Ich glaube du hast nicht verstanden,worum es in den Aussagen und Einschätzungen geht.
Nunja. Es geht um einen Aufsichtrat der befürchtet, dass die von seiner Firma getätigten Investitionen in den Sand gesetzt sind. Seine Argumente klingen erst einmal schlüssig, er wird seine Sätze auch bis auf die letzte Silbe mit seinen Syndikus-, Marketing- und Presseleuten abgestimmt haben. Nur, es ist falsch herum. Das Elektokonzept muss in sich attraktiv werden und die Leute mit seinen Vorteilen überzeugen. Wo sind diesbezüglich denn die Konzepte der Autoindustrie im Allgemeinen und von zB. Ford im Speziellen? Sich hinstellen und in Interviews herumjammern, der Gesetzgeber muss "die Weichen stellen" oder "die Leitplanken setzen" - auf gut deutsch also die konkurrierenden Konzepte verbieten - das ist ja wohl recht billig.
Wo sind die Lösungen der Autoindustrie für zuvorderst das Wertverlust-Problem? Ein gebrauchtes Elektroauto ist in etwa so gut verkäuflich wie ein Haufen Asbestplatten. Ein Verbrenner behält immer noch einen Restwert, für einen Elektrowagen mit halbtoter Batterie kann man nach 10 ... 12 Jahren dann Geld bezahlen, um den Sondermüll entsorgt zu bekommem. Da liest man den Tip, man soll leasen. Bloß, die Leasingangebote kann man sich dann mal durchrechnen wenn der Leasinggeber von vornherein weiß, dass er den Rückläufer in drei Jahren nicht mehr vernünftig verkauft bekommt.
Oder die Sache mit den Wartungskosten. Es wird dahingesagt, die E-Autos seien zwar teurer, aber dafür wären die Wartungskosten niedriger. Im wirklichen Leben geben die Hersteller eine Garantie für die Hochvoltbatterie, im Fall von unserem Smart 453 EQ sind es 8 Jahre. Um diese Garantie zu erhalten, muss alle 3 Jahre präventiv die Starterbatterie getauscht werden, unabhängig vom Zustand und zwangsweise von der zertifizierten Fachwerkstatt. Die knöpfen einem dann 500,- € für die kleine 12V-Batterie ab, die man im Inet für 75,- inkl. Versand kaufen kann. Das sind natürlich genau die Machenschaften, mit denen man die Interessenten überzeugt ein Elektroauto haben zu wollen.
Wenn man es so angeht wie der Ford'ler es verlangt, nämlich die - zumindest wirtschaftlich - eigentlich überzeugenderen Konzepte per Verbot auszuschließen und den Elektroabsatz dadurch zu erzwingen, werden die potentiellen Kunden sich verweigern. Der Fahrzeugabsatz beruht in Deutschland zu einem großen Teil auf "will haben", auf der Lust am Kaufen und der Freude daran, ein neues Auto oder Motorrad zu besitzen. Wenn diese Freude gegen Zwang getauscht wird und sich die Leute in Folge nur noch die Fahrzeuge kaufen, die sie tatsächlich unbedingt benötigen, ist die hiesige Autoindustrie weg vom Fenster. Und allen voran Ford, das sollte dieser Aufsichtsrat auch einmal bedenken.
Zum eigentlichen Thema 2045 kein Sprit mehr:
Verbrenner-Joint-Venture Aurobay: „Größter unabhängiger Motoren-Zulieferer weltweit“
Es ist Saudi Aramco mit im Boot. Diese machen mit ihrer Fossilbrühe mehr Umsatz, als die gesamte deutsche Autoindustrie zusammen. Man darf eine Wette auf die Zukunft abschließen, dass die Saudis so wie alle anderen erdölexportierenden Länder alles daran setzen werden, ihren Umsatz nicht weniger werden zu lassen. Vollkommen schnuppe, ob sich die 450 Millionen EU'ler Gesetze verordnen wie die Amish um das Klima, das Leben, das Universum und den ganzen Rest zu retten, oder nicht. Die Saudis werden das Zeug ganz simpel an die anderen 8 Milliarden Menschen verkaufen, falls wir ab 2045 keinen Sprit mehr haben sollten, haben die ihn dann eben.