Letztens bin ich mal wieder mit meinem Handy und OsmAnd eine gpx Route abgefahren. Da ist mir wieder richtig bewusst geworden was Garmin da gerade mit den neueren Geräten für einen Murks abliefert:
- damit es möglichst gut funktioniert muss ich die Neuberechnung abstellen ???
=> Nein, muss man nicht. Nur wenn man eine geplante Strecke exakt wie am grünen Tisch offline geplant abfahren will, dann kann man die Neuberechnung abstellen. Alternativ reicht es aus, einfach genügend Wegpunkte zu setzen.
- als workaround eine Simulation starten ???
=> Nur wenn man sich irgendwo am Rande einer geplanten Strecke befindet und in die Route automatisch wieder einsteigen will, wenn man wieder auf die Route kommt, ist der workaround eine Option.
- obwohl ich ein teures Navi habe ohne dessen Hilfe nach der Baustelle zur Route zurückfinden ???
=> ist kein Problem, auch dafür gibt es verschiedene Optionen. Bei Neuberechnung ein wird man wieder auf die Route zurückgeführt. Bei Neuberechnung Aus und gleichzeitiger Vermeidung von Verkehrsmeldungen wird das Navi die Route entsprechend anpassen. Natürlich muss das Navi irgendwoher wissen, wie lang die Baustelle ist. Wenn das durch die Verkehrsmeldungen ins Navi richtig reinkommt, dann werden die
- schon bei der Routenerstellung peinlich darauf achten welche Punkte (mit/ohne Alarm, Via, shaping) man erstellt ???
=> Einfach planen durch zusammenklicken einer Route in BC. Dauert Sekunden. Dann kann (nicht muss) man Wegpunkte auf ohne Alarm stellen (=shapingpoint), auch das dauert nur Sekunden. Wem das zu doof ist, der kann einfach bloß mit Wegpunkten planen. Das Arbeiten mit Shapingpoints und die Unterscheidung zu echten Wegpunkten bietet einfach mehr Möglichkeiten, da man das Verhalten des Navis beeinflussen, während man unterwegs ist.
- nicht mehr zeitgemäße Mengenbegrenzungen der Routenpunkte beachten ???
=> Wozu man auf einer Route extrem viele Wegpunkte, auf die man während der Fahrt hingewiesen wird, braucht, hat mir bislang noch niemand erklären können.
- beim kleinsten Bedienfehler wird doch neuberechnet (obwohl abgeschaltet) und die ganze Route ist futsch ???
=> Stimmt, ist nicht gut. Das gilt aber nur für die neueren Garmins (Volkers Probleme bezogen sich auf den 660er, gilt also für ihn so nicht) und auch nur für den Fall, dass eine Neuberechnung ausgelöst wird, wenn man eine Route neu startet und sich nicht auf oder an der Route befindet. Dann gibt es den oben genannten simplen Workaround mit der gps-simulation. Das dauert 5 Sekunden und sollte kein Problem darstellen.
Zur Sicherheit kann man die geplante Route auch als Track im Navi parallel mitlaufen lassen. Das geht glaube ich nur bei Garmin.
Man fragt sich wirklich ob die Leute bei Garmin Ihre Produkte jemals selbst für den vorgesehen Einsatzzweck getestet haben. Bezüglich Nutzerbeschwerden ist man dort auch komplett resisstent.
Bei OsmAnd hatte ich keine Probleme immer wieder intelligent zur geplanten Route zurück geführt zu werden. Warum kann das Garmin nicht?
=> Kann es doch.
Ich habe mehrere Garmins verschiedener Generation. Noch ein Garmin wird es nicht mehr geben. Wenn ich Ersatz benötige werde ich versuchen ein wasserfestes, hitzebeständiges und handschuhbedienbares Handy mit gut ablesbarem Display extra für diesen Zweck zu finden.
Warum beschränkt sich Garmin nicht auf den Verkauf der eigentlich guten Hardware und öffnet die Software für die Allgemeinheit? Garmin könnte sich die Entwicklung sparen und die Comunity würde sicher innerhalb kurzer Zeit eine brauchbare Software wie für Android auch produzieren.
=> Weil Garmin ein börsennotiertes, amerikanisches Unternehmen ist, dass sich nicht einfach von chinesischen Nachahmerprodukten ablösen lassen will. Ein System aus Hardware und Software und Dienstleistungen zu verkaufen ist erfolgversprechender als die bloße Produktion von hardware, die die Asiaten in 3 Monaten nachbauen können.
gefrustete Grüße
Ralf