Gibt es nicht das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme?
(statt über die jeweils anderen Verkehrsteilnehmer herzuziehen bzw. ihnen das Leben schwer zu machen?)
Ich fahre viel mehr Rad als Moped oder gar Auto, habe mich aktiv dazu entschlossen mit passender Arbeitsplatzwahl zum Wohnort!
Was man dann aber als Fahrradfahrer täglich erlebt, ist weitaus ärgerlicher oder gefährlicher als jedwede marginale Einschränkung des Mopedbetriebs.
In dem Bereich, wo ich mir leider mit den Autos die Strasse teilen muss, ist halt nicht alles als Radweg abgesetzt. Wo man freundlich lächelnd an den Autokolonnen im Stop&go Betrieb vorbei radeln kann, ist diese Rücksichtnahme nicht nur nicht existent, sie wird schlicht konterkariert.
Überholen ohne jedweden Seitenabstand zum Fahrradfahrer (mir) , weil der Autofahrer durch den Gegenverkehr eben keine Seitenabstand aufbauen kann, ohne eine Crash zu verursachen, um nach dem Überholmanöver möglichst ruckartig eng rechts zu fahren und dann abrupt zu stoppen, weil er ja in der Stop&go-Kolonne auch keinen Meter schneller voran kommt, als ohne das riskante Überholmanöver, sind an der Tagesordnung. Das ich dann mit dem Fahrrad fast einen Stoppie hinlegen muss, um nicht zwischen Auto und Bordstein eingeklemmt zu werden bzw. ins Auto zu donnern, wird nicht gesehen.
Oft wird man auch angehupt (nix für schreckhafte) das man sich überhaupt erdreistet, mit dem Fahrrad auf der dafür vorgesenenen Strasse zu fahren, statt sich ad hoc für das (physikalisch zwangsläufig übermächtige) Auto in Luft aufzulösen.
Wenn man dann freundlich ans Fenster klopft, was so eine Aktion soll, gibt es die unterschiedlichsten Reaktionen, von Auto verriegeln und geflissentlich nach vorne starren bis zu mit rotem Kopf aus dem Auto springen und Bereitschaft für einen Gladiatorenkampf demonstrieren.
Ich plädiere daher nach wie vor für ein bissel gegenseitiges Verständnis und mehr miteinander. Ist aber wahrscheinlich zuviel verlangt, oder?