Stellt sich doch erst mal die Frage, ist Geschwindigkeitsbegrenzung Einschränkung von Freiheit? Habe das Gefühl, dass manche dies so sehen.
Ich denke eher nein, denn eine wichtige Sache habe ich ja noch, ich habe die Wahl mich exakt ans Tempolimit zu halten, ich darf langsamer fahren und schneller fahren kann ich auch noch, nur halt mit eventuellen entsprechende Konsequenzen. Auch kann ich auf andere Straßen ausweichen.
Für Einschränkung spricht, dass ich nicht mehr über die Autobahn blasen kann was der Motor hergibt und wie ich es eventuell gewohnt bin.
Läßt man einem kleinen Kind alle Freiheiten, nimmt sie es auch und tanzt irgendwann einem auf der Nase herum. Kommt dann eine Katharina Saalfrank und versucht das zu beheben findet das Kind dies als Einschränkung der Freiheit und das Kind versucht seine Freiheiten mit Händen & Füßen zu verteidigen. Ein Kind das von vorne herein richtig "Erzogen" wurde sieht seine Freiheit nicht eingeschränkt.
Zurück zur Autobahn. Wir sind es gewohnt über die Autobahn blasen zu dürfen und betrachten es als Einschränkung es nicht mehr zu dürfen. Wir verteidigen diese "gefühlte Freiheit" dann mit unseren Mitteln (manchmal auch mit Händen & Füße in extremen Einzelfällen mit Waffen). Lernt man von Anfang an nur Tempobeschränkt über die Autobahn zu fahren (Verkehrserziehung) , werden immer weniger "diese" Freiheit vermissen und wenn man diese Menschen dann fragt werden sie sich in ihrer "Freiheit" nicht sonderlich eingeschränkt fühlen. Eventuell fühlen sie ein gewisses entspanntes fahren.
Warum gibt es generelle Geschwindigkeitsbeschränkungen innerhalb der geschlossenen Ortschaften (50km/h) und außerhalb geschlossener Ortschaften (100km/h) und dann noch situationsbedingte Geschwindigkeitsbeschränkungen? In erster Linie
dienen diese der Sicherheit ALLER Verkehrsteilnehmer. Der stärkste Verkehrsteilnehmer muß auch auf den Schwächsten Rücksicht nehmen.
Ich erinnere mich noch wie mein Vater getobt hat, als Tempo 30 Zonen eingerichtet wurden und ich erinnere mich wie kontrovers die Debatte in den Medien geführt wurde. Heutzutage ist jeder froh wenn er seine Kinder in einer Tempo 30 Zone oder Spielstraße heranwachsen sehen darf. Es hat der Sicherheit gedient und Unfälle sind zurückgegangen.
Ich will Kinder nicht als Totschlagargument anführen, den die spielen in der Regel nicht auf der Autobahn (und wenn, gehört ihnen nach guter alter Väter Sitte der Arsch versohlt), aber auch auf der Autobahn wird die Sicherheit für die schwächsten Verkehrsteilnehmer (FIAT Panda, VW Käfer,... - wen habe ich jetzt noch nicht beleidigt? - Ach ja, Frauen habe ich vergessen...
) erhöht. Und wenn genügend Zeit ins Land gegangen ist, wird am Ende keiner mehr über "verlorene Freiheiten" jammern, wie bei der Einführung der Tempo 30 Zonen. Es muß nur irgendwann angegangen werden.
Aber
diese Diskussion wurde im Dezember 2007 schon mal geführt und ich schätze, wenn die Umfrage erneut durchgeführt würde, sie würde nicht anders ausfallen - 57% gegen Geschwindigkeitsbeschränkungen, 43% dafür.