Sonntagslärmfahrverbote....

Diskutiere Sonntagslärmfahrverbote.... im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Das stimmt nur bedingt. Es wird unterschieden, ob mit Absicht/zielgerichtet agiert wurde, oder ob gar eine Verletzung des Gegners inkauf genommen...
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Randyacres

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Wir sind da auch wieder viel zu kompliziert. Um mal eine beliebte Sportanalogie zu bringen: Im Eishockey ist ein hoher Stock ein hoher Stock, vollkommen egal ob man nur "vergessen" hat ihn runter zu nehmen, das Gleichgewicht verloren hat oder sonst was. Hoch ist hoch und jeder ist für seinen Stock verantwortlich - fertig.
Das stimmt nur bedingt. Es wird unterschieden, ob mit Absicht/zielgerichtet agiert wurde, oder ob gar eine Verletzung des Gegners inkauf genommen oder gar beabsichtigt wurde
 
virility

virility

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Und auch hier darf wieder die Frage erlaubt sein: wieso muss sowas überhaupt reversibel entnehmbar sein? Hier könnte der Gesetzgeber etwas tun ohne wirklich jemandem weh zu tun.
Soweit ich weiß ist das nun auch passiert. Bei Euro5 ESDs darf der DB Eater nicht mehr geschraubt sein

Edit, sogar schon früher:

Was ist neu in der UNECE-R 41.04?

Ab dem 1. Januar 2016 müssen neue Motorräder für die Erlangung der EU-Typgenehmigung folgende Anforderungen erfüllen.

4. manipulationserschwerende Maßnahmen inklusive dem Verbot entfernbarer
Schalldämpfereinsätze (sog. „dB-Eater“ / „dB-Killer“).

Bei Nachrüst-ESDs soll die Regelung wohl seit 2017 greifen
 
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DreasDakar

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Einfach mal ne selbstkritische Beobachtung vom Wochenende:
1 Stunde Eis essen direkt an der Durchgangsstraße in einem kleineren Ort, normaler Verkehr.
Autos: fahren durch, vergleichsweise leise, vor allem Reifen- und Windgeräusche, ab und an ein etwas lauteres Fahrzeug, weil PS-stärker. Keine Poser.
Motorräder: in der Minderheit (max 10-15%). Jene, die im großen Gang durchrollen, etwas lauter als die meisten PKW, etwa so wie die oben genannten, stärkeren Pkw.
Aber das waren max. 30%. Der Rest kündigt sich am Ortseingang an und ist ab da präsent. Mit Ankündigen meine ich nicht grenzwertige Lautstärke, aber einfach deutlich wahrnehmbar.

Was ich anderer Stelle hier als Rechtfertigung für Akra & Co immer lese: „Ich möchte ja gar nicht lauter, aber bassiger.“ Das klingt wohlmeinend, ändert aber eben nichts an der Lautstärke. Die bleibt. Nur tiefer.

Wir sind mit dem Rad gewesen, zwischen den Orten nimmt die Zurückhaltung rapide ab.

Was ich hier gerade schreibe, macht mich selbst nachdenklich, weil ich mich in meiner Beobachtung wiederfinde.
Egal ob auf dem Motorrad oder in meinem alten Sportwagen: ich mag die tiefen Töne auch. Ich mag auch Beschleunigung - wo trete ich also aufs Gas? Ortseingang. Und Durchrollen im großen Gang? Sicher besser als im kleinen Gang, aber so leise wie die meisten Pkw werde ich nicht.

Wenn es uns trifft, hatte ich trotz versuchter Rücksicht und aller Legalität meinen Anteil. Sicher weniger als der Schnitt, aber das ändert nichts.

Das müssen wir uns alle eingestehen, deswegen meine nüchterne Sicht auf die Zukunft.
 
Kurvenking

Kurvenking

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Es gibt natürlich neuralgische Punkte, an denen insbesondere Motorradfahrer im Fokus stehen. Dennoch müssen valide Daten und Fakten belegen, dass es die Mehrheit ist, die sich nicht an die STVO hält, um überhaupt eine Grundlage für ein generelles Verbot einzelner Verkehrsarten zu begründen. Und wo sind diese validen Fakten in Form von Studien und aussagefähigen Erhebungen? Es gibt sie bestenfalls punktuell und selbst dann stellt sich immer noch die Frage nach dem geringsten Mittel, um dem Aspekt der Verhältnismäßigkeit zu entsprechen! Das subjektive Gefühl kann ja wohl keinesfalls die Grundlage für ein kollektives Verbot sein. Nach dem Motto "Sie sind nicht mehr da, also geht es mir besser!"
 
qtreiber

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An eine Mehrheit, es mag solche einzelnen Punkte geben, glaube ich nicht. Aber auch eine (lärmende) Minderheit reicht (mir)/kann reichen um diese als unangenehm zu empfinden. Am letzten Wochenende selbst erlebt.

Rechtlich? Keine Ahnung.
 
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kallegerd

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Man nehme ein Fahrzeug, was man für sozialverträglich erachtet, mache damit Messfahrten mit mitfahrendem(!) Mikrofon (zB seitlich 1m neben der Hinterachse oder auf Höhe der Auspufföffnung) und damit wird in jedem Gang unter Volllast eine Messung gefahren bis mindestens 80-90% der Höchstdrehzahl. Da schlägt man dann ein paar % auf die Messwerte auf und diese Werte hat jedes Fahrzeug einzuhalten. Falls Auspuffklappe verbaut, dann mit offener Klappe ... Fertich.
Da fliegt dann auch jeder PKW durch die Prüfung, alleine durch den mechanischen Lärm den ein Motor bei Höchstdrehzahl emittiert.

Geiler Vorschlag!

Übrigens reicht es schon, wenn man mit einem PKW bei 3000 U/Min irgendwo lang fährt, um die Faust gezeigt zu bekommen, auch wenn man 49 in der 50er Zone fährt.
Hält man an und fragt was der Unsinn soll, bekommt man irgendwas Richtung "Ja, sie sind ja hier lang gerast" zu hören.
Appeasement ist der falsche Weg, da die eine Front dermaßen verhärtet ist, dass jeder Vorschlag ungehört bleiben wird.
 
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kallegerd

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Dann: Bitte Motorräder abgeben. Sind sowieso unnötig!
 
Jazzman

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Wenn man den Motorradverkehr wirklich leiser bekommen möchte, wird es nur mit strengen Lärmgrenzwerten ohne Bestandsschutz gehen. (erst 90, dann 85 bis zu 75dB, egal ob realisierbar)
Notfalls mit Gesetzesänderung, im Zweifel Klimaschutz.

Das bedeutet dann so ziemlich das Ende des Motorrads, da nicht alle sich eine neue leisere Maschinen leisten können und wollen.

Ziel erreicht, wenn dann nur 1/4 der Menge an Motorradfahrern übrig bleibt.

Ich hoffe es zwar nicht, aber die Daumenschrauben werden angezogen werden, wenn wir uns nicht zusammenreißen.
 
virility

virility

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Oder einfach andersherum.

Es gibt Regelungen zu Lautstärke. Diese gehören eingehalten. Mit Klappe, ohne Klappe, scheiß egal, erlaubt ist, was erlaubt ist.

Wer mit Absicht die Lautstärke durch Manipulation erhöht - bestrafen. Wer mit Absicht Lautstärke produziert, durch aufdrehen des Motors - bestrafen wenn du die halt erwischst.

Und für alle anderen, auch die Einwohner....wie wäre es mit: findet euch ab. Deutschland ist nun mal ein sehr volles Land, daran werden wir nichts ändern können. Toleranz geht halt auch in beide Seiten. Selbst wenn sich jetzt wirklich 100% der Motorradfahrer an alle Regelungen halten würden, gäbe es noch immer genug Leute, die etwas zu meckern haben.
 
Q...rious

Q...rious

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Freiwillige Selbstkontrolle ist ein löblicher Ansatz, hat jedoch nur sehr selten was bewirkt.
Wirksam sind leider nur Strafen und die können wegen lascher oder lückenhafter Gesetze und mangelnder Kontrolle nicht wirken.

Ich denke bei den Herstellern wäre noch ganz viel Luft noch oben, um weiterhin tolle Motorräder verkaufen zu können.
Mir ist kein Motorrad bekannt, welches bewusst und vorrangig auf weniger Lärm konzipiert oder entwickelt wurde!

Ein "Aus fürs Motorrad" sehe ich noch lange nicht. Sie sehen dann vielleicht anders aus und sind eben leise...
Vielleicht ist eben dieser Kompromiss notwendig um diese schöne Art der Fortbewegung zu erhalten.

...und der Aufschrei von ein paar wenigen, die sich ein Motorrad ohne "Lautstärke" nicht vorstellen können oder wollen, ist zu vernachlässigen. Die "Puristen" dürfen gerne und konsequent ihren Ausstieg ankündigen.

Eine Frage ist, warum ist der Gesetzgeber hier so zaudernd, und welche Lösung gäbe es für die bestehenden Motorräder !?
 
virility

virility

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Freiwillige Selbstkontrolle ist ein löblicher Ansatz, hat jedoch nur sehr selten was bewirkt.
Wirksam sind leider nur Strafen und die können wegen lascher oder lückenhafter Gesetze und mangelnder Kontrolle nicht wirken.
Mangelnde Kontrolle - das ist genau der Punkt , den ich NICHT verstehe.

Motorradfahrer sammeln sich so oft an sehr bekannten Hotspots. Warum wird da nicht einfach Mal kontrolliert.

Gesetze haben wir genug - sie werden nur nicht angewandt.

Wenn die Polizei mal wirklich hart kontrollieren würde, hätte es zwei Effekte:

1. Einige schwarze Schafe würde man mit deftigen Geldbußen abstrafen können.
2. Bei sehr regelmäßigen Kontrollen würde sich dies rumsprechen und es würden große Bögen um die Gegend gemacht werden von Leuten, die es übertreiben. Dies hätte dann einen positiven Einfluss auf die Anwohner.
 
GS-Matze

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Dann lärmen sie halt woanders solange die Karre nicht weggesperrt wird.
 
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Mir ist kein Motorrad bekannt, welches bewusst und vorrangig auf weniger Lärm konzipiert oder entwickelt wurde!
Die FZS 1000 Fazer (RN06) von Yamaha (aber das war vor 20 Jahren - das Nachfolgemodell FZ1 war nur noch eine krawallige Luftpumpe) immerhin hat(te) offizielle Geräuschwerte, bei denen die Zubehör-Auspuff-Hersteller große Schwierigkeiten hatten (und es oft nicht schafften), diese einzuhalten, ohne daß es zu Leistungsverlust kam.
 
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