Finger weg von ContiRoadAttack!
Hallo HaHü,
hallo sk1,
zunächst mal vielen Dank an HaJü für Deine aufwendigen Recherchen!
Ich bin bislang mit meinen GSen in den letzten 5 oder 6 Jahren ausschließlich mit dem Conti Trail Attack unterwegs gewesen und war immer voll zufrieden. Wegen eines am 16.07.12 auf der Route des Grandes Alpes eingefahrenen Nagels mußte ich dort hinten auf CRA umbereifen. (Mischbereifung vorne/hinten CTA:CRA ist übrigens freigegeben).
Der CRA-Hinterreifen hatte noch gut 1000 km franz. Alpenpässe gesehen plus die Rückfahrt nach Stuttgart, mit max. 200 km Autobahnanteil.
Was mir sofort auffiel, daß der Reifen, obwohl in den Pässen ordentlich auf der vollen Breite ausgenutzt, in der Mitte eine abgeflachte Stelle erhielt, wie wenn man zig Hunderte von Km auf der Bahn gefahren wäre. Wohlgemerkt reiner Alpenbetrieb!
Tja, und komme ich zur Antwort an sk1:
Am 28.08.12 bin ich mit Sozia und Gepäck für 10 Tage nach Südtirol, mit einem Hinterreifen, der bis dahin ca. 1500 km gefahren war.
In den Dolos wurde ordentlich herumgefräst und man kam incl. Hinfahrt auf ca. 2500 km. Den Reifen hab ich täglich sichtgeprüft, sämtliche Profile wiesen noch eine ordentliche Tiefe auf. Jedenfalls noch lange nicht grenzwertig. Der Reifen blieb mittig abgeflacht, ob Manghen hoch oder Bondone runter...was abgeraspelt wurde, waren allerdings die Fußrasten!
Dann auf der Rückfahrt beim Stopp im Tannheimer Tal, zufälliger Blick auf den Hi-Reifen: Da kam doch tatsächlich mittig auf einer Breite von ca. 10 mm und einer Länge von ca. 10 cm die Karkasse durch!!!!!

Sämtliche Profile jetzt langsam im Grenzbereich, aber noch längst nicht so, daß man auf Anhieb sagen würde: wechseln, da total abgefahren.
Ich bin dann noch mit einem braunen Streifen in der Hose, in etwa gleichem Format, wie der auf meinem Hinterreifen und wie auf rohen Eiern noch ca. 250 km heimgefahren gut angekommen und der Reifen war ringsum fix und fertig. Die hier in diesem Fred beschriebenen angeblichen Textil-Fasern der Karkasse sind übrigens eindeutig aus Stahl, und das war für mich gut so...!
Jetzt fahre ich seit fast 40 Jahren Zweiräder, aber so eine besch..ene Reifenkonstruktion habe ich noch nie gefahren.
Das was HaJü mit seiner Frederöffnung den geneigten Lesern wahrscheinlich sagen wollte stimmt absolut:
Die Anordnung der Profilrillen auf diesem Reifen ist absolut schwachsinnig, weil sich der Abfahrzustand nicht korrekt beurteilen läßt.
Die roten Markierungen, die in Contis Bild eingefügt wurden und die verdeutlichen sollen, wo gemessen werden soll, gibts eben in echt nicht. Und die Profile werden eben von innen nach außen kleiner, aber kein Mensch mißt den Verschleißzustand an der Breite des Mittelstreifens!
Die Bilder meines Reifens, einschließlich Schieblehre in den Profilrillen hänge ich noch hier dran.
Mein Fazit:
Einmal CRA und nie wieder! Der CRA kann nix und garnix besser als der CTA. Er hat weder im Trockenen, noch bei Nässe mehr oder besseren Grip als der CTA und auch sein Fahrverhalten unterscheidet sich nicht merkbar.
Dem CTA sieht man von weitem an, wann er dem Ende zugeht. Beim CRA wird man geschwind von jetzt auf gleich damit überrascht!
Die Überraschung kommt etwa zur Halbzeit der Lebensdauer des CTA und die Reifen kosten gleich.
Im Übrigen wird der CTA nie mittig so flach, wie der CRA.
Also SK1: Tus nicht!
Grüße vom elfer-schwob, Bilder folgen