Interessanter Beitrag, ist die zum Verbleib bei dir gedacht oder wird die wieder verkauft?
Gruß rd07/Günther
Es gibt da eine ziemlich kuriose Geschichte, wie ich an diese R100S gekommen bin. Und weshalb ich überhaupt nach einer schaute. Das geht zurück auf ein anderes, internes Forum meiner Berufsgruppe, da hat sich einer eine R100RT aufgebaut und nostalgische Gefühle bei mir geweckt, weil ich 10 Jahre und über 100.000 km eine lavarote R100S gefahren habe (83-93).
Jetzt war ich erstmal bemüht, mir diese 247 zu sichern. Denn bei dem Angebot hat der VK sicher sehr viele Nachrichten bekommen.
Montag melde ich die R100S um, HOR-QR1 ist reserviert.
Was auf den ersten Blick recht makellos aussieht, bedarf eines zweiten.
Was gleich klar war: Die Lackierung ist natürlich nicht original. Das schwarz mit den weißen pinstripes ist eine Reminiszenz an die sehr alten Boxer, die R100S wurde so nicht ausgeliefert.
Mir gefällt das. Die Honda-Werkstatt, der Steffen (der VK) die BMW, die er seit 2009 hatte, anvertraut hat, hat nicht sauber gearbeitet, lediglich im Rechnungen schreiben macht denen keiner was vor.
So hat man neue Schwimmer und Ventilnadeln verbaut, der linke Vergaser läuft dennoch über. Dass man bei der Bremse übelst gepfuscht hat, habe ich oben schon beschrieben. Die Gaszüge so einzustellen, dass die Drosselklappen synchron öffnen, hat man nicht für nötig befunden. 5-8mm Leerweg und sehr unruhiger Motorlauf. Jetzt läuft der Motor schön.
Die Sitzbank ist eine Replik, aber eine sehr gute, die Töpfe sind neu und von Sito. Die Werkstatt hat auch einen neuen Hinterreifen montiert. vermutlich hatte man noch einen alten ME77 rumliegen, denn vorher war ein Heidenau drauf. Jetzt ist vorn ein Heidenau, hinten ein Metzeler. Gut - mich stört das nicht und den Gefälligkeitsgutachter von DEKRA wohl auch nicht.
Im Cockpit sind zwei Rundinstrumente verbaut. Da gehören üblicherweise ein Voltmeter und eine Zeituhr rein, beide von Moto-Meter (Leonberg). Das Thermometer stammt vermutlich von einer wassergekühlten K100 / 1100, das Voltmeter ist keins von Moto-Meter. Das passt nicht zusammen.
Hier habe ich bei in den KA Ersatz für 65 Euro gefunden. Zwei runde Spiegel kosten 70. (ebay, UK-motors)
Einen kleinen Gepäckträger habe ich für 45 geschossen. Damit sind die Löcher auf dem Heckteil dann geschlossen.
Den Ausleger am Hauptständer habe ich schon erwähnt.
Ein Schalthebelgummi und ein Gummianschlag für den Seitenständer komplettieren die "S"
Dann noch ein wenig Kosmetik für den Lack und die Embleme und die Kiste strahlt wieder in altem Glanz. So wandert sie dann in die Garage, wo hoffentlich bald eine CX500E und eine meiner beiden DR650RSE Platz machen.
Was dann passiert, wird man sehen. So eine alte 247 ist natürlich die perfekte Basis für einen Umbau. Da muss man weder am Fahrwerk was ändern, noch braucht man einen anderen Tank.
Aber ich finde diese Mischung aus 80er und 50er Jahre sehr gelungen und zeitlos schön. Zudem ist der Hobel klein und handlich, wiegt vollgetankt 220 Kilo und macht mega Spaß.
Natürlich werde ich die erstmal behalten. Kostet 70 Euro Steuern und 35 Euro Versicherung im Jahr. H-Kennzeichen wäre möglich, spart 30 Euro Steuer, kostet aber erstmal viel Geld fürs Gutachten.
Außerdem kann ich mir da kein Wunschkennzeichen vorab online reservieren.
Das mit dem Behalten ist immer mein Vorsatz. Aber irgendwann wird es langweilig, dann stehen die Dinger nur herum und wenn dann noch einer kommt, für den der Preis zweitrangig ist, weil er eben genau das haben will und genug Kohle hat, ist es passiert. So war das auch bei meiner wunderschönen NX650. Eine absolute Rarität, die mich samt Reparatur und Restauration dreistellig gekostet hat.
Aber wenn da einer kommt und da noch 3 Riesen draufpackt, war's das.
Ich bin schließlich ein verarmter Pensionär und muss schon ein bißchen auf meine Finanzen achten.