Gefährdung mal "wissenschaftlich" betrachtet
Wenn es irgenwie zu machen ist fahre ich auch nicht bei Gewitter. Weil ich da wahrscheinlich ganz schön naß werde und Gewitter meist auch mit starken Windböen verbunden sind, was das Fahren unangenehm macht
Die Blitze sind kein Thema, genausowenig wie beim beispielsweise beim Spazierengehen.
Nach Durchsicht meiner alten Studienunterlagen hierzu folgende grobe Abschätzung als Beweis.
Die durschnittliche Anzahl der Gewittertage (Keraunischer Pegel) in Mitteleuropa beträgt je nach Region zwischen 1 und 10/Jahr. Über eine vereinfachte Formel läßt sich daraus eine Blitzeinschlagdichte /km2 und Jahr berechnen. Für den höheren Wert von 10 (z. B. Allgäu, Alpen) ergibt sich eine Blitzeinschlagdichte von ca. 0,7 / qkm und Jahr. Jetzt gibt es natürlich keine 7/10-Blitze, aber das ist zunächst ja auch nur ein Rechenwert, genauso wie jede deutsche Familie beispielsweise 1,3 Kinder hat (Wert ungeprüft).
Wenn ich eine wirksame Blitzeinschlagfläche der GS einschließlich Fahrer von beipielsweise 1 qm ansetze -je nach Körperumfang des Fahrers kann das natürlich auch davon abweichen-, ergibt sich daraus ein Wert von 0,0000007 Blitzeinschläge /GS und Jahr, wobei sich nur eine GS innerhalb des betrachteten qkm aufhält. Außerdem setzte ich voraus, daß die Blitze innerhalb des qkm überall gleich gut einschlagen, also keine Störeinflüsse durch Gebäude, Berge und Bäume oder sonstiges. Rein statistisch bedeutet die berechnete Blitzeinschlagdichte, daß die GS ca. alle 1,4 Mio Jahre vom Blitz getroffen wird. Das ist zugegebenermaßen höher als ein 6er im Lotto (ca. 1/15 Mio), ist aber immer noch weit genug weg von dem, was man üblicherweise als wahrscheinlich ansieht.
Kritisch sind die direkten Blitzeinschläge (Treffer ins Schwarze) hier: GS mit Anbauteilen von Touratech oder Wunderlich. Blitzeinschläge in benachbarter Umgebung sind für den Fahrer unschädlich, da durch den speziellen Aufbau der GS (Reifen aus Gummi) eine Spannungsübertragung vom Boden her unwahrscheinlich ist. Sollte es dennoch zum Überschlag an den Reifen kommen, so kann man in diesem Fall die Gefährdung verringern indem man, ähnlich der oft empfohlenen Hockstellung bei Fußgängern, die Strecke in der eine Potentialdifferenz auftreten kann verkleinert. Auf die GS übertragen bedeutet das beispielsweise Knie auf die Sitzbank, Hacken dabei hoch und Lenker los lassen. Dabei ist allerdings die Wahrscheinlichkeit auf die Fresse zu fliegen um mehrere Zehnerpotenzen größer, als vom Blitz erschlagen zu werden.
Als kritisch könnten sich atmosphärische Entladungen durch Blitze und die dabei auftretenden Felder auf das Funktionsverhalten der GS-Elektronik auswirken. Als durchaus denkbar, und in diesem Zusammenhang sicherlich auch einen eigenen Beitrag wert, ist beispielsweise der durch Blitzeinschlag verursachte sofortige Motorstopp mit anschließender Meldung EWS, Dauerblinken sämtlicher Beleuchtungsteile und als Folge dessen entladener Batterie. Hier wäre zu prüfen, ob die Behebung dieser Schäden noch über die Garantieverlängerung mit abgedeckt sind und ob als regelmäßige Wartungsnachweise nur der Bremsenservice ausreicht. Den Rest kann man ja selbst machen.
Nach dieser pseudo-wissenschaftlichen Abhandlung denke ich, daß der Beweis erbracht ist bei Gewitter getrost weiterfahren zu können. Vom Blitz erschlagen zu werden gehört zum allgemeinen Lebensrisko, das nicht höher zu bewerten ist als das Risiko morgens nach dem Aufstehen von der Zimmerdecke erschlagen zu werden.
Übrigens, wer mir hier jetzt ernshaft drauf antwortet, hat, so glaube ich zumindest, den Inhalt nicht so ganz verstanden.
In diesem Sinne.
Gruß
Thomas