Morgen,
nachdem dieses Jahr Ende Mai für zwei Wochen Schottland angesagt war, habe ich beschlossen, dass ich nicht mit Lederkombi und Regenzeug das fahren will. Bei meinen HG Textilklamotten waren nach erst 17 Jahren diverse Reißverschlüsse defekt. Ist auch keine Qualität mehr... Also musste was Neues her.
Nach langer Überlegung und diversen Besuchen in verschiedenen Motorradläden haben ich mich gegen eine Revit Sand2 oder Held Carese und für Stadler entschieden.
Ich habe also eine Stadler ForcePro Jacke (Gore Pro Shell Laminat) und eine AcePro Hose (auch Pro Shell). Die Hose habe ich zuerst in 54 anprobiert. Die Verkäuferin meinte zwar die würde passen, ich fand sie aber zu lang und habe darauf bestanden, dass sie mir noch eine 27er Hose bestellt. Die passt jetzt perfekt. Dazu dann noch die passenden Hosenträger. Ist zwar alles zusammen nicht billig, aber es gab noch ein schönes Stadler Funktions-Polo-Hemd obendrauf. Warum jetzt kein Sand2? Ich habe den in Augenschein genommen und auch anprobiert. War schon nicht schlecht. Allerdings fand ich dann das Konzept mit der ein- und auszippbaren Membranjacke dann doch zu mühselig. Die Held Carese hat kein Thermofutter und kam deshalb nicht in Frage, was sich als kluge Entscheidung rausstellte. Übrigens hat mein mitfahrender Kollege (Duc Multistrada) auch seine Lederkombi zuhause gelassen und sich neue Stadler Klamotten gegönnt. Ist bisher auch sehr zufrieden.
In Schottland war dann das Wetter überraschend gut. Trotzdem mussten die Klamotten mehrere, teils auch heftige und längere Regenschauer überstehen. Es gab keine Probleme. Ich hatte nie den Eindruck dass die Klamotten sich vollsaugen und schwer werden. Dicht waren sie zu jedem Zeitpunkt. Mein Kollege hatte nur das Problem mit den Stiefeln. Er hat die Daytona ohne GoreTex, ich die mit. Ergebnis war, dass wir einen Tag auf das Auto unserer Frauen umsteigen mussten, da er mit seinen nassen Stiefeln nicht fahren konnte.
Auch das Thermofutter hat sich bewährt, ich hatte es eigentlich bis auf die Rückfahrt von der Fähre nach Süddeutschland immer drin und habe nie gefroren.
Die Lüftung der ForcePro funktioniert auch gut, obwohl ich keinen Vergleich zu anderen Textilklamotten habe. Aber im Vergleich zur Lederkombi ist es ein sehr deutlicher Fortschritt.
Ach ja, wir haben in Schottland einen belgischen Multistrada-Fahrer getroffen. Der hatte Revit Klamotten mit der einzippbaren Membrane. Er war aber nicht sehr zufrieden und meinte er würde bei längerem Regen doch nass werden, trotz Membranjacke.
Auch beim Alpenmarathon gab es eine Zeit lang Regen, auch hier keine Probleme mit der Dichtigkeit der Klamotten.
Bisher kann ich also sagen, dass sich die Mehrausgabe bezahlt gemacht hat. Wie sich die Klamotten nach einigen Jahren verhalten bleibt natürlich abzuwarten. Ich finde es aber extrem praktisch, bei beginnendem Regen nicht erst die Regenklamotten anziehen zu müssen. Einzig die Gummihandschuhe zum Drüberziehen. Aber das ist ja in ein paar Sekunden erledigt.