Tja, das mit der Fahrschule ist so eine Sache… In meiner ersten und einzigen Motorradfahrstunde hatte ich nach fünf Minuten meinen Fahrlehrer verloren. Nach 500 m erste rote Ampel, 125er Honda abgewürgt, Fahrlehrer im roten Ford Taunus vor mir. Bis ich die Karre per Kickstarter wieder an hatte (war das erste Mal), war der Fahrlehrer losgefahren. Ich suchte nach einem roten Ford und fand auch einen, dem fuhr ich dann hinterher. Dachte auf der Landstraße noch, wieso rast der hier mit 120 lang, wo doch nur 100 erlaubt sind. Im nächsten Ort an der Ampel wunderte ich mich, wie aus dem Fahrlehrer plötzlich zwei Türken geworden sind. Handys gab’s 1977 keine, also die nächste Telefonzelle angesteuert. Blöd nur, wenn man kein Geld dabei hat. Was nun tun??? Heimgefahren zu meinen Eltern. Als ich dort gerade vor dem Haus stand, bog mein Fahrschulauto um die Ecke. Dem entsprang ein lauthals ‚Der hat versucht mein Motorrad zu stehlen‘ brüllender Fahrlehrer. Mein Vater, damals Bürgermeister des Ortes, beruhigte den Spinner erstmal.
Mit weiteren Fahrstunden haben wir es gar nicht erst versucht. Habe dann noch das Motorrad zum Prüfungstermin gefahren, einmal auf dem Weg Zielbremsung und anfahren am Berg geübt, dann Prüfung, bestanden, fertig.
Es dauerte fast 20 Jahre, bevor mich in Berlin der erste Autofahrer vom Moped geholt hat. Vorbeifahren an einer stehenden Schlange im Schritttempo. Dumm halt, wenn alle um dich rum den Blinker nur als optisches Gimmick verstehen.
Musste dann über 60 werden, bevor ich das erste Mal selbstverschuldet vom Moped geflogen bin.
In diesem Sinne allen eine gute und sichere Fahrt
Hartmut