckelt man ggf. kilometerlang hinter so ner Truppe her. Wer will das schon?
Und wäre man versetzt in Kolonne gefahren, so wie sich das gehört, wäre auch ein gefahrloses Überholen möglich gewesen. Aber dann hatte man ja riskiert "Fremdfabrikate" auf dem Bildmaterial zu haben.
Also ganz ehrlich - sowas erlebt man, zum Glück, nicht jeden Tag...