"Sarco" warum nicht!

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Windcbx

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Ich denke es wird mehr Menschen in D das freiwillige Ableben erleichtert als allgemein bekannt. Der Wunsch mancher Patienten wird durchaus respektiert sofern das Ende unausweichlich scheint. In der eigenen Familie erlebt.
Aber bei einer Nachbarin Schlaganfall der so weit war, dass man die Familie fragte, ob man abschalten solle. Die Entscheidung wurde nicht schnell getroffen, so lebt die Nachbarin fröhlich weiter.
Ich denke insbesondere die Deutschen haben mit diesem Thema ein geschichtliches Problem. Es gab ja leider eine Zeit, in der Andere darüber befanden was oder wer lebenswert ist. Andere Länder tun sich damit leichter.
Gruß Sturmi
 
*Topas*

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Die allgemeingültige Aussage
bedenke die Weisskittelfraktion und die Pharma müssen ja auch von was leben können.
ist zumindestens auf die schweizer Verhältnisse schwachsinnig und polemisch.

Es gibt Institutionen, wie Exit und Hospize.
Dazu verschiedene Versionen einer Patientenverfügung - diese ist rechtlich bindend und wird idR beim
Spitaleintritt nachgefragt und verbindlich erfasst.

Dazu gibt es verschiedene REA Stufen.

Mit / ohne IPS - mit oder ohne Intubation oder palliativ.

Also reine Schmerztherapie oder unterstützend mit Sauerstoff etc.

Der Wille des Pat. zählt und wird beachtet.

Sterbehilfe leistet kein Spital - verlängert aber auch kein Leben, wenn dies nicht gewünscht ist.

Andere Länder tun sich damit leichter.
Ich kann nur für die 🇨🇭 sprechen und den Stand anderer Länder nicht beurteilen.

Der Sterbesarkophag ist bei uns momentan nicht zugelassen, aus dem Link in meinem Beitrag, geht der Grund dafür hervor.

Über Alternativen kann man sich selbst ausreichend informieren.
 
ChiemgauQtreiber

ChiemgauQtreiber

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Wir hatten meine Oma zur Pflege, sie war damals 77 Jahre, bettlägrig. Unser kompetenter, vertrauensvoller Arzt sagte, da ist nichts mehr zu machen. Hätte es damals irgendwie Sterbehilfe gegeben, wäre das für sie eine Option gewesen.
Dann wurde sie doch noch operiert, es war kein Krebs, "nur" ein beschädigter Harnleiter mit üblen Konsequenzen.
Sie wurde 92 und lebte selbstbestimmt bis zu ihrem Tod in einem Seniorenstift in einer eigenen Wohnung. Dann schneller Tod durch Schlaganfall.
Seit dieser Erfahrung sehe ich das Thema differenzierter. Was nun richtig ist, kann ich nicht sagen.
Bei meiner Oma wäre es trotz damaliger Bereitschaft eine Fehlentscheidung gewesen.
sowas ist natürlich ein irreversible Entscheidung - aber das hängt jetzt nicht unbedingt an der "Ablebensform",
manche begehen Suizid wegen Gesundheit oder familiärer, finanzieller Probleme - auch die sind - sogar oft - veränderbar und es käm auch wieder besser..
 
ChiemgauQtreiber

ChiemgauQtreiber

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aber ich bin auch für eine selbstbestimmte Entscheidungsmöglichkeit ob man weiterleben will oder nicht,
eben wenn das "Weiterleben" eine Belastung für den Betroffenen selbst und auch für das Umfeld ist - da hat oft keiner mehr was davon,
keiner mehr hat Lebensqualität!

aber natürlich bedarf es hier Regularien, damit hier kein Missbrauch getrieben werden kann - schwierig genug, daß zu regeln
Erfahrungsgemäß gibt es ja zu jeder Regel immer wieder - berechtigte - Ausnahmen!
 
sigmali

sigmali

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Suizide, egal auf welche Weise, lassen häufig Angehörige/Freunde unvorbereitet zurück (im schlimmsten Fall auch Unbeteiligte mit langjährigen Traumatas). Die Angehörigen machen sich Vorwürfe ("Warum habe ich nichts bemerkt..../ Hätte ich es verhindern können..."). Oft sind unschöne Bilder in Erinnerung (je nach gewählter Suizidform).

Bei legalisierten Formen und Wegen bestünde die Möglichkeit (die dann eher gewählt würde), sich mit seinen Freunden/Angehörigen auszutauschen und ggf. den Weg gemeinsam zu gehen.

Ich wäre deshalb schon lange ein Befürworter von legalen und geregelten Möglichkeiten.

Meine 88-jährige Mutter hatte Alzheimer Demenz. Ein langer, langsamer Verfall mit immer gravierenderen Einschränkungen. Mein 91-jähriger Vater schaffte es mit Unterstützung von mir und meinen beiden Geschwistern anfänglich ohne, dann mit immer mehr und am Schluß 2 x täglichen Sozialstationspersonal einen Heimaufenthalt zu verhindern. Die letzten 4 Jahr schwer, dals letzte Jahr unendlich traurig, das Elend anzusehen. Keine Kommunikation, kein Erkennen, keine Teilnahme an allem. Füttern, Waschen, Windeln, verbale Geräusche, deren Ursache nicht erkennbar waren. Die wenigen Körperbewegungen liessen aber oft die Existenz von Schmerzen vermuten. Vor ein paar Wochen waren dann erste "Aufliegespuren" sichtbar, die vermutlich demnächst weitere Probleme bereitet hätten.

Selbst mein sehr fürsorglicher Vater sprach die letzten Monate mehrfach davon: "wenn es eine legale Möglichkeit gäbe....." Vor zwei Wochen dannn öffnete sie am Dienstag nicht mehr den Mund fürs Füttern oder die Trinkzufuhr. Da beide Eltern eine klar formulierte Patientenverfügung haben/hatten, war klar, dass keine Zwangsernährung stattfindet. Mit palliativer Unterstützung und dem Hausarzt konnte sie ihre letzten Tage (hoffentlich erfolgreich, wir wissen es mangels Rückkoppelungsmöglichkeit nicht) schmerz- und angstfrei zu Hause bewältigen und sie starb nach 4 Tagen ohne Wasser oder Nahrung Freitagabends gg. 20.00 h. Vater, meine Frau und ich, sowie drei Enkel waren bei ihr. Hart ausgedrückt ist sie letztendlich verhungert und verdurstet. Aber das ist -Stand heute- für unseren Gesetzgeber offensichtlich human und legal.

Mein Freund, der an seinem Prostatakrebs genau 1 Woche nach meiner Mutter starb, hatte im letzten halben Jahr, als Schmerzen und Ängste immer mehr zunahmen, mehrfach beklagt, dass es keine legale Möglichkeit gibt, sein Leben freiwillig zu beenden.

Unseren Wellensittich, der vor vielen Jahren bei uns 14 zufriedene Jahre lebte und uns frei fliegend in dem gesamten Haus und im Wohnmobil auch ins Ausland begleitete, durften wir am Ende zum Tierarzt bringen, wo er eine Spritze erhielt und in unseren Händen ohne Schmerzen einschlief. Hätten wir es nicht gemacht (weil wir uns trotz seinem Zustand nicht trennen wollten) , hätte man uns der Tierquälerei schuldig gemacht.
 
sigmali

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Ein Berufskollege von mir hat untypischerweise nicht die Dienstwaffe genommen. Er hat sein Schlafzimmer (Fenster/Türen) abgedichtet, einen Holzkohlegrill angezündet und sich schlafen gelegt. Ob das ähnlich sicher und problemlos funktioniert, wie der "Sarco" weiß ich nicht. Er war zumindest erfolgreich.
Zum Schutz der Einsatzkräfte hatte er außen an die Schlafzimmertüre ein Plakat angeklebt mit Warnhinweisen, damit sie nicht unvorbereitet und eigengefährdend das Zimmer betreten.
 
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