@Brauni: Ihr habt von Massenausgleich keine Ahnung und schwurbelt irgendeinen Müll daher ...
Die Formel für den Hubzapfenversatz ß in Abhängigkeit des Zylinderwinkels µ beim "F1-beruhigten" V2 ist ß = 180°-2µ.
Für µ = 0° bekommt man ß = 180°-2*0° = 180° und wir sind beim gegenlaufenden Paralleltwin, der bekanntlich ja tatsächlich keine Massenkräfte erster Ordnung hat.
Für µ = 45° sind wir bei Harley-Davidson und bei einem Hubzapfenversatz ß = 180°-2*45° = 180°-90° = 90°, den die Firma aber traditionell ablehnt, weil damit der schöne Potato-Klang dahin wäre samt Rundlauf.
Für µ = 52° erhält man ß = 180°-2*52° = 180°-104° = 76° und wir sind beim bekannten Honda V2. Der "Trick" mit dem Hubzapfenversatz ermöglicht es, den V2-Motor mit beliebigem Zylinderwinkel von seinen Massenkräften erster Ordnung (F1) zu befreien.
Für µ = 90° ist ß = 180°-2*90° = 180°-180° = 0° und wir sind beim einzigen V2-Motor, der den gemeinsamen Hubzapfen zu recht besitzt, weil er auf natürliche Weise keine Massenkräfte erster Ordnung produziert. Deshalb ist es sinnvoll, ihn als "echt" zu bezeichnen.
Für µ = 180° schließlich sind wir bei ß = 180°-2*180° = -180°, also beim klassischen Boxermotor. Dieser ist also nichts anderes als ein 180°-V2 mit Hubzapfenversatz. (Nebenbei bemerkt ist er der einzige V2, der auch keine Massenkräfte zweiter Ordnung besitzt.)
Es gibt also nur einen einzigen V2-Motor, der ohne Hubzapfenversatz frei von Massenkräften erster Ordnung ist, nämlich der klassische V2 von Ducati und Moto Guzzi. Der HD-V2 schwingt mit Motordrehzahl auf Grund seines 45°-Konzeptes, das nur mit Ausgleichswelle beruhigt werden kann (oder eben mit 90° Hubzapfenversatz), und sollte deshalb tunlichst nicht als "echt" bezeichnet werden. Er ist eine Vergewaltigung physikalischer Prinzipien und nur dadurch entstanden, dass man - vor langer Zeit - einen V2 in einen Fahrradrahmen gepresst hat.
Gruß
Serpel