... Aber welcher Durchschnittsfahrer weiß denn, wann er ESP abschalten muss? Das ist was für die Superfahrer, ich habe das noch nie gebraucht und fahre nicht wenig wenig Kilometer.
Mein Vater (damals noch Handelsvertreter, 50 000 km/a) wohnt in einem Wohngebiet am Ortsrand. Die Zufahrt vom Ortskern in das Wohngebiet ist mehrere hundert Meter sehr steil. Er hatte sein ganzes Leben Mercedes mit HR-Antrieb. So gut wie nie blieb er hängen.
Dann hatte er seine erste C-Klasse mit ASR (zuvor div. 123er und div. 124er, davor /8er und noch ältere). Im ersten Winter schimpfte er, wieviel schlechter die C-Klasse gegenüber den Vorgängern sei. Bereits mehrfach hängen geblieben, zurück gefahren, Auto im Ortskern abgestellt und 30 min heim gelaufen. Ich fragte ihn: Haben die Räder durchgedreht, der Motor aufgeheult? Er: nein. Der wurde einfach immer langsamer und stand dann.
Das verbotene Buch hatte er natürlich nicht gelesen. Schließlich fährt er ja schon seit zig Jahren seine Mercedes.
Nachdem ich es ihm erklärt und gezeigt hatte, blieb er über Jahre nie mehr hängen.
Im Dienst benötigte ich diese Abschaltfunktion (vor allem mit heckgetriebenen Autos) einige Male.
Aber ich gebe dir recht. Die meisten wissen über das Thema nicht Bescheid.
Krönung war ein Freund. Neuer VW Tiguan (damals das erste Modell der Baureihe). Hatte Tage zuvor mit einem Anhänger sein Segelboot nach Kroatien gezogen. Als er zurück war, fuhren wir mit seinem Auto zum Essen. Er zeigt mir alles voller Stolz, vor dem Start drückt er die ESP-Taste, Lämpchen in der Tachoeinheit geht an und er erklärt mir voller Überzeugung, dass er so immer das ESP "einschalten" muss. Er ist vmtl so auch mit Segelboot am Haken nach Kroatien gefahren.