Was passiert hier eigentlich, wenn man solch ein Fahrzeug von Privat kauft, aus erster Hand?
Werden die Daten dann immer noch dem Erstbesitzer zugeordnet bzw. wen ruft der Händler dann zwecks Terminvereinbarung für den Service an?
Ich bin kein Anwalt, aber:
Laut DSGVO benötigt ein Unternehmen vor der Aufnahme von elektronischer Kommunikation mit einem Verbraucher das Einverständnis dieses Verbrauchers. Es gibt eine Reihe von wichtigen Ausnahmetatbeständen. Einer davon ist, dass du als Händler einem Kunden bei bestehender Geschäftsbeziehung Werbung für Produkte und Dienstleistungen anbieten darfst, die eng mit dem Produkt zusammenhängen. Als Beispiel wird immer wieder angeführt, dass ein Unternehmen, das elektronisch Kontakt mit einem Kunden hatte, weil er einen Staubsauger dort gekauft hat, ihm dann auch Staubsaugerbeutel anbieten darf - nicht jedoch einen Kühlschrank.
Auf ein Auto bezogen bedeutet das, dass ein Händler einem Kunden, der bei ihm ein Auto gekauft hat und zu diesem Zweck seine elektronischen Kontaktdaten da gelassen hat, ungefragt auch Angebote für Service und Zubehör machen darf.
Problem: Wenn du das Auto von Privat gekauft hast, besteht keine Kundenbeziehung zum Händler.
Denkbar wäre (ich halte das allerdings für relativ unwahrscheinlich), dass Kontaktaufnahme ohne Einverständnis erlaubt ist, um Schaden vom Kunden abzuwenden - und dass der Händler sagt, seine Erinnerung an den Service würde genau dies tun. Bekannt ist allerdings, dass das KBA bei Rückrufaktionen manchmal dem Hersteller die aktuellen Halteradressen von Haltern betroffener Fahrzeuge mitteilt, damit diese informiert werden können. So was passiert aber immer per Brief, nie elektronisch.
Deshalb würde ich es als Fahrzeughersteller immer so machen, dass das Fahrzeug selbst anzeigt, wann eine Reparatur oder Wartung fällig ist. Es gibt Computerdrucker, die mit einem Onlinemenü kommen. Sobald der Tintenstand niedrig ist, warnen sie den Nutzer am Computer und fragen ihn, ob er Patronen bestellen will. Wenn er auf ja klickt, dann geht ein Webshop mit verschiedenen Anbietern auf, der Rest liegt dann beim Kunden.
Ein ähnliches Vorgehen könnte ich mir irgendwann einmal vorstellen, wenn ein BMW mit Alexa-Sprachassistent in die Wartung muss. Da könnte das Auto den Fahrer fragen, ob es einen Wartungstermin ausmachen soll und ihm dann verschiedene Händler anbieten.
Viele Grüße vom Sampleman