Mein Vater erklärte mir: da hilft eigentlich alles Rückspiegelschauen nichts, das musst Du im rechten Knie spüren!
Genau das ist es was viele nicht ohne Anleitung schaffen, das verinnerlichen von rational verstandenen Handlungen! Ich kenne das nicht nur vom Motorradfahren (wobei mir das Buch immer noch hilft - trotz 32 Jahren erfolgreichem Dilettantismus am Lenker) sondern auch vom Reiten. Dir kann das Motorrad durch seine Bewegungen, Vibrationen und Reaktionen im Zusammenspiel mit Deiner Aufmerksamkeit für die Umgebung genau die Mosaiksteinchen gegen, die Du brauchst um Dich und Dein Fahrzeug oder Dein Tier in der richtigen Position zu spüren. Und wenn Du weißt wo Du Dich wie bewegst, ist der Rest eigentlich ein Kinderspiel.
Das rechte Knie ist aber bestimmt nicht der Körperteil mit dem Du das spürst, Du hast es genau darauf projiziert! und kannst genau dieses Gefühl nachvollziehen! Aber das mit dem Knie ist ein schönes Bild!
Die R 1100 GS ist ein ehrliches Motorrad. Sie meldet jeden Fahrfehler sauber und früh genug zurück. Dabei ist es so stabil, dass Du bei gleicher Situation immer eine gleiche Reaktion erhälst. Die 1100er gibt Dir wie die älteren 2-Ventiler immer das gleiche verläßliche Feedback anhand dessen Du lernen kannst. Die R 1100 GS läßt einem darüber hinaus noch genug Spielraum um gemachte Fehler zu korrigieren.
Ich brauche keine weiter hinaus geschobenen Grenzbereiche, vor allem dann nicht, wenn regelnde Elektronik in das System Fahrer-Motorrad eingreift und mir damit die Verläßlichkeit des Popometers versaut. Keine Warnlampe kann das Popometer ersetzen, so wie das "Knurren" der Hinterradreifen bei den alten 911er (jund dem 912er den ich lange Zeit gefahren bin) den bevorstehenden Abflug besser anzeigt als jedes ESP-Warnlämpchen.
Letztendlich brauche ich die Elektronik auch deshalb nicht, weil ich mit meinen 52 Jahren eh nicht mehr das schnelle Fahren (nicht mal Rasen) anfangen werde.
Mit besten Grüßen
Hannes