Ich probiere - aus einem gewissen Drang zur Chronistenpflicht heraus - alle möglichen Mobilitätslösungen gern aus. Ich bin auch mal einen Mähdrescher gefahren, weil der noch auf meiner Liste stand.
Der Punkt beim Carsharing oder beim Scootersharing ist immer, dass diese Lösungen von ihren Protagonisten als die großen Durchbrüche und Antworten auf die Ewigen Fragen[tm] verkauft werden. Sind sie aber nicht. Und ich habe mich immer schon gefragt, was eine Innenstadt gewonnen hat, wenn ihre Parkplätze statt mit regulären Autos mit Car-Sharing-Autos besetzt sind. Mir hat Car-Sharing schon mehrfach die Möglichkeit verschafft, ein E-Auto zu fahren, was ich toll fand. Aber schon das Problem, dass einmal Tanken eine Stunde dauert, ist mit dem Konzept Carsharing nicht zu vereinbaren. Ich habe in puncto Car Sharing schon alle möglichen Sachen ausprobiert, zum Beispiel im Flugzeug beim Ausrollen einen Carsharing-Wagen reservieren, dann nach dem Checkout dort hinflitzen, und schon ist man schnell zuhause. Doch die Rahmenbedingungen sind so eng gesetzt, dass es in der Praxis häufiger hakt als passt. Ich finde es gut, dass es Carsharing gibt, auch wenn ich es teilweise ein Dreivierteljahr nicht nutze. Aber ich sehe es nicht als Lösung für irgendwas.
Übrigens: Falls ich wirklich mal schnell ein Auto brauche, könnten die E-Roller eine ungeahnte Rolle spielen. Denn wenn man sich ein Car2Go über die App bucht, dann hat man eine Viertelstunde Zeit, es zu erreichen, sonst ist entweder die Reservierung abgelaufen oder es wird teuer. Also, wenn bei mir ums Eck so ein Roller steht, das Auto ist aber zwei Kilometer weg, dann kann man ja mit dem einen zum anderen fahren. Nützt zwar weder der Umwelt noch Greta - vielleicht aber mir.