Das ist ganz einfach der -bei größerer Kapazität- größeren Plattenfläche geschuldet.
Das ist ein wenig vereinfacht natuerlich richtig. Man kann ja auch einfach zwei Batterien
parallel schalten und hat dann doppelte Kapazitaet bei halbiertem Innenwiderstand und damit
deutlich hoeherem Strom.
Es ist aber dahingehend falsch das Hersteller auch eine Batterie gleicher Groesse und Kapazitaet
bewusst auf einen kleinen Innenwiderstand hin optimieren koennen oder nicht.
Vergleiche: Yuasa YTX14H-BS mit 240A bei -18C und Yuasa YTX14AH.BS mit 210A.
Man bekommt einen hoeheren Strom unter anderem, ist sicher noch komplizierter, indem
man die Oberflaeche der Pole vergroessert, also immer feiner/rauher ausfuehrt.
Aber irgendwo wird man dann an Grenzen bezueglich der Lebensdauer kommen. (sulfatierung, blei rieselt ab)
Daß ein Lithiumakku trotz geringerer Kapazität einen höheren Kaltstartstrom
liefern kann, steht auf einem anderen Blatt,
Das kann er nicht wenn man damit die genormten Messverfahren, leider sind drei unterschiedliche und nur schwer vergleichbare ueblich, meint. "Kaltstartstrom" ist einfach nur ein Wort ohne jegliche Aussage wenn man nicht das genaue Messverfahren dahinter schreibt!
Und es hat auch nichts damit zutun ob man nun selbst bei -18C faehrt oder nicht! Es ist dann ein objektiver Vergleich der Kunden erlaubt eine Wahl zu treffen und den scheuen die Hersteller von Lithiumakkus wie der Teufel das Weihwasser.
Allerdings muss man leider auch diese Messverfahren verstehen und fuer sich bewerten. Den gerade
bei Lithiumakkus versus Bleiakku kann es sein das jemand der nur bei >10Grad faehrt mit einem messtechnisch schlechterem Lithiumakku deutlich besser faehrt, aber es kann auch umgekehrt sein. Das muss jeder fuer sich bewerten!
Mein Eindruck ist das Bleiakkus heute noch deutlich staerker auf einen moeglichst hohen Startstrom pro Volumen/Gewicht optimiert werden als das frueher der Fall war weil man Gewicht sparen kann und man nimmt damit etwas Verlust an Lebensdauer in kauf.
Ich habe ja, offensichtlich, eine R1200GS, ich habe aber auch noch eine R75/7. Letzere hatte bei fast halb so grossem Hubraum eine Batterie mit 20Ah (oder so, jetzt aus dem Kopf). Weil dieses
Batterien nicht mehr so einfach verfuegbar sind habe ich mir einen Metallrahmen geschweisst mit den Aussenmassen der Batterie der R75 und wo im inneren die Batterie der R1200 reinpasst. Da habe ich nun die 5-6Jahre alte Original-BMW Batterie der R1200 drin mit der die im Winter keinesfalls mehr startet. Damit springt die R75 nun an wie ein junger Gott auf Speed.
Die alten Batterien der R75 haben aber wirklich deutlich laenger gehalten. Ich glaube die letzte war eine Saito die so 7-8Jahre gehalten hat. Aber die wurden im Betrieb auch immer mal etwas vom Laderegler ueberladen und man musste alle 2-3Jahre etwas Wasser nachfuellen. Das wuerden die meisten heutigen Motorradfahrer als krasse Zumutung ansehen, zumal der Zugang bei manchen Kisten etwas verbaut ist.
Eine R1200GS mit einem 30Ah Bleiklotz mit langer Lebensdauer wuerden wir vermutlich nicht haben wollen.
Olaf