Solidarität unter Motorradfahrern, es gibt sie noch (selbst mit dem Roller ;-)

Diskutiere Solidarität unter Motorradfahrern, es gibt sie noch (selbst mit dem Roller ;-) im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Ok, das gebe ich zu. Weil es die erste Verfehlung dieser Art war, reicht barfuß...... ;)
AxelF

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Also am "grüßen" würde ich jetzt nicht die allgemeine Hilfsbereitschaft festmachen. Auch Motorradfahrer, die nicht grüßen, müssen das nicht aus Schlechtmenschentum tun, sondern sind vielleicht gerade mit einer anderen Problemstellung beschäftigt etc.

Das mit dem Tanken ist scheinbar mitunter ein menschliches Phänomen. Niemand zwingt einen, an einer Tankstelle vorbeizufahren, wenn noch genug im Tank ist. Aber man tut es gern, weil der Aufenthalt an der Tanke oft mit einem unglücklichen Verlust von Kaufkraft in der Brieftasche einhergeht...
Und man denkt innerlich unwilkürlich: vielleicht kann ich noch einen Tag warten, und morgen gibt es den Sprit geschenkt, weil man Ein-Millionster-Tankkunde ist oder ähnliches...

Vielleicht ist das auch der Schlüssel für die E-Mobilität. Auto- und Kradlenker müssen zuerst an die Verhaltensweise "früher tanken/laden als nötig" herangeführt werden...
 
Pinky

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Also am "grüßen" würde ich jetzt nicht die allgemeine Hilfsbereitschaft festmachen.

Das mit dem Tanken ist scheinbar mitunter ein menschliches Phänomen.
Da würde ich mal in beiden Punkten zustimmen.
Jedenfalls ist das tanken für mich immer ein unwillkommene Unterbrechung. Anhalten, Helm runter, .... und der flow ist weg! Deshalb tanke ich auch so selten wie möglich, also am besten wenn die Reichweiten-Anzeige stark gegen null geht.
 
AxelF

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Ja, daran wirds wohl liegen. Selbst mit dem Auto ist es immer ein Graus, wenn man auf der Urlaubsfahrt nochmal tanken muß, bevor man am Ziel ist...
 
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PropellerAtze

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Man sollte das nicht verallgemeinern. Ich mach das, weil ich auch mitunter mit einem unterwegs bin, allerdings von der größeren Fraktion.
Und mir fällt dabei kein Zacken aus der Krone.
Ich wollte keine Haare spalten,deswegen habe ich es allegmein gehalten. Ich selber habe mir auch einen Roller zugelegt. Ich fahre damit zwar nicht soo oft damit, aber wenn ich damit fahre komme ich nicht auf die Idee Mopeds zu grüßen. In der Regel ist das Rollerklientel ein anderes das eventuell nicht weiß das sich Motorradfahrer untereinander grüßen. Sollte ein Rollerfahrer mich auf auf dem Moped grüßen so habe ich kein Problem damit diesen Gruß zu erwiedern.
 
moubeli

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...In der Regel ist das Rollerklientel ein anderes das eventuell nicht weiß das sich Motorradfahrer untereinander grüßen. Sollte ein Rollerfahrer mich auf auf dem Moped grüßen so habe ich kein Problem damit diesen Gruß zu erwiedern.
Die Fahrer wirklich großer Roller (BMW C, Burgman 400/650, Piaggio 500er Klasse, Maxsym usw.) sind meiner Erfahrung nach häufig ältergewordene Ex-Motorradler, die den tief(er)en Durchstieg und Schwerpunkt sowie den bauartbedingt sichereren Stand zu schätzen wissen. Nicht jeder > 60plus Zweiradler traut sich, wie viele hier im Forum dies noch tun, das Handling einer GS oder ähnlichen zu.
Für mich sind Großrollerfahrer nichts anderes als die übrigen Motorradfahrer, nur eben gemütlicher unterwegs.
 
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Randyacres

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Auch Motorradfahrer, die nicht grüßen, müssen das nicht aus Schlechtmenschentum tun, sondern sind vielleicht gerade mit einer anderen Problemstellung beschäftigt etc.
oder finden das Grüßen allgemein nicht gut, so wie ich z.B. Trotzdem würde ich immer und überall helfen. Motorradfahrern, Rollerfahrern, Autos und sogar Fußgängern
 
gerd_

gerd_

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Hi
Das Grüssen schenke ich mir. Aber wenn einer winkt halte ich an. Aus eigenen Stücken zu halten wenn einer am Strassenrand steht hab ich mir auch abgewöhnt weil man auf die Frage "kann ich Dir helfen" zu hören bekommt "nö, Danke, ich hab' schon meinen Schwager /den ADAC angerufen".
Somit: Wenn einer nicht winkt hat er Pech gehabt.
gerd
 
moubeli

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"Wilma" > BMW R1200R LC, "Elise" > Scary Scarver
Ich halte eher als das ich grüße, auch wenn nicht gewunken wird. Ich (wir) halten aber auch schon mal bei Autos, Radfahrern oder wenn wir den Eindruck haben, einer Oma am Straßenrand geht's nicht gut. Kostet im Zweifel ein paar Augenblicke Zeit, aber billiger kann man kaum etwas Menschlichkeit leben.
 
on2wheels

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bump

Sodele,

keine Ahnung was los ist, in 36 Jahren der motorisierten Fortbewegung mit Einspurfahrzeugen bin ich nie wegen Spritmangel liegen geblieben.

In den letzten 4 Jahre allerdings tatsächlich 3 mal :grosse-augen:
Ein mal mit dem Roller, siehe #1 in diesem Thread.

Etwa 3 Jahre vorher mit der KTM Duke 690.
Auch da wurde ganz toll geholfen, wenn auch nicht von einem Motorradfahrer, sondern von einem Anwohner mit einem alten, verstaubten Reservekanister, dessen nicht datierbarer Inhalt zumindest mal nach Sprit roch (und nicht nach Diesel ;) ) und wohl für den Einsatz in einem Rasenmäher vorgesehen war.
Mangels Alternativen widerwillig einen halben Liter davon in den Tank geschüttet, was bis zur nächsten Tanke in 5 Kilometer locker reichte. Danke dafür!

Bis heute machen sich zumindest keine Folgeschäden an der Orangenen ob des undefinierten Fusels bemerkbar :yeahh:


Nun denn, gestern war es abermals soweit :poop:

Die Reichweitenkönigin aus Mandello del Lario, es handelt sich um eine Moto Guzzi V 85 TT, hatte ich mit dem Inhalt eines Tanks bereits 530 Kilometer lustvoll bewegt,
beim anschließenden Tankvorgang gingen gerade mal läppsche 20,6 Liter in den Tank, was rein rechnerisch noch weitere 50 Kilometer zugelassen hätte.

Also keine Gedanken gemacht, als ich gestern Abend die Guzzi vom Freundlichen abgeholt habe, frisch gewartet und bereift, und die schon lange bei der Hinfahrt aufleuchtende Reserveleuchte geflissentlich ignorierte.

Eine abendliche, ambitionierte Runde zum Motorradtreff "Löwensteiner Platte" geht immer, das bei schönstem Wetter und leeren Strassen, nicht zu toppen.

Selbst als die Restreichweitenanzeige auf "-" umschaltete, etwa 20 Kilometer vor der "Platte", ging der Rechner im Hirn an und sagte:
"Die 50 Kilometer von der Platte bis heim müssen noch gehen, es sind gerade erst 470 Kilometer auf der Uhr"

Shicele.

Auf einem schmalen Landsträsschen, etwa 4 Kilometer vor der rettenden heimischen Zapfsäule, ruckelt, zuckt und spotzt der Luftgekühlte und weigert sich kurz darauf,
seinem Job weiter nachzugehen. Selbst wedelnde Slalombewegungen zur Umverteilung des eventuell vorhandenen Restsprits bleiben erfolglos.

Nur etwa einen halben Kilometer später, die Warnblinkanlage ist eingeschaltet, das Shirt und der Helm sind aufgrund der von Flüchen begleiteten Schiebeaktion
des 230 Kilo - Brockens bereits klatschnass geschwitzt, höre ich von hinten 2 Moppedfahrer sich nähern.

Neben mir angehalten, Warnblinker rein: "Was ist los?" "Sprit" rufe ich zurück. Etwa 200 Meter weiter eine kleine Parkbucht, die Kollegen warten schon.

Ich breche halb zusammen und japse nach Luft, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Man ist halt keine 50 mehr :rolleyes:;)

Nach gemeinsamer Abwägung der Möglichkeiten kommt die Idee auf: Schieben mit dem rechten Bein an der ausgeklappten Soziusfußraste.

Nun denn, der junge Kollege auf seiner Aprilia gibt alles, aber bitte Vorsicht beim Nachahmen: das ist echt nicht ohne!
Vor allem, wenn der erste Gang bis 140 übersetzt ist :grosse-augen:;)

Also los, der Andere mit dem Warnblinker hinterher zur Absicherung nach hinten, es ist allerdings abends um 21 Uhr kaum noch Verkehr.

So schaffen wir die restlichen 3 Kilometer bis zur rettenden Esso, selbst mit Hindernissen wie rote Ampeln (die zur Erhaltung des kostbaren Schwungs durchfahren werden),
einer entgegenkommenden Polizeistreife, die uns gesehen haben muss, aber trotzdem weitergefahren ist, sowie abschließend einem 200 Meter langem Tunnel,
in welchem "Liegenbleiben" besonders attraktiv erscheint.

klick.
Die Zapfpistole schaltet ab, gerade mal 22,3 Liter.
23 sollen reingehen, habe aber nur einen Seitenständer, ist vielleicht dem Schiefstand geschuldet.

Der RSV - Fahrer schwitzt mehr wie ich ;) ,die Jungs, etwa 30 Jahre alt geschätzt, holen sich was zu trinken, lehnen allerdings jegliche Einladung meinerseits zu einem Getränk dankend ab.
Schade, ich hätte mich gerne irgendwie revanchiert.

Nach einem bisschen Benzintalk, nach einem herzlichen Dankeschön meinerseits fahren wir noch ein paar Kilometer gemeinsam Richtung zu Hause, bis sich unsere Wege trennen.

Ich muß sagen, allen gesellschaftlichen Entwicklungen zum Trotz:
Wenn man Hilfe benötigt und freundlich fragt, habe ich fast ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht :up:

Eine gewisse Solidarität, eine gefühlte Verbundenheit, das gilt besonders unter Motorradfahrern größtenteils immer noch, kann mir einer sagen was er will.

Allen ein schönes, unfallfreies Wochenende.

Ciao
Alex
 
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Uli G.

Uli G.

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Schöne Story, und so

Nach gemeinsamer Abwägung der Möglichkeiten kommt die Idee auf: Schieben mit dem rechten Bein an der ausgeklappten Soziusfußraste
haben mich 1971 Freund Martin auf R69S und Freund Wolfgang auf Ducati 450 Scrambler zum Campingplatz Playa Montroig (südlich Taragona) zurück geschoben :), als ich ein ganzes Stück südlich davon, in den Bergen, mit gerissener Steuerkette der Victoria V35 "Bergmeister" , mit eigener Kraft nicht mehr vorwärts kam :(.

Uli
 
hydrantenfritz

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R 1100 GS Quasimodo Jg. 94 ist ein Oldtimer
Mensch Uli..Du wurdest von 2 Traummotorrädern geschoben...

Freund Martin auf R69S und Freund Wolfgang auf Ducati 450 Scrambler
:inlove:

Zum Thema:
Ich denke wie Alex..es gibt Sie noch..auch wenn das geschtiegene Verkehrsaufkommen ein herkömmliches Grüssen, nicht mehr sinnvoll macht.

Wenn einer winkt, halte ich an..
Einzelne grüsse ich...
Bei Gruppen unterlass ich das ( obwohl mein Quasimodo perfekt gerade aus läuft ohne Hände am Lenker)
 
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