Als weltbekannter Mechanikergott habe ich mich diesen Winter einer schier unmenschlichen Aufgabe gestellt und den Tankring eines SW-Motech Tankrucksacks lackiert. Das schwarze Hufeisen hat an einer weißen Maschine nicht besonders gut ausgeschaut. Ich habe versucht es "richtig" zu machen. Also schleifen, sauber machen, grundieren und dann in mehreren dünnen Schichten Farbe aufgetragen.
Hoffentlich hält es und war die erste und letzte Bastelaktion am Mopped für dieses Jahr.
Hallo zusammen
Ähnlich wie DerFlo bin ich seit einem Jahr der Meinung, dass der schwarze Tankring an der weissen GS nicht so besonders ausschaut wenn man gerade keinen Tankrucksack montiert hat. Allerdings hatte ich von Anfang an die Vermutung, dass eine Lackierung nicht besonders lange halten würde, daher habe ich das nie in Betracht gezogen und somit gelassen.
Aber da ich in Sachen 3D-Druck ziemlich interessiert bin, aber da eher praktisch veranlagt bis jetzt keinen Anwendungsfall hatte, hat mich dieses Projekt von DerFlo auf eine Idee gebracht.
Also hingesetzt, meinen Original-Tankring rundum vermessen und einen "kompatiblen" Tankring inkl. Aussparung für die Elektrik gezeichnet.
Ich weiss nicht wie fit Ihr seid in Sachen 3D-Druck. Die "normale" übliche Heim 3D-Druck Technik ist
FDM (Fused Deposit Modeling). Mit anderen Worten, ein Kunststofffaden wird geschmolzen und vorne durch eine Düse ein Modell Schicht für Schicht aufgebaut. Ähnlich einer Heissleim-Pisole. Nachteil ist, dass die Schichten Scherkräfte nicht besonders gut aushalten, und auch das Material (PLA = Polylactid, ein Kunststoff auf Basis von Milchsäure) nicht stabil genug ist für den Anwendungszweck.
"Mein" Tankring ist mit der Druckmethode
SLS (Selective Laser Sintering) gefertigt. Da wird ein Pulver Schicht um Schicht aufgetragen, und jede Schicht durch einen Laserstrahl ge- und verschmolzen und dadurch praktisch schichtlos, also durchgehend stabil. Das Material ist PA = Polyamid, eine Art Nylon. Es ist weiss, weil das die Laserenergie am besten absorbiert. Eine andere Farbe ist momentan nicht verfügbar, wenn man eine andere Farbe will färben die 3D-Druckdienstleister das Stück im nachhinein ein. Vom Material her kommt dies dem gem. SW-Motech Homepage glasfaserverstärkten Polyamid der Original-Tankrings von der Stabilität her recht nahe.
Polyamid/Nylon ist bezinresistent, von daher kein Problem.
Durch das Sintering ist das Werkstück porös (also ungleich dem Spritzguss wie das Original wie ich annehme), die Oberfläche wirkt rau und pulvrig. Wenn man es mit dreckigen Händen anfasst, dringt der Dreck ein und man kriegt es nie wieder sauber. Über 3D-Foren hatte ich die Info, dass man das Werkstück mit Sekundenkleber "imprägnieren", also gegen Schmutz und Wasser schützen kann. Tönt auf Anhieb komisch, ist aber so. Man löst Cyanacrylat = Sekundenkleber in Aceton = Lösungsmittel und badet das Werkstück darin (Vorsicht Sicherheitsmassnahmen beachten). Das Cyanacrylat ist ungleich dem Nylon nicht benzinresistent, da muss ich noch beobachten was passiert nach ein paar mal Tanken.
Glücklicherweise habe ich richtig gemessen und gezeichnet, es passt hervorragend.
Grüsse,
Tinu