Es ist nicht nur von der Geschwindigkeit abhängig weshalb in D in Relation weniger Verkehrstote (auf der AB) zu verzeichnen sind. Das Risiko zu verunfallen steigt dennoch mit zunehmender Geschwindigkeit. In den Städten, auf Bundesstraßen etc. kommt dir hin und wieder auch mal jemand entgegen.
Die Anzahl der Schwerverletzten wäre zusätzlich interessant.
Nein, das Risiko steigt eben nicht mit der Geschwindigkeit. Das siehst du daran, dass innerorts mehr Unfälle und auch mehr tödliche Unfälle passieren als auf Autobahnen. Das Risiko steigt mit der Menge an Verkehrsteilnehmern, wenn schwächere Verkehrsteilnehmer dabei sind und v.a. mehr Vorfahrtsregeln zu beachten sind. Einem Fußgänger ist es relativ egal, ob ich ihn mit 30, 50 oder 85 mit meinem Auto umfahre - das Ergebnis ist leider oft das gleiche. Er stirbt.
Edit: Ja, das ist zu plakativ, ich gebs ja zu. Geschwindigkeit erhöht natürlich die Wahrscheinlichkeit für einen tödlichen Ausgang, ja. Vielleicht kann man bei 30 noch bremsen, bei 50 nicht mehr, okay. Tödliche Verletzungen können auch bei niedrigeren Geschwindigkeiten passieren. Aber wir reden ja eigentlich über Tempolimit auf Autobahnen und da ist Geschwindigkeit eben nebsächlich.
So, zu den Schwerverletzten: Die Polizei stuft generell alle Personen als Schwerverletzt ein, die stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. (Zumindest war das die letzte Aussage eines befreundeten Polizeikommisars) Das klingt logisch, da wir einen leichtverletzten Radfahrer nach einem Unfall ins Krankenhaus gebracht haben. Er wurde über Nacht zur Kontrolle und zum Ausschluss einer Gehirnerschütterung aufgenommen. In der Pressemitteilung der Polizei war anschließend von einem Schwerverletzten Radfahrer die Rede.
So, zu den Zahlen:
Innerorts:
2017 starben bei Unfällen innerhalb von Ortschaften insgesamt 976 Menschen. Die meisten Todesopfer waren zu Fuß (346 Menschen) oder mit dem Fahrrad unterwegs (254 Menschen), gefolgt von Pkw-Insassen (185) und Kraftradfahrerinnen sowie -fahrern (147). Auf Straßen innerhalb von Ortschaften starben somit mehr Radfahrerin-nen und -fahrer sowie mehr Fußgängerinnen und Fußgänger als Pkw-Insassen.
Die Polizei registrierte 2017 innerorts 207 562 Unfälle mit Personenschaden. Rund jeder vierte Unfall (25,9 %) und jeder sechste Verkehrstote innerorts gingen darauf zurück, dass ein einbiegendes oder kreuzendes Fahrzeug die Vorfahrt missachtete (155 Getötete oder 15,9 %). Noch gravierender wirken sich jedoch Unfälle zwischen einem Fahrzeug und einer die Straße querenden Person aus: Innerorts war jedes fünfte Todesopfer (205 Menschen oder 21,0 %) darauf zurückzuführen, aber nur 7,1 % waren sogenannte Überschreiten-Unfälle.
Besonders viele Unfälle, bei denen Menschen getötet oder verletzt wurden, ereigneten sich innerorts im Bereich einer Kreuzung (47 031 oder 22,7 %) oder einer Einmündung (46 126 oder 22,2 %). Dabei starben jeweils 161 Menschen (16,5 %). Rund 10 500 Unfälle fanden an Zebrastreifen und Fußgängerfurten statt. Dabei wurden 67 Menschen getötet.
Landstraßen:
Die meisten Verkehrstoten gibt es auf Landstraßen. Im Jahr 2017 starben dort 1 795 Menschen, das waren 56,4 % aller Verkehrstoten. Gleichzeitig fand hier nur jeder vierte Unfall mit Personenschaden statt (24,5 %).
Die meisten Verkehrstoten auf Landstraßen kamen in einem Pkw ums Leben (57,6 % oder 1 034 Menschen), jeder vierte war mit einem Kraftrad unterwegs (25,4 % oder 456 Getötete). 108 Personen waren zu Fuß unterwegs, 128 mit dem Fahrrad, als sie ums Leben kamen. Besonders gefährlich sind Landstraßen für Pkw-Insassen sowie Kraftradfahrerinnen und -fahrer: 72,1 % aller tödlich verunglückten Pkw-Insassen sowie 71,0 % aller tödlich verunglückten Kraftradfahrerinnen und -fahrer starben bei Unfällen auf Landstraßen.
Die häufigste Ursache für tödliche Unfälle auf Landstraßen ist zu schnelles Fahren: 2017 kamen dadurch 675 Menschen ums Leben, das waren 37,6 % aller Verkehrstoten auf Landstraßen. Bei den Schwerverletzten war es fast jede/-r Dritte (7 861 Men-schen oder 30,7 %).
Jeder vierte Unfall mit Personenschaden (24,6 %) auf Landstraßen ereignete sich in einer Kurve. Im Jahr 2017 starben dabei 647 Menschen, das waren 36,0 % aller Ver-kehrsopfer auf Landstraßen. Diese Unfälle passierten in der Regel, weil der Fahrer oder die Fahrerin in der Kurve die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte und von der Straße abkam. Bei über der Hälfte der tödlichen Unfälle in Kurven kam es zu einem Aufprall auf ein Hindernis neben der Fahrbahn, am häufigsten auf einen Baum (58,9 %).
Zusammenfassung:
Insgesamt 2017: 3180 Tote und 66513 Schwerverletzte
Innerorts 976 Tote
Landstraße: 1795 Tote
Autobahn: 409 Tote 5974 Schwerverletzte
Tote 2017:
382 Fahrradfahrer, 642 Kraftradfahrer, 483 Fußgänger, 167 Güterkraftfahrzeuginsassen, 1434 PKW-Fahrer,..
Darunter sind 61 Kinder (unter 15 Jahre)
Schwerverletzte:
14124 Fahrradfahrer, 12501 Kraftradfahrer, 7418 Fußgänger, 1831 Güterkraftfahrzeuginsassen, 29495 PKW-Fahrer,..
Quelle: destatis.de/DE/Presse/Pressekonferenzen/2018/Verkehrsunfaelle-2017/pressebroschuere-unfallentwicklung.pdf?__blob=publicationFile&v=3