... also PV Anlage als Hobby - ohne Amortisation....?
So könnte man das zumindest in meinem Fall sagen. Der Geldrückfluß ergibt sich so nebenbei, durch:
- die erhöhte Eigenerzeugung und den geringeren Fremdbezug
- die Einspeiseförderung von 12,5 ct/kWh (vor Steuern)
- die steuerliche Absetzbarkeit und die Möglichkeit des Vorsteuerabzug
Ob sich das auf meine Restlaufzeit hin bezogen amortisiert, ist mir gelinde gesagt scheißegal. Nach fast 40 Jahren beruflicher Tätigkeit im richtigen Beruf, hat man normalerweise keine finanziellen Engpässe mehr zu erwarten.
In jüngeren Jahren muß man sowas ggf. finanzieren. Damit stellt sich natürlich schon die Frage, ob sich sowas auch monitär rechnet. Wobei, bei der GS, um bei meinem Beispiel zu bleiben, rechnet ja auch niemand wirklich, ob sich das rechnet oder ob man sich überhaupt sowas leisten kann. Hier kann zugegebenermaßen der Spaßeffekt höher sein.
Bewertet man eine PV-Anlage unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, muß man verschiedenene Randbedingungen korrekt berücksichtigen. man kann sich sowas schön oder nicht schön rechnen, je nach Standpunkt und gewünschter Zielaussage. Ich habe bewußt auch solche Rechnungen verzichtet, da ich selbst weiß wie stark Prämissen das Ergebnis beeinflussen können. Der wesentliche Faktor dabei ist der Bezugspreis für die kWh elektrischer Energie und vor allen Dingen die prognostizierte Steigerung für die nächsten 10 oder 20 Jahre.
Es gibt Schönrechner, die den finanziellen Vorteil mit einer jährlichen Steigerungsrate der Bezugskosten von 3 - 7 % aufzeigen. Das ist m. E. nicht seriös. Dann ist es schon besser man rechnet mit zwei Max-Min-Szenarien. Die Wahrheit wird dann irgendwo dazwischen liegen.
Achso, meine jährlichen Einsparungen bei den Bezugskosten lagen bisher bei etwa 500 - 600 Euro. Dazu kommt noch die in D gültige Einspeisevergütung von ca. 12,5 ct/kWh, fest für 20 Jahre.. Das ist bei mir allerdings nur ein geringer Anteil, da ich versuche soviel wie möglich selbst zu nutzen. Durch ein entsprechend geändertes Verbrauchsverhalten. Die Ausspeisung als auch die selbst genutzte Energie muß ich versteuern.
Dann setze ich mal die Investitionskosten für die 5,7 kWp + Speicher 6 kWh im Wert einer voll ausgestatteten GS dagegen. Also habe ich mir stattdessen ein kleineres Auto gekauft und meine mittlerweile 14 Jahre alte GS behalten und für dfas Ersparte dafür die PVA als zusätzliches Hobby zugelegt. Das kleinere Auto und die alte GS hätte ich auch ohne die PVA. Weil beides brauche ich nicht als Status-Symbol.
Wie es auch sei, ich denke eine PVA auf dem eigenen Dach ergibt schon einen Sinn, wahrscheinlich auch wirtschaftlich gesehen. Ungeachtet dessen schafft es auch ein gutes Gefühl, wie auch Josef schon schrieb. Und bei mir als Elektroingenieur, der sich ohnehin mit Energieversorgung beschäftigt, ist der Bezug zum Hobby auch nicht ganz von der Hand zu weisen.
Mach es einfach. Ich habe viel zu lange gewartet und hätte im Nachhinein betrachtet leistungsmäßig durchaus auch das doppelte investieren sollen. Auch wenn die Bilanz mit der jetzigen Anlage bei mir paßt.
Hast Du ein Niedrigenergie- oder sogar Passivhaus, dann kann man die erzeugte Energie über eine Wärmepumpe von ca. 5 kW therm auch für die Heizung nutzen. Die Leistungsbilanz muß man sich hier allerdings hier schon mal etwas genauer anschauen. Bei meinem 2Familien-Haus aus den 70igern ist das nicht machbar, bei neuen 1Familienhäusern, die dem derzeitig aktuellen Energiestandard entsprechen müssen, nicht nur in der Schweiz, allerdings schon. Ein Kollege von mir hat hierzu eine PVA mit 17 kWp auf sein Dach gesetzt. Es funktioniert, auch im Winter bei geringer Einstrahlung. Für volle Heizleistung benötigt er ca. 1 kW elektrisch. Die bekommt er auch bei diffusem Licht.
Grüße Thomas