Starkstromkabel flicken

[Almöhi]

Und der ist nicht nur schnell, der macht das sicher auch noch, wenn die 24kV anstehen!

Uli

Mit den richtigen Schuhen......

 

[Gast 11390]

Uli,

heute gibt es Gerätschaften bzw. sauteure Kabel-Messwagen die so ziemlich jedes Kabel im Erdreich finden und bei Störung auch punktgenau feststellen können. Bei neu verlegten Leitungen wird heutzutage p´Satelliten -Messgeräte auch ein gemessen, so das Lagepläne auch passen.

 

[Gast 11390]

es gibt/sind 20KV also 20.000V

 

[Gerlinde]

Bei mir hat man vor Jahren mal die Straße aufgegraben und die Gasleitungen etwa 1.5m neben der tatsächlichen Lage gesucht, wo sie, lt. "Plan", hätten liegen sollen. Bloß hätten sie da, geradeaus auf's Haus zu, mitten durch den Heizöltank gelegen , eher unwahrscheinlich. Allerdings sah man (die "Aufgräber") sich auch außerstande, eben mal bei den Hauseigentümern nachzufragen, wo denn die Leitungen durch die Hauswand geführt wären, und dann von dort eine einfache, rechtwinklige Peilung zur Straße/Hauptleitung vorzunehmen. ....
Ob "man" den "Plan" nach dem -eher zufälligen - Auffinden der Stichleitung zum Haus korrigiert hat, entzieht sich meiner Kenntnis.
Sollten allerdings immer noch Unterschiede zwischen "Planlage" und "tatsächlicher Lage" vorhanden sein, ist das sicher der Verschiebung der Kontinentalplatten geschuldet, anders lässt sich das kaum erklären .

Teilweise sind die Aufzeichnungen wirklich unter aller Sau. Ich habe ende der 70er in einer Hoch und Tiefbaufirma mehrere Jahre gearbeitet und habe eine "Aufzeichnungskatastrophe" zwar nicht bei einem Strom, sondern bei einem Telefonkabel erlebt, welches (als es noch die DDR gab) existenziell wichtig für den Telefonverkehr Hannover-Berlin war. Es handelte sich um ein altes Fernkabel aus dem dritten Reich, welches vom Fermeldeamt sogar extra frisch eingemessen wurde. Das Kabel wurde mehr als 5m von der eingemessenen Linie beschädigt, weil genau dort wo wir gearbeitet haben, eine nicht verzeichnete Ausgleichsschleife mit 8 m Durchmesser lag.
Das Kabel wurde am Freitag kurz vor Feierabend unbemerkt in der Isolierung beschädigt. Das Problem war dann, daß es am Wochenende geregnet hat und die bei alten Kabeln vorhandene Papierisolierung, auf mehrere Meter Wasser gezogen hat.
Das Ende vom Lied, wir kamen montags auf die Baustelle und da standen 4 damals noch graue VW Busse des Fernmeldeamtes, der Unternehmer und mehrere wichtige Leute. Es mußten mehrere Meter halbfeuchtes Kabel entnommen werden und auf beiden Seiten wurden mehrere Hundert Kabel in 3 große Bleimuffen (Durchmesser 40cm und 80 cm lang) über 4 Tage mit mehreren Teams wieder verbunden.

 

[Uli G.]

Uli,

heute gibt es Gerätschaften bzw. sauteure Kabel-Messwagen die so ziemlich jedes Kabel im Erdreich finden und bei Störung auch punktgenau feststellen können. Bei neu verlegten Leitungen wird heutzutage p´Satelliten -Messgeräte auch ein gemessen, so das Lagepläne auch passen.

Glaub mir: Ich weiß das!
Trotzdem: Es gab eine Zeit vor "heute", als es derartiges nicht gab, so sehr auch jüngere leute sich derartiges kaum vorzustellen vermögen (es gab auch eine Zeit vor "Smartphones" und "social media", haben wir auch überlebt, obwohl solches immer wieder auf völliges Unverständnis stößt). Nichtsdestotrotz schützt auch die moderne Technik nicht vor den Unbilden der früheren Fehler, oder dem einfachen Unvermögen der technikgläubigen heutigen Generation(en), die sich häufig blind auf die -unfehlbare - Technik verlässt.

Grüße
Uli

 

[Capricorn]

Es ist Aufgabe der Bauleitung und falls nicht vorhanden des Auftraggebers, alle nötigen Werkleitungspläne zur Verfügung zu stellen.
Jetzt ist es so, nach meiner Erfahrung, dass die Pläne ungenau und/oder unvollständig sind.

Oft findet man Leitungen die längst ausser Funktion sind oder keine Sau weiss wofür sie überhaupt gut sind weil die entsprechenden Markierungen und Warnbänder fehlen.

Bei so wichtigen Leitungen kann ich mir allerdings nicht vorstellen, dass das niemand wusste.

 

[Zörnie]

In Berlin widersprechen sich da Vattenfall als Netzbetreiber und die für die Brückenbaustelle zuständige Senatsverwaltung. Vattenfall sagt, dass bei ihnen niemand Lagepläne abgefordert habe, die Senatsverwaltung teilte mit, dass alle an der Brücke tätigen Auftragnehmer über die Gegebenheiten inkl. Versorgungsleitungen informiert wurden. Für den Tiefbau ist wohl Kemna Bau verantwortlich, aber wie üblich werden die das wohl an Subunternehmer weitergereicht haben.

 

[Intermezzo]

Es ist für mich nur schwer vorstellbar, daß ein Tiefbauunternehmen im Strassenbereich in Berlin einfach mal Bohrungen ohne Genehmigung durchführt. Auch ist es für mich nicht erklärlich, daß die Trassierung nicht genau bekannt gewesen sei. Auch in der Vor-GPS-Zeit konnte man hinteichend genau Standorte vermessen. Desweiteren gehe ich mit Sicherheit davon aus, daß die Kabel mit ausreichender Genauigkeit in den Kataterplänen gekennzeichnet sind. Vielleicht allerdings nicht in denen der Stadtverwaltung. Die Vattenfall hat solche Pläne definitiv. Das ist deren Handwerkszeug. Also gehe ich von einem Kommunikatiosproblem aus, was meine Vorurteile hinsichtlich der Fähigkeit der kommunalen Verwaltung in Berlin durchaus wieder bestätigt.

BER wurde glaube ich schon genannt.

Gruß Thomas

 

[Intermezzo]

es gibt/sind 20KV also 20.000V

Schlaumeier Modus an:

"Die Nennspannung ist 20 kV, die Bemessungsspannung ist 24 kV"

Schlaumeiermodus aus.

Wir wissen ja was gemeint ist. Auch wenn beispielsweise jemand davon spricht, daß er gerne Speichenfelgen montieren würde.

Gruß Thomas

 

[Gerlinde]

Kann man denn jetzt eigentlich, wenn man es gerne macht, Starkstromkabel auch mit Speichenfelgen montieren?

 

[Zörnie]

Es ist für mich nur schwer vorstellbar, daß ein Tiefbauunternehmen im Strassenbereich in Berlin einfach mal Bohrungen ohne Genehmigung durchführt. Auch ist es für mich nicht erklärlich, daß die Trassierung nicht genau bekannt gewesen sei.

Natürlich hatten die Unternehmen eine Genehmigung und natürlich war den Hauptunternehmen auch bekannt, dass und wo dort Trassen verlaufen.

 

[Intermezzo]

Wer hat's erfunden?

https://www.zfk.de/energie/strom/artikel/groesster-stromausfall-berlins-2019-02-20/

Irre, fast nicht zu glauben. Ein schwiizer Saboteur! Falls es stimmt.

 

[Gast 11390]

In Berlin widersprechen sich da Vattenfall als Netzbetreiber und die für die Brückenbaustelle zuständige Senatsverwaltung. Vattenfall sagt, dass bei ihnen niemand Lagepläne abgefordert habe, die Senatsverwaltung teilte mit, dass alle an der Brücke tätigen Auftragnehmer über die Gegebenheiten inkl. Versorgungsleitungen informiert wurden. Für den Tiefbau ist wohl Kemna Bau verantwortlich, aber wie üblich werden die das wohl an Subunternehmer weitergereicht haben.

Kommt mir alles etwas wachsweich vor, weis ja nicht wie es in Berlin/Vattenfall abläuft aber bei uns (örtl. Energieversorger) werden spez. bei Bohrmassnahmen, Lagepläne mit der jeweiligen Firma dokumentiert, vor Ort nochmals durchgesprochen und die Trassenlage auch gekennzeichnet, natürlich immer von der Baufirma auch gegen gezeichnet. Ob das nun an Vattenfall, Verwaltung oder letztendlich doch an der Baufirma gelegen hat.............
spätestens wenn die Firmen ihre Regressansprüche stellen wird die Luft für irgendjemand ziemlich dünn werden.

 

[Gast 32829]

da gibts auch schon strom ?

Ja klar, und der wird aus vergorenem (Morillon) Essig gewonnen.

Josef