ich habe den Eindruck, daß - aus mir bisher unerfindlichen Gründen - ein Klapphelm von manchen hier im Forum (und wohl auch anderswo in Deutschland) irgendwie als "un-cool" empfunden wird.
Ganz unverkennbar: Ein Saure-Gurken-Zeit-Thema.
Vermutlich wird die Frage
nicht unter dem Aspekt eines unmittelbar bevorstehenden Helmkaufs gestellt ?!
Auf jeden Fall ist das aber ein ernstes Thema, das näherer Befassung bedarf.
einem Klapphelm hängt wohl der Muff eines konservativen Fahrers nach.
Wie bei jeder Kleidung gilt natürlich auch beim Helm, dass sie nicht nur praktische Aspekte hat, sondern es geht auch ums Aussehen - Sehen und Gesehen werden. Dem kann man sich grundsätzlich nicht entziehen, denn auch eine Einstellung wie diese kommt darin zum Ausdruck:
... pfeife ich drauf, ob das irgendjemandem gefällt oder nicht.
Ich denke mal, das kommt noch aus den 80'er oder 90'er.
Natürlich ist auch die Helmmode Änderungen unterworfen.
Einen Helmtyp wie den Crosshelm gibt es ja noch nicht so lange, früher ist man in vergleichbaren Situationen mit Jethelm gefahren.
Als Funktionsbekleidung ist ein Helm natürlich mehr von technischen Anforderungen beeinflusst als von rein modischen Aspekten, aber trotzdem: Wer möchte denn wie das häßliche Entlein durch die Welt fahren ?
Zwar ist
GS nicht ganz synonym zu
Enduro, aber irgendwie assoziiert man beides miteinander. Und so sieht ein schnittiger Endurohelm auf einer Enduro eben besser aus als ein anderer Helmtyp. Ähnlich wird es einem ergehen, wenn man mal andere Motorradtypen vor dem geistigen Auge passieren lässt und die passende Helmvorstellung dazu entwickelt.
Dabei wird man kaum die Anforderungsprofile aufbauen und mit dem Angebotspektrum abgleichen, vielmehr hat man mal irgendwie "gelernt", was wozu passt, ohne das immerzu neu zu hinterfragen.
Wer sich neben dieser Spur bewegt, macht sich zum Außenseiter, umgekehrt kommt Dazugehörigkeitsgefühl zur befreffenden Gemeinde zum Ausdruck. Ein bisschen jedenfalls. Weniger soziologisch ausgedrückt würde man vielleicht von
gleicher Wellenlänge sprechen.
Ob man sich das beim Helmkauf bewußt macht oder nicht - am Fakt ändert das nichts !
Genauso wie diese Golfballhelme von Schuberth,
Immerhin hat sich Schuberth ja etwas dabei gedacht - Aerodynamik.
Mich würde interessieren, warum man davon wieder abgekommen ist.
Entweder mit offenem Jet-Helm oder sowas wie ein Arai-Tour-X.
...
Jeder wie er mag und wie sein Sicherheitsdenken ist.
Das ist ein Beispiel, wie funktionelle Aspekte Einfluss auf die Helmmode haben. Cross-/Endurohelme gibt es, weil Jethelme mittlerweile als unsicher gelten (nicht, dass sich an der Sicherheit etwas geändert hätte - die Ansprüche haben sich geändert).
Am Rande: Von Schuberth (diesem früheren Golfballhelmhersteller) gibt es ja nun einen Jethelm mit Kinnbügel, der die Sicherheitsnachteile des konventionellen Jethelms ausräumen soll. Eigentlich eine gute Idee, passt aber nicht so gut zu
GS - siehe oben.
Meine Meinung ist aber kein Spiegelbild dieses Forums sondern lediglich meine persönliche.
Wer repräsentiert schon die Meinung des Forums ?!
Ich mache mich ja auch nicht über Papageienkombis lustig (oder vielleicht doch...
)!
Die Aussagen bezüglich des Helms lassen sich auch auf andere Bekleidungsteile übertragen.
Lustig machen ist da schon eine extreme und unhöfliche Form der Auseinandersetzung damit, normalerweise ist das Ganze subtiler.
Lass' uns beim nächsten GS-Forums-Treffen beim Bierli weiter darüber reden.
... ich geh' jetzt ins Bett!!
Daraus spricht eine gesunde Distanz zum Thema !
ich fände es total cool meinen bmw-sport-helm nicht jedesmal am geldautomaten, in der tanke
Geldautomaten und Tankstelle in den gleichen Topf zu werfen ist schon ein starkes Stück. Im einen Fall hat man es mit einer Maschine zu tun, die man zwar auch ordentlich behandeln sollte, im anderen Fall tritt man einem Lesewesen, einem Menschen, gegenüber, wo andere Maßstäbe gelten sollten !
und andere müssen mich ja nicht heiraten
Wenn ich nicht mit einem Klapphelm unterwegs bin, bedeutet das nicht, dass ich auf Brautschau wäre ;-)
an ner tanke wurde ich noch nie gebeten den helm abzunehmen
Höflichkeit ist,
bevor man darum gebeten wird.
Und zu dem blöden Aussehen: Ob denn wohl Motocrosser in Vollmontur, oder die Lederpapageien mit ihren klackernden Rennstiefeln wirklich cool aussehen, wenn sie denn unterwegs auf einer Besichtigungsrunde durch den Burghof stöckeln?
Das liegt ja doch wohl sehr im Auge des Betrachters
Cool wäre, wenn diese Crosser in ihrer Montur
und auf ihren Maschinen sitzend (oder stehend) eine Runde durch den Burghof drehen würden !
Aber das Leben besteht eben aus Kompromissen.
Als Motorradfahrer ist man eben nicht ganz so zivil angezogen, damit muss man eben umgehen können.
Was ich an meinem jetzigen (enduro-) helm am meisten vermisse, ist die Möglichkeit, spontan mit der Spiegelreflex zu fotografieren. Das war beim Klappi genial: anhalten, Helm hoch, Knipse rausholen - und ab die Post!
Das Problem kenne ich. Abhängig von Helm und Kamera passen Spiegelreflexkameras unterschiedlich gut. Um Zweifelsfall macht man - bei einer Digitalkamera - noch ein weiteres Bild, wenn die erst nach der Aufnahme angezeigte Vorschau auf dem Bildschirm nicht passt. Neuere Spiegelreflexkameras haben aber auch eine Live-Bildschirmvorschau, die diesen Nachteil digitaler Spiegelreflexkameras gegenüber Kompaktkameras wettmacht; meine nächste Spiegelreflexkamera würde wohl so eine sein.
Ansonsten habe ich auf Motorradtouren immer - meist zusätzlich - eine kleine Kompaktkamera für Schnappschüsse dabei. Diese ist dann auch sofort zur Hand, während die "Dicke" erst aus dem Koffer geholt werden muss. Für Aufnahmen, wo dies lohnt, kann man auch die zusätzliche Mühe, den Helm abzusetzen, verschmerzen.
Eckart