Hi
Er wird häufig von gusseisernen Motorradfahrern als Beleg dafür genannt, dass früher alles besser war und das Ende der Fahrfreude auf zwei Rädern unmittelbar bevor steht.
Es gibt sicher solche und solche. Genau wie bei den Assistenzsystemen.
Das gas-by-wire stmmt eigentlich aus dem Flugzeugbau wo man die mechanischen Komponenten wie z.B. Seilzüge zu den Landeklappen, Seiten-, Höhen-, und Querrudern sparen wollte. Zum Einen ist das mechanische Zeugs schwer quer durch den Flieger zu verlegen und falls die Hydraulikunterstützung bei z.B. einer A380 ausfiele auch vollkommen nutzlos weil die erforderlichen Kräfte nicht mal 3 Piloten gemeinsam stemmen. Die F-117 wäre ohne Assistenzsystem unfliegbar weil die Piloten einfach zu langsam sind um das merkwürdige Flugverhalten zu beherrschen.
Beim Auto war schon Spieltrieb dabei, doch immerhin kann man den E-Gaszug bei dem aktuellen Gedränge im Motorraum auch um Ecken verlegen :-).
Hier war die Überlegung "ob der Gaszug eine Drosselklappe bewegt, deren Stellung von einem Poti erfasst und dann von der Motronik ausgewertet wird oder ob ich gleich auf ein Poti trete und die Klappe dann über einen Stellmotor bewege ist doch egal".
Ganz sicher lässt sich damit Einiges erreichen.
Der Fahrer kann z.B. einen eiskalten Motor nicht mehr "treten" weil die Motronik bei "noch kalt" die Drosselklappe eben gemütlich öffnet und auch die Maximaldrehzahl begrenzen kann. Zu arg darf das aber nicht merklich sein weil die Kundschaft sonst meckert. Je mehr man eingreift, desto besser wird der Motor geschützt (und desto erfogreicher können die Tuner hacken).
Man kann das aus Kundensicht unter "Komfort", aus Herstellersicht unter "Misshandlungs-/Gewährleistungskosten-Verringerung" oder abfällig unter "Deppenschutz" verbuchen.
Jedenfalls braucht man einen störanfälligen Stellmotor um die Klappe zu bewegen.
Viele andere Möglichkeiten sind, wie bereits jemand schrieb, Abfallprodukte der Elektronik.
Ob ich ein RDC brauche habe ich schon mal erörtert: Nein, ich bin in der Lage meinen Reifendruck manuell zu prüfen, hab' dann beim Radwechsel kein Problem und brauche mir keine Gedanken um die (korrekte) Funktionstüchtigkeit einer Elektronikkomponente machen.
ASC beim Auto stört mich im Sommer nicht, im Winter finde ich es lästig jedesmal nach dem Anlassen auf "ASC-AUS" drücken zu wollen (müssen tu' ich ja nicht). Einer meiner Spezl hat dem Reiseingenieur der BMW M-Gmbh gezeigt weshalb er das ASC bei seinem M4 auch in (angeblich) abgeschaltetem Zustand "suboptimal" findet. Beim Drift auf trockener Strasse greift das Mistding dauernd ein und es wird abenteuerlich. Daraufhin hat der Ing. den Wirkungsgrad von 12% bei "abgeschaltet" auf 1% "runterprogrammiert". Total abschalten lässt sich nicht realisieren.
Beim Mopped brauche ich diese Funktion nicht (ein anderer darf es brauchen wollen, ich muss nur die Entwicklung mitbezahlen :-().
Über Spurhalteassistenten, Auffahrwarner etc. sag' ich mal nichts.
Das Beste sind selbstfahrende Fahrzeuge bei denen der Fahrer dennoch aufpassen muss. Schliesslich kann man die Karre nicht einsperren wenn sie einen Unfall verursacht. Vielleicht sollte man sie dann zum Tod verurteilen?
Eine funktionierende Variante gibt es schon. Die heisst "Reisebus" (auch nicht ganz fehlerfrei).
gerd