Das Problem ist doch nicht der (eventuell) übertrieben kleine Wert der zulässigen Geschwindigkeit. Dagegen kann ich mich über die zuständigen Ämter beschweren, meinen verantwortlichen Abgeordneten einschalten, eine Bürgerinitiative gründen, ... Das dauert, wenn es überhaupt zum Erfolg führt, aber das ware der , auch rechtlich sichere, Weg.
Das Problem sind Leute, die da glauben, sich über jedwede Form der Reglementierung hinwegsetzen zu können, weil sie "onehin alles im Griff haben", "alle anderen eh unfähige Idioten sind", sie sich "ernsthaft in der persönlichen Entwicklung gestört fühlen", sie sich "ihrer Freiheit beraubt" sehen, es ihnen ohnehin am Ar... vorbei geht, usf.
Ich habe vor Jahren eine äußerst unfallträchtige Situation erlebt, die dieser durchaus ähnelt. Wir waren mit einer Gruppe von ca. 10 Maschinen im Harz unterwegs und fuhren auf der L516/Hahnenkleer Straße Richtung Lautenthal, vor uns ein Auto, das nicht allzuschnell unterwegs war. Für mich, als erster in der Truppe war klar, daß Überholen kurz vor dem Ort völlig sinnlos war, den nicht alle aus der Truppe wären noch vor der Ortseinfahrt/sehr engen Durchfahrt an der Dose vorbei gekommen. Anders sah das ein Mopedfahrer mit Sozius/Sozia, der von hinten auflief und nicht hinterherschleichen mochte (es sei ihm unbenommen). Nachdem er sich an uns vorbeigequält hatte, sortierte er sich vor mir, links hinter der C-Säule der Dose ein. Äußerst intelligenter Plan, den da wird er wohl kaum vom Dosentreiber gesehen gesehen. Es kam, wie es kommen mußte: Just als er zum Überholen ansetzte, setzte die Dose den Blinker links und bog ab. Der Schwachmat mit Begleitung schaffte es gerade noch zu bremsen und nicht mit dem Wagen zu kollidieren.
Ist doch ganz einfach:
Mit dem Moped überhole ich nicht vor Einmündungen, wenn ich nicht einen ausreichenden Teil des dazugehörigen _Bereiches der Straße/des Weges überblicken kann. Es hilft mir kaum weiter, daß ich ev. auch da das Recht zu überholen habe, wenn der Seppl auf dem Trecker nur nach links guckt, während er auf die Straße abbiegt und mir da plötzlich im Wege steht. Und mindestens 99.99Periode9 der Fahrer werden kaum wissen, daß sie, bevor sie nach rechts auf die vorfahrtberechtigte Straße abbiegen, auch einen Blick nach rechts zu tun haben und sich ggfs. auf VORFAHRTBERECHTIGTEN!", im Bereich der Einmündung überholenden Ggnverkehr einzurichten haben und nicht einfach blind abbiegen dürfen (so denn Überholen in dem Bereich nicht generell verboten ist, o. schraffierte Flächen, durchgezogene Linien und anderes, völlig ignorables Unzeug solcherlei Thaten verhinden sollten).
Nicht nur manchmal ist es einfach sinnvoll, sich stumpf an die Regularien zu halten, auch wenn sie grad -persönlich- nicht passen. Wie etwas daggn. zu tun ist, hatte ich weiter vorn bereits erwähnt. Geht praktisch nie schnell, führt häufig genug nicht zum Erfolg. Ist, nichtsdestotrotz der korrekte Weg (und auch auf fast alle anderen Lebensbereiche 1:1 anwendbar). Ist ev. "demokratisch", was bedeutet, daß es nicht zwangsweise mit der eigenen Meinung übereinstimmt (u. ggfs. zähneknirschend hinzunehmen ist).
Grüße
Uli