Heute Ölwechsel gemacht, dabei erstmals vor dem Einschrauben des neuen Ölfilters diesen gefüllt. Danach aus dem 4-Liter Gebinde den Rest in den Motor geschüttet bis auf 400 Milliliter. Dann habe ich den Motor drei Minuten laufen lassen und danach fünf Minuten gewartet. Dieses Vorgehen zeigt mir auf dem Hauptständer sonst immer einen 3/4 Pegelstand im Schauglas an. Heute erstarrte ich vor Schreck: kein Öl zu sehen, null. Dann stellte ich wie oben geschrieben die Maschine auf den Seiten- und nach fünf Minuten zurück auf den Hauptständer. Die folgende Kontrolle zeigte erst dann den normalen Pegelstand im Bereich der oberen Hälfte. Ob das an dem vorgefüllten Filter lag, glaube ich nicht, weil da kaum etwas reingeht.
Der Fehler lag nicht beim Vorbefüllen des Ölfilters, das mache ich schon seit "Menschengedenken" so, sondern beim Laufenlassen des Motors bei kaltem Öl. In den drei Minuten wird die Suppe garantiert nicht warm genug, daß sie sich anschließend schnell und möglichst rückstandsarm von den Innereien löst und wieder vor dem Schauglas versammelt.
Wohin sollten denn die 3,6 Liter Öl auch hinverdunstet sein, die Du eingefüllt hattest. Die können nur im Motor sein, solange die Größe der Lache am Boden nicht etwas anderes befürchten lassen muß.
Ich verfahre ergänzend (zum gefüllten Ölfilter) noch so, daß ich den Motor mit frisch eingefülltem Öl (etwa 3,5 l) bei ausgebauten Kerzen (und elektrisch nicht angeschlossenen Einspritzventilen) mittels Anlasser so lange nudeln lasse bis die Öldruckwarnleuchte ausgeht. Damit vermeide ich sicher Last auf den Hauptlagern durch Verbrennungsarbeit bei eventuell noch nicht ausreichendem Öldruck.
Die Ablesung und abschließende Restbefüllung unternehme ich dann erst nach einer Probefahrt, bei der der Motor Betriebstemperatur erreicht hat und danach wieder
abkühlen durfte (die Abweichung zur offiziellen Betriebsanleitung ist mir bekannt und wird seit Jahrzehnten bei guten Ergebnissen der alternativen Methode ignoriert).