Ich habe mich in dem Zusammenhang selbst schon gefragt, ob ich unter einer schwachen Form der Agoraphobie leide. Aber dem ist nicht so.
Ich habe es auch im März über fast vier Wochen auf einem Schiff im Indischen Ozean ausgehalten, wovon ich anfangs noch nicht so überzeugt war, aber das war ein Herzenswunsch meiner Liebsten und letztendlich doch ein fantastisches Erlebnis.
Aber zum Sommeiller:
Definitiv sehe ich jetzt den kleinen "Trinkwasser"brunnen am Rif. Scarfiotti mit anderen Augen, sollte ich je wieder zum Sommeiller auffahren.
Ich empfehle Flow auf jeden Fall auch, da hin zu fahren.
Oder - wenn man den Rummel nicht mag - an einem anderen Tag. Ich habe eine ganz besondere Beziehung zum Sommeiller, weshalb ich mich auch in diesen thread eingemischt habe. Es war meine allererste offroad-Erfahrung. Das ist gar nicht so lange her. 2015, auch wenn es mir heute wie eine Ewigkeit vorkommt.
Das Ganze kam so: Ich bin 2014 mit meiner BMW K1100 LT "Sofazügle 2.0" eine traumhaft schöne Tour gefahren. Ein besonderes Erlebnis hatte ich aufgrund eines Tipps von "lewellyn": La Madone d'Utelle.
Als ich wieder zu Hause war, dachte ich darüber nach, was es "Höheres" geben kann, als die asphaltierten Giganten der Alpen um den Galibier, Iséran oder die Cime de la Bonette, die ich nun alle schon mehrfach unter den Rädern hatte. Auf der google - Suche stieß ich auf die webseite von schmeißfliege, konkret auf seine Beschreibung des Sommeiller. (spricht sich übrigens "Someijee " und nicht "Sommeljeh" denn der Herr Sommeiller war Bergbauingenieur und kein Weinkellner)
Schmeissfliege.de --- Sommeiller
![mike.JPG](/data/attachments/220/220540-b0190625ee7e7ee430c0d29f904fd79a.jpg)
(Mike mit XT600 unterhalb der Pian dei Morti, Colle Sommeiller, Bardonecchia, Torino)
Von der Stella Alpina wusste ich zu diesem Zeitpunkt nichts. Mike, Jörg und ich sind dann mit XT600 Ténéré, NX 650 Dominator und KLR 650A, alle noch auf mich zugelassen, da runter gerumpelt. Als wir in Bardonecchia im Hotel Sommeiller ankamen, schüttete es wie aus Eimern. Auch am Montag, für den ich den Sommeiller eingeplant hatte, schüttete es den ganzen Tag, was nicht ganz so schlimm war, weil Jörg sich mit Magen-Darm-Problemen plagte.
Am Dienstag morgen war er wieder fit und es war ein Morgen, der schöner nicht hätte sein können. Strahlend blauer Himmel, vom Regen reingewaschen und eine Traumpiste zum Colle Sommeiller, ganz für uns alleine.
Zumindest fast, denn auf dem Weg hinauf gab es ein kleines Missgeschick, in dessen Zusammenhang wir den "Oberwastl" kürten und Peter aus Bayern kennen lernten, der alleine mit seiner Triumph XC 800 dort unterwegs war. Der macht das schon länger, fährt da locker mit Straßenreifen und übernachtet im Zelt.
Das war ein derart einmaliges Erlebnis, dass ich es niemals vergesse. Und die Aussage von Peter, als wir auf dem Sommeiller standen und sprachlos die gigantische Bergkulisse bestaunten. Es gab folgenden kurzen Dialog:
„Euer erstes Mal hier ?“ will er wissen. Wir nicken. Mike zeigtauf mich: „Der hat uns hier hoch geschleppt.“Peter grinst: „Dann habt‘s jetzt Eure Jungfräulichkeit verloren.Das werdet ihr nicht mehr los.“
Peter sollte Recht behalten. Mittlerweile steht die WASTL 5.0 an, diesmal im Friaul, von den 8 Motorrädern in meiner Garage sind 7 Enduros, wir waren offroad in der Toscana, in den Vogesen, in Italien, Slowenien auf Istrien usw. unterwegs und auf Straßentouren habe ich keine große Lust mehr.
![IMAG8617.jpg](/data/attachments/220/220541-408e347dfcf42c7dcbc9e1cf406d37ba.jpg)
(alter Mann mit Spielzeug)
Mittlerweile gehört Mike die XT, 2018 ist der die HardAlpi mitgefahren, Jörg hat sich eine F800GSA gekauft.
Schuld an allem und die Einstiegsdroge war der Colle Sommeiller.
Wenn das nicht reicht, Flow, dann weiß ich auch nicht...
![Blinzeln ;) ;)](/styles/gsforum/smilies/wink.png)