... und abends, wenn man zu Bett geht, die Heizung runterdrehen (da ist so ein Knopf mit Zahlen) sowie daran denken, dass der Waschlappen keine schlechte Erfindung war. Fenster erneuern, Dach dämmen, Restwärme nutzen. als wäre irgendwas von diesen tollen Tipps neu. Das hab ich schon vor 30 Jahren gewusst und gemacht.
Das sind genau die "cleveren" Tipps, mit denen die bawü Landesregierung aktuell eine millionenteure "Cleverländ" - Kampagne startet und sich zum Affen macht.
Sehr treffend schreibt Lisa Weizhöfer im Leitartikel des SchwaBo von heute:
Eine Ölheizung hat eine Lebensdauer von etwa 30 Jahren. Auf die Idee, eine 15 Jahre alte Heizung rauszuwerfen, kommt kein vernünftig denkender Eigenheimbesitzer, es sei denn er/sie/es kann die Kosten 1:1 auf die Mieter abwälzen. Gut- wenn, dann muss man das jetzt machen, ab 2025 wird keine Ölheizung mehr eingebaut. Ich bin aktuell sehr froh, nicht auf Pellets oder eine leitungsabhängige Versorgung umgestiegen zu sein. Ein voller Öltank ist Wärme auf Vorrat.
Ich habe in einem meiner Häuser (aus dem 19. Jahrhundert, komplett eigensaniert) eine hochmoderne Weishaupt - Brennwertheizung einbauen lassen, die vorgestern nach 2 Jahren zum ersten Mal gewartet wurde. Durch diese zweistufige 14/18 kW - Heizung sind in genau 2 Jahren knapp 3000 Liter Heizöl geflossen. Die letzten Mieter mochten es gerne mollig warm (24 Grad) und jeder hat mindestens einmal am Tag geduscht oder gebadet. Beim damaligen Ölpreis (47ct/l) geht das.
Heizung mit Montage: 10.000. Dazu notwendige PV (=15% eE) = 7000. Wohl dem, der das in der Portokasse hat und dafür nicht an seine für das Alter angelegten Ersparnisse muss, bzw. die Kohle überhaupt hat. *
In dem von mir bewohnten Haus, das allerdings über die doppelte Wohnfläche (=270 qm) verfügt, wurden von der 2004 (=18 Jahre) montierten WOLF-Anlage (25 kW) mit Weishaupt-Brenner in 2 Jahren 4000 Liter Heizöl verfeuert. Zusätzlich im Komfort - Kaminofen etwa 4 rm Buchenbrennholz.
Die Anlage wird von mir regelmäßig gewartet, gereinigt, eingestellt, jährlich eine neue Düse eingesetzt und ist noch in einem neuwertigen Zustand. Diese Heizung war 2004 das Modernste auf dem Markt, hat eine elektronische Steuerung, einen Außenfühler, programmierbare Absenkung usw.
"Vom Allerfeinsten" so der Heizungsfachmann vorgestern und "die hält ewig."
Habe ich jetzt neu eingestellt: Der Außenfühler reagiert jetzt erst ab 17 Grad, statt ab 20 und das Brauchwasser ist mit 50 Grad statt 60 auch warm genug. (die Hzg hat einen Legionellenschutz) Überschüsse aus dem Warmwasservorrang werden in den Heizkreislauf geleitet (Auto-Betrieb) Eine moderne Wilo Nassläuferpumpe reduziert deren Energieverbrauch auf 1/10 der alten Pumpe.
Die (wohnhausgerechte) PV hat in den Sommermonaten doppelt so viel Strom produziert, wie wir verbraucht haben. Den Überschuss (400 kW/h) verschenke ich aktuell an die Netze BW, denn denen geht die Anlage vertragstechnisch noch immer am Arsch vorbei. Die stellen sich tot. Dafür habe ich aber eine Preisgarantie für den Strom von derzeit 27 ct/kWh. Das wird sich voraussichtlich ab 1.1.23 verdoppeln.
Als wir das letzte Mal die Tanks füllten (2 x 4500 l-Batterien) kostete Heizöl 47 cent/l. Aktuell liegt der Preis bei uns um 150, im Nordwesten wegen der Transportkosten um 20 ct. niedriger.
Das ist der größte Anreiz, zu sparen und zu überlegen, welche ungenutzten Räume evtl. nur soweit beheizt werden, dass nichts kaputt geht.
Spartipps von Leuten, die ein 100.000 Euro teures E-SUV auf Kosten der Steuerzahler bewegen, sich für 40.000 Euro mal schnell PV und Solarthermie aufs Dach der Eigenvilla tackern lassen oder die neueste GS neben dem 500PS - V8 in der Doppelgarage abstellen, kann ich nicht ernst nehmen.
*Ich bin mit unserem Schornsteinfegermeister gut befreundet. Nicht wenige Heizungen wird er in absehbarer Zeit aus Sicherheits- oder Emissionsgründen stilllegen müssen.
Das sind hier im ländlichen Raum oft sehr alte Leute, die seit 50, 60 Jahren in ihren Häusern leben und kein Geld für eine neue Heizungsanlage mehr haben.
Auf meine Frage "Und was machen die dann?" zuckt Daniel nur die Schultern.