Werkstättentests, kritischer Journalismus, Kundenservice und Qualität

Diskutiere Werkstättentests, kritischer Journalismus, Kundenservice und Qualität im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Inzwischen musst du dich bei kritischen Tests ziemlich warm anziehen und eine gut gefüllte Kriegskasse haben. Die Geprüften wissen auch um die...
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Inzwischen musst du dich bei kritischen Tests ziemlich warm anziehen und eine gut gefüllte Kriegskasse haben. Die Geprüften wissen auch um die Bedeutung von sog. "schlechter Presse" und fackeln i.d.R. nicht lange. Größere Verlage (oder Verbände wie der ADAC) können sich sowas leisten. Als kleiner freier Journalist würde ich einen Teufel tun und mir sowas um den Hals binden.

Dazu kommt, dass solche Tests immens aufwändig sind: Im Grunde musst du jedes Haus mehrfach besuchen und die Besuche nach möglichst objektiven Kriterien vergleichen. Dann musst du möglichst repräsentativ zwischen den Häusern vergleichen und zusehen, dass du nicht den kleinen 5-Mann-Vertragshändler mit der Niederlassung vergleichst (grob gesprochen). Das saubere Präparieren mit Fehlern, die Dokumentation und Nachbearbeitung ist sehr aufwändig. Motorradredaktionen sind einfach kleiner als Autozeitschriften und haben nicht das nötige Kleingeld dafür.

Natürlich drucken die Zeitschriften und Magazine ihre Beiträge auf die Rückseiten von Anzeigen. Daher wirst du so gut wie nie böse Worte über VW in einer Springer-Publikation finden. Allzu bunt dürfen die Medien es aber auch nicht treiben - sonst werden sie nicht mehr gekauft (weil nicht glaubwürdig) und die Auflage ist die Grundlage für die Anzeigenkosten, die sie den Werbetreibenden abnehmen.

Und dann gibt es auch noch die Einladungen zu Neuvorstellungen. Die ganz bissigen Hunde werden sie sich nicht dazu einladen...

Letztlich ist das mit den Schäden immer so eine Sache. Für den Betroffenen ist das sehr ärgerlich, er hat ein Motorrad, und das ist defekt. Ein Hersteller rechnet mit x% Schäden für die Serie und nimmt das dann einfach in Kauf - der eine Hersteller mehr, der andere weniger. Dazu kommt das Image und BMW-Kunden sind nun mal endgeil leidensfähig und geduldig.

Was da hilft: Konsequent Briefe (Emails) an die Chefredaktion schicken und sich beschweren über zu viel Weichspüler. Ein paar Briefe können sie weglächeln, bei zu vielen Beschwerden wird es warm unter des Chefredakteur's Sesselchen.
 
Klausmong

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da ist sie wieder die ominöse dringend gebrauchte Seitenständer Verbreiterung.
Soll BMW noch in die Betriebsanleitung schreiben "nicht auf einer Wiese benutzen"
Und wenn der Seitenständer-Verbreiterungs-Troll dann im Sumpf parkt und die Karre
fällt um, ist Touratech schuld.

Antwort von mir wäre "zu dumm zum Ständern"

Bau dir doch ein Milky Way drunter, der schwimmt sogar in Milch
Also für mich ist die Seitenstämderverbreiterung wichtig.

Ich nutze die durchaus und möchte die nicht missen.
Bei mir steht die schon mal in Wiese und Sand.
 
Klausmong

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Also:
Ich war heute in Dortmund, und so gegen 17:30h, die meisten Besucher waren schon weg, geh ich nochmal am TT-Stand vorbei, und wer steht da und quatscht mit dem Rainer vom TT-Shop aus Kassel?
Der “Journalist“ Herbert war da, mit Motorradfahrer-Journalisten-Schild an der Brust, hat ja jetzt gezwungenermaßen die Seiten gewechselt. Also mich wundert gar nix mehr!
Also das sollte man nicht überbewerten, die kennen sich aus alten Zeiten und sind sich freundschaftlich verbunden.

Dazu kommt as Rainer mit Andreas Hülsmann ja gerade die Wintertour in der Mongolei mit dem Motorrad gemacht hat.
Und der ist wiederum bei Tourenfahrer.

Nicht vergessen, so groß ist die"Szene" nicht das sich nicht auch alle kennen.
 
mmo-bassman

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Eben, ich verurteile da auch nix, man kennt sich natürlich und verdient sich mit unserem Hobby die Brötchen. Nur, wie der Starter hier, davon auszugehen, dass es sich in dieser Szene um objektiven Journalismus handelt, halte ich darum auch für etwas naiv.
 
teileklaus

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Was ist jetzt bitte bei zu niedrigem Reifendruck oder einer kaputten Birne realitätsfremd?
mein Erfahrung ist, dass es länger abgesenkte Batteriesäure in nur einer Zelle nur in Verbindung mit einer schwachen oder kaputten Batterie gibt, mit der der Kunde explizit zur Fehlerbehebung in die Werrkstatt kommt.
Er weist darauf hin, auch bei der Inspektion.
Genauso, wenn einer mit dem Motorrad ohne Blinkerfunktion kommt. Jeder Fahrer merkt das sofort an der schnellen Blink Funktion.
Das nicht zu erwähnen halte ich für hinterhältige Tests. Mir braucht bei der Inspektion keiner nach dem Reifendruck und Licht schauen.
Motorradfahrer haben meist einen besseren Kenntnisstand zur Technik machen Ölwechsel, Lampenwechsel Reifenwechsel usw selbst.
Die merken auch einen auf 1,5 bar abgesenkten Reifendruck am schwmmigen Fahren, und sagen das bei der Inspektion, "he hör mal seit einiger Zeit ist was mit dem Fahrwerk, die fährt so anders oder lenkt so komisch ein.."
Da ist es wichtiger die Radschrauben, Bremssattelschrauben usw. noch mal auf festes Anziehmoment zu kontrollieren, wenn da selbst geschraubt wurde, auch meine Erfahrung: Kommen mit loser Zugankerschraube an der HR Bremse! Da würde ich bei Auftragserteilung drauf mehr schauen als auf den Batteriesäure Stand einer doch meist verschlossenen AGM Batterie..
Auch Reifen von PKW die immer mit zu wenig Luft gefahren werden, sehen außen abgefahren aus.
Das stupide Listen abhaken macht keinen guten Inspektionsservice aus.
Aber richtig die Liste die abgehakt ist, muss auch abgearbeitet sein, aber das sagt nur etwas über die Ehrichkeit aus, nicht über die Kompetenz.
Zu mir kommen leute wegen dem Rest der Inspektionsarbeiten die nicht selbst aus Mangel an speziellem Werkzeug oder Kentnissen oder Auslesegeräteschaft. Die wollen die Lampen nicht (zu teuer) geprüft haben ist realitätsfremd. Arbeitszeit soll dort eingesetzt und bezahlt werden wo es Ihnen was bringt und sie das selbst nicht können. Und das mache ich auch so wenn ich ein Gerät nicht selbst reparieren kann ( PC ) der muss mir nicht die Tastatur und den Bildschirm putzen, und wenn er es macht, dann ok.
 
voyager

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Wer ne BMW fährt braucht keine Tests,er hat ein einfaches Gemüt und einen einfachen Geschmack:er hat einfach das BESTE!Was interessieren mich die Empfindlichkeiten von Yamselhonkasuki Möhren und deren Abwrackstätten........
 
sampleman

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Natürlich drucken die Zeitschriften und Magazine ihre Beiträge auf die Rückseiten von Anzeigen. Daher wirst du so gut wie nie böse Worte über VW in einer Springer-Publikation finden. Allzu bunt dürfen die Medien es aber auch nicht treiben - sonst werden sie nicht mehr gekauft (weil nicht glaubwürdig) und die Auflage ist die Grundlage für die Anzeigenkosten, die sie den Werbetreibenden abnehmen.

Und dann gibt es auch noch die Einladungen zu Neuvorstellungen. Die ganz bissigen Hunde werden sie sich nicht dazu einladen...
Genau, so stellt sich klein Fritzchen Journalismus vor. [emoji2960]


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mmo-bassman

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Sach ma Sample, musst Du immer so persönlich werden?
Als Profi sollte Dir die Definition von Meinungsfreiheit bekannt sein.
Sonst müsste ich ja vermuten, dass der Sampleman evtl. doch nur ein Simpleman ist?
 
sampleman

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Sach ma Sample, musst Du immer so persönlich werden?
Als Profi sollte Dir die Definition von Meinungsfreiheit bekannt sein.
Sonst müsste ich ja vermuten, dass der Sampleman evtl. doch nur ein Simpleman ist?
Und wieso glaubst du, dass Meinungsfreiheit ein Privileg ist, das nur dir zusteht und mir nicht?

Ich weiß ja nicht, was du so beruflich machst, aber nehmen wir mal an, du wärest Fliesenleger. Und ich würde jetzt munter behaupten, dass Fliesenleger allgemein ihren Job nicht beherrschen, dass sie ohnehin nur dann sauber arbeiten, wenn sie zusätzlich ein Schmiergeld bekommen, dass sie grundsätzlich die Steuer bescheißen und ihre Lehrlinge um den Lohn prellen.

Und dann würdest du sagen: Junge, das bildest du dir ein.

Meinst du, ich würde dann so rumheulen?


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mmo-bassman

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Schnell bist Du, das muss man Dir lassen.
Also in einem Motorradforum tut mein (und Dein) Beruf eigentlich nix zur Sache, meinen werde ich hier aus gutem Grund auch nicht preisgeben, der is nämlich mit so vielen Vorurteilen behaftet, dass ich mich bestimmt nicht damit identifiziere. Es ist nur ein Job, den ich mache um zB. mein Hobby Motorradfahren zu finanzieren, sonst nix.

Nur so viel: Ich bin Beamter, und ich erzähle mit Vorliebe die übelsten Beamtenwitze, und lache von Herzen selbst darüber. Nur meine Kollegen verstöre ich regelmäßig damit, diese faulen Säcke!
 
sampleman

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Nur so viel: Ich bin Beamter, und ich erzähle mit Vorliebe die übelsten Beamtenwitze, und lache von Herzen selbst darüber. Nur meine Kollegen verstöre ich regelmäßig damit, diese faulen Säcke!
So, und jetzt hast du den beliebten Schenkelkracher erzählt „Wie geht Beamten-Mikado? Wer sich zuerst bewegt, hat verloren.“

Und dann antwortet ein Beamter, der einen dreistelligen Überstundenberg vor sich her schiebt, „Ja ja, so stellt sich klein Fritzchen das Beamtenleben vor.“

Drängst du dem dann auch eine Diskussion über Meinungsfreiheit auf?


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mmo-bassman

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Nö, dem erkläre ich, dass wir in Deutschland Berufswahlfreiheit haben.
Kann ja seinen Beamtenstatus aufgeben und draußen arbei...
Huahhhh, schon wieder dieses häßliche Wort, ich meine natürlich “beschäftigt werden“.

Komm, um das Klischee noch weiter zu bedienen, einen hab ich noch:
Treffen sich zwei Beamte auf dem Flur: “Na, kannste auch nicht schlafen?“

In diesem Sinneü mach ich jetzt das, was ich am besten kann: pennen!
Ich werde Dein letztes Wort zum Sonntag erst morgen lesen.
Gute Nacht, träum was Schönes!
 
gerd_

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Hi
Meine Erfahrung ist, dass heutzutage meist VRLA-Batterien verbaut sind bei denen man gar kein Wasser nachfüllen kann.

Wenn jemand seine "noprmalen Blinker durch LED-Varianten ersetzt, und deshalb auch Lastwiderstände eingebaut hat muss er nicht merken, dass der Blinker nicht funktioniert. Da ändert sich nix an der Blinkfrequenz! Vor allem sind die 50000 h die das LED-Teil hält (beim Blinker hiesse das "Ewig") manchmal seeeehr schnell vergangen.

"Motorradfahrer haben meist einen besseren Kenntnisstand zur Technik". Wenn ich die Fragen in den "modernen Rubriken" lese oder Gespräche in der NL mitbekomme habe ich da meine Zweifel. Diverse, wenn nicht sogar die meisten Kunden werden nie in eine "dubiose Hinterhofwerkstatt" gehen sondern immer nur zum Glaspalast.

Solange die Tester das beurteilen was auf dem Inspektionsplan steht ist das für mich OK.
Reifendruck und Lichter stehen nun mal drauf und es wird auch berechnet.
Wenn eine freie Werkstatt exakt "sagt" was sie getan hat ist das auch OK, wenn aber auf der Rechnung entweder nix steht ausser "KD" oder sogar "KD nach Werksangaben" und ein Betrag, dann wird es schlecht, weil jeder die Werksangaben voraussetzt.
In der NL gibt es einen Zettel auf dem jeder Arbeitsgang aufgeführt ist und bestätigt werden muss. Wenn ein MA bestätigt hat dass. . .., brauchen wir nicht zu diskutieren. Man kann das dann "Nachlässigkeit" oder auch "Betrug" nennen. Offiziell werden die Jungs nach Stunden bezahlt, inoffiziell gibt es Prämie wenn die "vorgeschriebene" AW-Zahl unterboten wird.

Andererseits ist ein intermittierend spinnender Hallgeber auch schlecht für einen Test zu faken.

Folglich beurteile ich Tests, wenn überhaupt, noch mal selbst: Ist das was die Tester bemängeln praxisrelevant?
Steht es auf der Liste der bei den Inspektionen vorgeschriebenen Tätigkeiten.
Offen gestanden: Wenn ich 1000 Bremssysteme geprüft habe und alles OK war, dann erwarte ich beim 1001-ten nicht unbedingt eine lockere Bremssattelschraube (sollte ich aber!). Und schon gar nicht komme ich auf die Idee zu prüfen ob sie mit 25 oder 30 Nm angezogen ist.


Inzwischen musst du dich bei kritischen Tests ziemlich warm anziehen und eine gut gefüllte Kriegskasse haben. Die Geprüften wissen auch um die Bedeutung von sog. "schlechter Presse" und fackeln i.d.R. nicht lange. Größere Verlage (oder Verbände wie der ADAC) können sich sowas leisten. Als kleiner freier Journalist würde ich einen Teufel tun und mir sowas um den Hals binden.
Als kleiner Journalist habe ich weder Zeit noch Kompetenz für einen test. Wenn ich aber vollkommen wertfrei über ein dokomentierte Ergebnis berichte, dann kann mir niemand. Auch sind nicht alle Hersteller so gestrickt, dass sie über Tester herfallen. Gelegentlich flattern ihnen sogar Korrekturfahnen zu damit sie sich einstweilen auf die Testergebnisse einstellen können.

Dazu kommt, dass solche Tests immens aufwändig sind: Im Grunde musst du jedes Haus mehrfach besuchen
"müsstest"!!!

Natürlich drucken die Zeitschriften und Magazine ihre Beiträge auf die Rückseiten von Anzeigen. Allzu bunt dürfen die Medien es aber auch nicht treiben - sonst werden sie nicht mehr gekauft (weil nicht glaubwürdig) und die Auflage ist die Grundlage für die Anzeigenkosten, die sie den Werbetreibenden abnehmen.
Stimmt.

Aber die Reaktionen der Hersteller auf Mängel und Beschwerden sind zweiteilig.
Wenn man eine sauber formulierte Beschwerde über einen Vertragspartner/eine NL an BMW schickt bekommt man eine Antwort in der Art "es tut uns leid,......selbstständig kalkulierende Betriebe, . . . .Hinweis nachgehen". Je exakter und emotionsloserdie Beschwerde formuliert ist, desto exakter geht es aber hinter den Kulissen zu. Die Betroffenen werden um "Stellungnahme gebeten". Sollte ein Kunde nicht der einzige sein der über einen bestimmten Betrieb meckert, dann "geht es teilweise ziemlich ab".
Ebenso ist es bei den Tests von irgendwem bei denen eben Fakten vorliegen. "Korrekturfahnen" sag' ich nur

gerd
 
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FlowRider

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Genau, so stellt sich klein Fritzchen Journalismus vor.
Das ist bei den Fachmedien ganz oft so, leider. Die Zielgruppe ist klein, dadurch sind die finanziellen Reserven nicht üppig. Da geht man lieber hin und macht Testsieger oder Vergleiche. Da darf man ein wenig stänkern, ohne anzuecken.

Bei großen Verlagen (oder bei durch Stiftungen geförderte, z.B. Recherche-Netzwerke) sieht das anders aus. Aber investigativen Journalismus muss man sich leisten können. Die F.A.Z. macht das öfter mal, die Börsenzeitung war lange richtig gut. Das Handelsblatt hat manchmal auch richtig gute Stories und eigentlich auch der Spiegel, wenn sie nicht mal gerade wieder ins Klo greifen (was hat man damals über die H1tler-Tagebücher dort gelacht, jetzt ist es dreimal schlimmer).
Und natürlich die Springer Boulevardpresse. Handwerklich sind die erste Sahne und mit die Besten im Metier. Was sie daraus machen, leider nicht immer so. Aber es verkauft sich, und darauf kommt es letztens an.
 
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Ich weiss nicht wie es euch geht, aber ich habe den Eindruck, dass wir, die Kunden, immer mehr zur unbedeutenden Masse werden. Es wird zunehmend vergessen, wer denn eigentlich derjenige ist, der den Herstellern das Geld verdient. Es geht vielmehr darum den Aktionären gute Zahlen zu präsentieren, Gewinne zu optimieren und an allen Ecken und Enden zu sparen.

Was ich vermisse, ist ein kritischer Journalismus, in diesem Fall der Motorradfachjournalie. Keines der mir bekannten sogenannten Fachblätter führt z.B. objektive Werkstättentest durch, wie man sie früher aus dem PKW Bereich kannte. Ich glaube, dass dies ein, für uns als Kunden, sehr hilfreiches Mittel darstellen würde. Hiermit müssten die Hersteller wieder die Qualität und den Service der Werkstätten und somit uns in den Fokus nehmen.

Die von den Zeitschriften durchgeführten Dauertests einzelner Motorräder sind diesbezüglich doch Augenwischerei, denn klar werden diese Motorräder von den Werkstätten und Händlern bevorzugt betreut. Wenn ich lese, dass ein undichtes Motorgehäuse nach 30000km vom Hersteller auf Garantie getauscht wird, lache ich mich doch kaputt. Wer als Normalfahrer erreicht während der Garantiezeit solche Laufleistungen? In der Realität bekommst du als Betroffener eine Rechnung über 2500€.

Ansonsten lese und sehe ich in diversen Youtube-Channels eigentlich immer nur wie toll und gut dieses oder das Motorrad ist. Kritik findet man doch nur in marginalen Belangen. Es ist zu befürchten, dass die Fachpresse sowie die Youtube Influencer von den Herstellern mittlerweile so schön hofiert und verwöhnt werden, dass man sich dort mit richtiger Kritik zurückhält.

Sehe ich das falsch oder wie ist euer Empfinden hierzu?
Gelöscht
 
mmo-bassman

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Könnt Ihr Euch mal mit der Zitierfunktion etwas zurückhalten?
Das nervt beim Lesen!
 
*Topas*

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"Werkstättentests, kritischer Journalismus, Kundenservice und Qualität"

in der heutigen - ich nenne sie mal "Echtzeitinfomationsgesellschaft" sind Werkstättentests einfach zu langsam... :)

Die Qualität einer Werkstatt - ich nehme den Ein - Mann - Schrauber um die Ecke mal aus - sprich "Glaspalat, um das
Phrasenschwein auch mal zu bedienen - messe ich an eigenen Erfahrungen.

Mit meiner R1150R war ich ab und zu dort - wo ich sie auch gekauft habe - so lange bis mir ein inkompetenter Zwischenfall alles verleidet hat.
Nicht die Tatsache an sich, dass ein recht teures Originalteil ohne mein Einverständnis angeblich weggeworfen wurde, sondern die Art und Weise, wie man im Anschluss, danach reagierte - bzw. der langjährige Werkstattleiter mit mir sprach - oder per Mail kommunizierte.

Darauf hin habe ich gewechselt.

Mit der GSA bin ich teils bei meinem Einmann Betrieb - wenn es um Inspektionen oder BMW speziellen Dingen geht - beim BMW Glaspalast - einem Anderen, als zuvor. :cool:

Dort ist der Service individueller und ehrlicher.

Zumindest nach meinen eigenem Empfinden - 10.000 - 80.000 km...

Ich lasse mir über die Arbeiten immer einen KVA machen und bespreche dann vorab, was ich machen lasse.

Klar - es wurde schon mal etwas übersehen - aber dann auch kundenfreundlich erledigt - Ersatzmopped für den 2 Tag gratis etc.

Im Dienstleistungssektor arbeiten nun mal Menschen und alle sind je nach Tagesform - gut oder besser...:)

Das können Zeitschriften Tests für mich nicht abbilden - da setze ich eher auf die Mundpropaganda meiner Kollegen, die teilweise die selben Erfahrungen gemacht haben bzw. positive nennen können.

"wessen Brot ich ess - dessen Lied ich sing" mittelalt - für mich noch von Bedeutung.... :rolleyes: der investigative Journalismus mag im Berliner Karussel noch gefragt sein - und ernährt auch dort sicher seine Schreiberlinge - die sich auf den Pulitzer Hoffnung machen - oder auf eine Tatort - Verfilmung warten....;)...

Im Bereich Werkstätten - Kundenservice - Qualität - da vermute ich mal - sind in der Echtzeitgesellschaft, eher Twitter - FB - und Foren die erste Wahl, um sich Infos zu beschaffen oder sich den Frust von der Seele zu schreiben.

Was die Garantie - Kulanz - Gewährleistung anbelangt - ganz simpel - kilometerabhängig machen - nicht zeitlich begrenzen.

Ein Lager, dass sich nach 30.000 km zerlegt - sollte gratis gewechselt werden - egal wie alt die Kiste ist - ok - bei 3.000 km/anno im Schnitt... auch noch nach 10 Jahren...

Da muss dann halt die Qualität ab Werk besser werden :cool:

Die geltenden Zeiten, sind zumindest ein Witz.... besser finde ich die Koreaner - die im PKW Bereich schon mal 7 Jahre anbieten...

Der Honda CRV (Japaner, allerdings) meiner Kollegin ist 13 Jahre alt - 400.000 km... ausser Inspektionen .... nothing...

Das wäre mal `ne Bench... für BMW....;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 4179

Gast
Es gibt sicherlich gute Journalisten - nur, ich kenne keine.

Es gibt sicherlich auch gute Fliesenleger, nur der hat vielleicht leider schlechte Mitarbeiter, und bei den Beamten gibt es viele tolle Typen, aber die Klischee´s kommen nicht aus dem Nichts!

Und Berufsgruppen, wie Ärzte, Rechtsanwälte, Richter und Ingenieure, haben hier inzwischen stark aufgeholt.

Die Testberichte in der FACHzeitschrift MOTORRAD sind für mich schon seit Jahrzehnten nicht mehr praxisgerecht und objektiv. Explizit kann ich meine Erfahrungen bei der XT 1200 Z einbringen, die bei Motorrad immer wieder völlig falsch beschrieben und bedient wird.

Auch Testberichte über die XJR 1300, wo ihr Spritverbräuche von > 7 l/100 km als normal zugeschrieben wurden, sind einfach falsch - zeigen aber mir, wie die die Maschinen scheuchen!

Ich habe mich schon vor 20 Jahren bei Motorrad beschwert, dass deren getesteter Spritverbrauch völlig praxisfremd ist - keine Reaktion. Erst vor etwa 5 Jahren, als das dann ein politisches Thema wurde, da wurden dann die Tests optimiert und plötzlich verbrauchten die selben Motorräder bis zu einem Liter weniger.

Auch lärmende Auspuffanlagen waren Jahrzehntelang "in" - man bediente deren Hersteller!

Generell ist es heute fast nicht mehr möglich, eine "Fach"meinung zu vertreten - zu komplex sind die Ansichten, Ansprüche und "gefühlten" Kompetenzen um anderen vorschreiben zu wollen, was richtig ist.

Aber der Journalismus, der will uns ständig weiß machen, er wüsste, was das Richtige ist - dabei sind gerade die Journalisten selten fachkompetent ...... nur angelernte Selfmadespezialisten mit Tunnelblick für ihre Auftraggeber.

Die Journalisten wollen Spezialisten sein auf einem Weltmarkt, der schneller wächst, als eine unbehandelte Stahl-Schraube an einer BMW auf versalzten Straßen rostet.

Man kann das alles negieren, man kann jeden Tag sagen, wie toll alles ist, wie super wir wirtschaften, wie intelligent wir sind ..... und all die Probleme, Schwierigkeiten und ersichtlichen Schäden (gesellschaftlich / wirtschaftlich) leugnen.

Aber die KLISCHEE´s bekommen täglich neues Futter - dank dem Journalismus.

Aber es ändert am Ende nichts an der Qualität der Werkstatttest´s, am Kundenservice, an der Qualität der Materialien.

Fakt ist: ........... es gäbe vieles zum Verbessern, wenn man denn wollte, denn können täten wir es.
 
*Topas*

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... zumindest im VW Konzern werden Testwagen ganz lieb betreut - eigene Abteilung....;)
 
sampleman

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Das ist bei den Fachmedien ganz oft so, leider. Die Zielgruppe ist klein, dadurch sind die finanziellen Reserven nicht üppig. Da geht man lieber hin und macht Testsieger oder Vergleiche. Da darf man ein wenig stänkern, ohne anzuecken.
Merkwürdig. Ich arbeite seit 30 Jahren im Bereich Fachmedien. Das ist mir bislang nicht so aufgefallen.

Es gibt andere Zusammenhänge, aber die sind dir bislang vermutlich noch nicht so aufgefallen.


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