Ralsch
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- Vorher R1200GS, aktuell BMW S1000RR, Kawa Z1000SX, KTM 690 SM
Hhhhmmm..., das würde ich jetzt gerne mal verstehen wollen. Ist ja auch oft das Argument der Dosentreiber dass die Radler den Straßenverkehr "gefährden" würden. Und ich stell mir dann so vor meinem geistigen Auge vor wie 8kg Rennrad und 75kg Fahrer mit 40km/h ein 2 Tonnen schweres Auto anfahren, der arme Fahrer wird eingeklemmt und kommt elendig im Wrack um....so erlebt man fast auf jeder Tour brenzlige Situationen, die von Fahrradfahrern verursacht werden.
Ist es nicht eher so dass Du mit "unangepasster Geschwindigkeit" (also Kurve schneller gefahren als der Anhalteweg bei gegebener Sichtweite) ganz plötzlich vor (resp. hinter) den Radlern stehst? Auch wenn diese zu zweit nebeneinander fahren - überholen dürftest Du in der Kurve sowieso nicht, zumindest nicht wenn Du die vorgeschriebenen 1,5m auch nur annäherungsweise einhalten wolltest.
Das, was Dir vermutlich vorschwebt, sind Radler die am besten noch rechts der Fahrbahnbegrenzung im Dreck fahren so dass Du ungebremst vorbeiziehen kannst.
So bin ich, als ich mit dem Radsport angefangen habe, in den ersten drei Tagen gefahren. Dann habe ich gemerkt dass das höchstgradig lebensgefährlich ist weil man dann praktisch den Leitpfosten gleichgestellt mit überhöhter (wieder: unangepasster) Geschwindigkeit und 5cm Abstand - trotz Gegenverkehr - überholt wird.
Was viele motorisierten Verkehrsteilnehmer verdrängen, bzw. sich selbst belügen um eine Ausrede zu haben sich im Straßenverkehr wie eine schlechte Mischung aus selbsternannten Verkehrspolizisten und Rambo zu benehmen: Die Gefahr (für Leib, Leben, Gesundheit) geht nicht vom verhältnismäßig langsamen und leichten Radfahrer aus sondern vom viel schnelleren und viel schwereren Gefährt. Dass es "nerven" kann hinterher fahren zu müssen bis man vorbei kommt ist keine Gefährdung, die wird es erst wenn der Überholende austickt (zum Thema Adrenalin und so) und das eigene und anderer Leute Leben riskiert nur um ein bisschen mehr "Fun" in Form von höherer Geschwindigkeit zu haben.
Das dann als "Gefährdung durch die Radfahrer" umzubiegen bedarf schon einem sehr trumphaften Umgang mit der Realität - und Ausblendung jeglicher (Verkehrs-)Regeln.
Letztere gelten natürlich glücklicherweise nicht für einen selbst sondern nur für alle Anderen....
Ich lade jeden ein mit mir eine Ausfahrt mit dem Fahrrad zu machen. Ganz entspannt und immer Regel- und Gesetzeskonform.
20-30km reichen um zu erkennen in/auf welchen Fahrzeugen die wirklichen Verkehrsgefährder sitzen.
Bis dann,
Ralf