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elli-bohm
Themenstarter
Hallo zusammen,
vor einigen Wochen bin ich von der GS 1200 LC auf die KTM 1290 Superduke GT gewechselt. Einige von euch hatte Interesse bekundet, dass ich von meinen ersten Erfahrungen berichte. Mache ich gerne.
Habe jetzt gerade die 1.000 Km Einfahrinspektion durchgeführt zu 290 € (ist auch nicht wirklich teurer als bei meinem BMW Händler).
Vorweg mein Eindruck: die KTM 1290 SD GT ist ein Sporttourer - mehr Sportler wie Tourer. Insofern hat jeder von euch, der sich dazu geäußert hat, auf seine Art recht.
Die GS ist ein m.E. der überzeugende Allrounder, mit dem man(n) gemütlich und auch mal zügig fahren kann, lange Strecken entspannt zurücklegt, schlechte Wegstrecken, Schotter alles sicher und komfortabel bewältigt. Dazu Platz für Passagier und Gepäck. Die GS kann einfach von allem! Dazu hochwertige Ausstattung, beste Verarbeitung und akzeptable Werkstattkosten. Ein Premium-Fahrzeug zu Premiumpreis.
Die KTM 1290 mit 17 Zollbereifung, kurzem Radstand und Leistung im Überfluss ist leichter, wendiger und deutlich präziser zu fahren als eine GS. Klar auch: die beiden sind konzeptionell und leistungsmäßig eigentlich nicht vergleichbar; die S1000XR ist m.E. das richtige Vergleichsmoped.
Das semiaktive Fahrwerk der KTM ist sehr verbindliche, straff und präziser als das der GS (17 Zoll, kurze Federwege, kurzer Radstand). Die KTM lässt sich deutlich agiler (aber nicht zu leicht) und wendiger fahren (30 Kg weniger Gewicht)
Z.Zeit fahre ich im Road-Modus. Der Motor der KTM ist gefühlt ab 4.000 Umdrehungen deutlich kraftvoller, da macht die GS keinen Stich. Aber bis 4000 Umdrehungen hat mir die GS gefühlt mehr Drehmoment. Die KTM braucht ihre Drehzahlen. Unter 2.500 Umdrehungen ist es eine schlecht fahrbare Rappelkiste , ab 2500 wird sie ruhiger, ab 3.000 läuft sie angenehm genug für die 50kmh Zonen in der Stadt. 30kmh Zonen will sie eigentlich nicht ab. Sie lässt sich also nicht so entspannt in dem unteren Drehzahlbereich fahren wie der Boxer. Auch zum rausbeschleunigen aus Kurven braucht es > 2.500 Umdrehungen. Aber danach, ab 4.000 Umdrehungen, ist es ungebremster Spaß pur! Da fehlt dem Boxer dann doch die Leistung. Motor ist ein rauher Geselle, habe aber den Eindruck, dass er mit jedem Kilometer "weicher" läuft. Schaltung ist leichtgängig(er) als bei BMW, Leerlauf finden ist manchmal noch schwierig. Schaltautomat (Blipper) funktioniert ab 2500 Umdrehungen viel leichter als bei der GS, allerdings beim Hochschalten fühlt es sich so an, als wenn die Leistung kurz zurückgenommen wird. Gefühlt sind Gang 1 - 3 kurz übersetzt und der 6. Gang ist mir zu lang übersetzt. Auf der Landstraße (bis 100 Kmh) bin ich eigentlich nur in den Gängen 3 - 5 unterwegs.
Der Verbrauch hat sich bei ca 5,7 L/100 Kmh eingependelt, bei normaler Fahrweise auf der Landstraße (dazu zeigt die elektronische Verbrauchsanzeige nur 5,1 L an).
Sitzkomfort ist für mich besser als auf der GS. Die GS hatte für mich einen zu weichen Fahrersitz. Der KTM Sitz ist straff gepolstert.
Brems-/Kupplungshebel sind voll- und feiner einstellbarer als bei der GS. Früh dosierbarer Bremsdruckpunkt, ideal für Zwei-Fingerbremser. Bedienarmaturen (Blinker...) machen qualitativ einen weniger wertigen Eindruck. Das Bedienungskonzept der GS ist eindeutig durchdachter und besser angeordnet. Das KTM-TFT Display ist toll, alle Anzeigen sind individuell zu konfigurieren, alles gut ablesbar auch bei hochstehender Sonne. Auch di Audio/Handy-/Navikonnektivität funktionieren. Fussbremshebel und Schaltung sind individuell einstellbar, was es bei BMW so nicht gibt.
Kettenpflege ist mit Einarmheber und HKS Kettenöl (habe ich bei 250 km schon aufgebracht) kein allzu großes Thema.
Leider gibt es bei KTM kein wirklich passendes Systemzubehör.
Auf den ersten 1.000 Km haben mich das Fahrwerk, die Leichtigkeit (auch in der Bedienung) und die Präzision, mit der sich die KTM durch die Kurven bewegen lässt, begeistert. Dazu auch die Power ab > 4.000 Umdrehungen. Ja, man(n) muss mit dem Bike mehr arbeiten, es ist nix zum gemütlichen dahin touren. Sie möchte auf Drehzahl gehalten werden, sie fordert zum zügigen Fahren auf, man(n) ist eigentlich meist zu schnell unterwegs damit. Zum Bummeln ist sie nicht wirklich zu gebrauchen - das wär wie mit einem Rennpferd auf dem Waldlehrpfad. Sport(tourer) eben!
Mal sehen, wie meine Einschätzung in einem Jahr sein wird; wenn der Reiz des Neuen verflogen ist.
vor einigen Wochen bin ich von der GS 1200 LC auf die KTM 1290 Superduke GT gewechselt. Einige von euch hatte Interesse bekundet, dass ich von meinen ersten Erfahrungen berichte. Mache ich gerne.
Habe jetzt gerade die 1.000 Km Einfahrinspektion durchgeführt zu 290 € (ist auch nicht wirklich teurer als bei meinem BMW Händler).
Vorweg mein Eindruck: die KTM 1290 SD GT ist ein Sporttourer - mehr Sportler wie Tourer. Insofern hat jeder von euch, der sich dazu geäußert hat, auf seine Art recht.
Die GS ist ein m.E. der überzeugende Allrounder, mit dem man(n) gemütlich und auch mal zügig fahren kann, lange Strecken entspannt zurücklegt, schlechte Wegstrecken, Schotter alles sicher und komfortabel bewältigt. Dazu Platz für Passagier und Gepäck. Die GS kann einfach von allem! Dazu hochwertige Ausstattung, beste Verarbeitung und akzeptable Werkstattkosten. Ein Premium-Fahrzeug zu Premiumpreis.
Die KTM 1290 mit 17 Zollbereifung, kurzem Radstand und Leistung im Überfluss ist leichter, wendiger und deutlich präziser zu fahren als eine GS. Klar auch: die beiden sind konzeptionell und leistungsmäßig eigentlich nicht vergleichbar; die S1000XR ist m.E. das richtige Vergleichsmoped.
Das semiaktive Fahrwerk der KTM ist sehr verbindliche, straff und präziser als das der GS (17 Zoll, kurze Federwege, kurzer Radstand). Die KTM lässt sich deutlich agiler (aber nicht zu leicht) und wendiger fahren (30 Kg weniger Gewicht)
Z.Zeit fahre ich im Road-Modus. Der Motor der KTM ist gefühlt ab 4.000 Umdrehungen deutlich kraftvoller, da macht die GS keinen Stich. Aber bis 4000 Umdrehungen hat mir die GS gefühlt mehr Drehmoment. Die KTM braucht ihre Drehzahlen. Unter 2.500 Umdrehungen ist es eine schlecht fahrbare Rappelkiste , ab 2500 wird sie ruhiger, ab 3.000 läuft sie angenehm genug für die 50kmh Zonen in der Stadt. 30kmh Zonen will sie eigentlich nicht ab. Sie lässt sich also nicht so entspannt in dem unteren Drehzahlbereich fahren wie der Boxer. Auch zum rausbeschleunigen aus Kurven braucht es > 2.500 Umdrehungen. Aber danach, ab 4.000 Umdrehungen, ist es ungebremster Spaß pur! Da fehlt dem Boxer dann doch die Leistung. Motor ist ein rauher Geselle, habe aber den Eindruck, dass er mit jedem Kilometer "weicher" läuft. Schaltung ist leichtgängig(er) als bei BMW, Leerlauf finden ist manchmal noch schwierig. Schaltautomat (Blipper) funktioniert ab 2500 Umdrehungen viel leichter als bei der GS, allerdings beim Hochschalten fühlt es sich so an, als wenn die Leistung kurz zurückgenommen wird. Gefühlt sind Gang 1 - 3 kurz übersetzt und der 6. Gang ist mir zu lang übersetzt. Auf der Landstraße (bis 100 Kmh) bin ich eigentlich nur in den Gängen 3 - 5 unterwegs.
Der Verbrauch hat sich bei ca 5,7 L/100 Kmh eingependelt, bei normaler Fahrweise auf der Landstraße (dazu zeigt die elektronische Verbrauchsanzeige nur 5,1 L an).
Sitzkomfort ist für mich besser als auf der GS. Die GS hatte für mich einen zu weichen Fahrersitz. Der KTM Sitz ist straff gepolstert.
Da fahre ich mehrere Stunden ohne dass was weh tut.
Für Sozius jedoch nur bedingt geeignet. Gepäckunterbringung etwas spärlicher, aber o.k. Sitzhaltung ist bei KTM deutlich vorderradorientierter, leicht nach vorne gebeugt, aber ohne Last auf den Händen. Für mich (1,70 m) gute, leicht sportliche Haltung die passt. Der Windschutz auf der KTM ist gut (nicht so gut wie auf der GS), aber angenehm zum Fahren.Brems-/Kupplungshebel sind voll- und feiner einstellbarer als bei der GS. Früh dosierbarer Bremsdruckpunkt, ideal für Zwei-Fingerbremser. Bedienarmaturen (Blinker...) machen qualitativ einen weniger wertigen Eindruck. Das Bedienungskonzept der GS ist eindeutig durchdachter und besser angeordnet. Das KTM-TFT Display ist toll, alle Anzeigen sind individuell zu konfigurieren, alles gut ablesbar auch bei hochstehender Sonne. Auch di Audio/Handy-/Navikonnektivität funktionieren. Fussbremshebel und Schaltung sind individuell einstellbar, was es bei BMW so nicht gibt.
Kettenpflege ist mit Einarmheber und HKS Kettenöl (habe ich bei 250 km schon aufgebracht) kein allzu großes Thema.
Leider gibt es bei KTM kein wirklich passendes Systemzubehör.
Auf den ersten 1.000 Km haben mich das Fahrwerk, die Leichtigkeit (auch in der Bedienung) und die Präzision, mit der sich die KTM durch die Kurven bewegen lässt, begeistert. Dazu auch die Power ab > 4.000 Umdrehungen. Ja, man(n) muss mit dem Bike mehr arbeiten, es ist nix zum gemütlichen dahin touren. Sie möchte auf Drehzahl gehalten werden, sie fordert zum zügigen Fahren auf, man(n) ist eigentlich meist zu schnell unterwegs damit. Zum Bummeln ist sie nicht wirklich zu gebrauchen - das wär wie mit einem Rennpferd auf dem Waldlehrpfad. Sport(tourer) eben!
Mal sehen, wie meine Einschätzung in einem Jahr sein wird; wenn der Reiz des Neuen verflogen ist.