Sägekettenschärfgerät

Diskutiere Sägekettenschärfgerät im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Mein Spruch mit den Profis war schon ein bißchen ironisch gemeint.. ;) Ich denke aber, ich weiß wovon ich rede. Wir (5 Familien) machen pro Jahr...
Rex Krämer

Rex Krämer

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Naja, es gibt nicht wenig Leute, die selbst Wald haben, oder relativ viel Holz machen.
Mein Spruch mit den Profis war schon ein bißchen ironisch gemeint.. ;)
Ich denke aber, ich weiß wovon ich rede. Wir (5 Familien) machen pro Jahr ca. 80 Festmeter Brennholz.
Unter Federführung meines Schwagers, der seit über 40 Jahren Profi im Forst ist und ein Großteil der Geräte beistellt. Highlight ist ein über 35 Jahre alter County Rückeschlepper.
Mein Schwager schärft seine Ketten nur mit der Feile schon allein der Tatsache geschuldet, daß es vor Ort im Wald gar nicht anders geht. Von ihm habe ich das Feilen gelernt allerdings kann ich es längst nicht so gut wie er. Er sitzt auf der Säge, das Schwert zeigt von ihm weg und dann wird zuerst mit der Feile in der rechten Hand von der rechten Seite geschärft und dann mit der Feile in der linken Hand von der linken Seite. So schnell kriegt das keine Maschine hin. Laut Schwager halten diese Ketten länger weil pro nachschärfen nicht soviel Material abgetragen wird wie von der Maschine.
Säge, Schwert und Ketten sind bei ihm mittlerweile nicht mehr von Stihl sondern von Husquarna und Oregon. Das Servicenetz von Stihl wurde dünner bzw. der Service schlechter und die Haltbarkeit der Schwerter war nicht mehr zufriedenstellend.
Hierzu noch eine kleine Anekdote aus dem wirklichen Leben. Da der Verschleiß an den Schwertern abartig hoch wurde, haben sich mein Schwager und seine Kollegen bei Stihl beschwert. Eines Tages kam der 28 jährige After Sales Manager von Stihl zu Besuch. Steigt in Anzug, Krawatte und Ledersneakers aus dem C-Klasse Kombi und erklärt den Profis anhand einer überdimensionalen Holznachbildung einer Sägekette, daß die Forstwirte falsch feilen würden und das Grund wäre warum die Schwerter verschleißen.
Die "Fortbildung" hat keine 5 Minuten gedauert und der Manager fuhr von dannen.
Nach dem Wechsel auf Oregon Schwerter war alles wieder in Ordnung (oder haben sie wieder richtig gefeilt.....??)
Was noch wichtig ist zu wissen, das Ganze ereignete sich nach dem Jahrhundertsturm (ich glaube Kyrill) als Unmengen von Sturmholz aufgearbeitet werden mußte und der Bedarf an Sägen, Schwertern und Ketten immens hoch waren. Da war wohl die Versuchung groß, einfach billig Masse zu produzieren oder zu importieren. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Gruß HG
 
DKwRudl

DKwRudl

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Mein Spruch mit den Profis war schon ein bißchen ironisch gemeint.. ;)
Ich denke aber, ich weiß wovon ich rede. Wir (5 Familien) machen pro Jahr ca. 80 Festmeter Brennholz.
Unter Federführung meines Schwagers, der seit über 40 Jahren Profi im Forst ist und ein Großteil der Geräte beistellt. Highlight ist ein über 35 Jahre alter County Rückeschlepper.
Mein Schwager schärft seine Ketten nur mit der Feile schon allein der Tatsache geschuldet, daß es vor Ort im Wald gar nicht anders geht. Von ihm habe ich das Feilen gelernt allerdings kann ich es längst nicht so gut wie er. Er sitzt auf der Säge, das Schwert zeigt von ihm weg und dann wird zuerst mit der Feile in der rechten Hand von der rechten Seite geschärft und dann mit der Feile in der linken Hand von der linken Seite. So schnell kriegt das keine Maschine hin. Laut Schwager halten diese Ketten länger weil pro nachschärfen nicht soviel Material abgetragen wird wie von der Maschine.
Säge, Schwert und Ketten sind bei ihm mittlerweile nicht mehr von Stihl sondern von Husquarna und Oregon. Das Servicenetz von Stihl wurde dünner bzw. der Service schlechter und die Haltbarkeit der Schwerter war nicht mehr zufriedenstellend.
Hierzu noch eine kleine Anekdote aus dem wirklichen Leben. Da der Verschleiß an den Schwertern abartig hoch wurde, haben sich mein Schwager und seine Kollegen bei Stihl beschwert. Eines Tages kam der 28 jährige After Sales Manager von Stihl zu Besuch. Steigt in Anzug, Krawatte und Ledersneakers aus dem C-Klasse Kombi und erklärt den Profis anhand einer überdimensionalen Holznachbildung einer Sägekette, daß die Forstwirte falsch feilen würden und das Grund wäre warum die Schwerter verschleißen.
Die "Fortbildung" hat keine 5 Minuten gedauert und der Manager fuhr von dannen.
Nach dem Wechsel auf Oregon Schwerter war alles wieder in Ordnung (oder haben sie wieder richtig gefeilt.....??)
Was noch wichtig ist zu wissen, das Ganze ereignete sich nach dem Jahrhundertsturm (ich glaube Kyrill) als Unmengen von Sturmholz aufgearbeitet werden mußte und der Bedarf an Sägen, Schwertern und Ketten immens hoch waren. Da war wohl die Versuchung groß, einfach billig Masse zu produzieren oder zu importieren. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Gruß HG
Sag deinem Schwager einen Gruß er denkt wie ich :bia:
 
B

billa

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Hallo zusammen,

danke für die vielen Tipps und Meinungen.

Ich werde jetzt erstmal unter dem jahr weiterhin mit der Feile arbeiten.

Ein Bekannter hat gestern gemeint er kann mir auch die Ketten schärfen. Arbeitet seit 20 jahren mit einem gerät von Stihl.
Da werde ich sie dann einmal im Jahr hinbringen.
 
Mulle

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@Rex Krämer
bis vor ca 15 Jahren war ich in Waiblingen beschäftigt die Maschinen für Stihl zu bauen, die, die Kette herstellt, hab für Stihl drei Linien gebaut zur Herstellung der Schienen, rate mal wer für Oregon das Zeug (damals) hergestellt hat ?😉
 
Rex Krämer

Rex Krämer

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@Rex Krämer
bis vor ca 15 Jahren war ich in Waiblingen beschäftigt die Maschinen für Stihl zu bauen, die, die Kette herstellt, hab für Stihl drei Linien gebaut zur Herstellung der Schienen, rate mal wer für Oregon das Zeug (damals) hergestellt hat ?😉
Das mag sein, die Frage ist doch aber, wer welche Qualität geliefert bekommt. Und wenn etwas von der gleichen Linie kommt, heißt das noch lange nicht, daß auch das gleiche Ausgangsmaterial verwendet wurde. Vielleicht war Oregon mit weniger Marge zufrieden und war deshalb bereit hochwertigeres Material zu verwenden.
Ich weiß es nicht, ich weiß nur, daß mein Schwager mit den einen Schwertern zufrieden war und die anderen eben extrem verschlissen sind.
Außerdem ist die Kreativität der Einkäufer ( Material) exorbitant hoch;);)

Gruß Hans-Georg
 
Rex Krämer

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bis vor ca 15 Jahren war ich in Waiblingen beschäftigt die Maschinen für Stihl zu bauen, die, die Kette herstellt, hab für Stihl drei Linien gebaut zur Herstellung der Schienen, rate mal wer für Oregon das Zeug (damals) hergestellt hat ?😉
Noch einen Nachtrag.
Du weißt aber schon auch, daß die Firma Stihl bei den Sägen zwei Linien herstellt? Profi und Hobby.
Alle Sägen mit einer geraden Zahl in der Mitte (z.B. 240, 260, 340, 341.....) sind Profisägen außer 180 und 280 das sind, trotz gerader Zahl Hobbysägen.
Alle Sägen mit ungerader Zahl in der Mitte sind Hobbysägen (z.B. 270, 271.....).
Ein wesentlicher Unterschied dabei ist z:B. das Gießverfahren für Kolben und Zylinder.
Hobbybereich-> Druckguß, Profibereich -> Niederdruck- und Schwerkraftguß und das ist ein wesentlicher Unterschied in Preis, Leistung und Haltbarkeit und für den Laien nicht sichtbar.
Vielleicht sind bei Stihl damals ja aus Versehen die Schwerter aus dem Hobbybereich zu den Profis gerutscht. Zum Preis der Profiqualität, natürlich.;););)
Die Kalkulation ist ganz einfach. Eine Hobbysäge läuft 20h im Jahr. Wenn also der Motor 200-300h hält (was bei einem Druckgußzylinder und Kolben durchaus möglich ist), hat der Kunde 10-15 Jahre lange Freude an seiner Säge und ist, ob der guten Stihl Qualität, zufrieden.
Eine Profisäge läuft 5-7h am Tag und muß, zumindest bei meinem Schwager, 3 Jahre halten.
Ein, nicht ganz unwesentlicher, Unterschied.

In diesem Sinne, frohes sägen am Wochenende....

Gruß HG
 
DirtySanchez

DirtySanchez

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Der Arroganz der Herren und Damen von Stihl ist geschuldet, dass die nicht einen Euro an mir verdienen.
 
Mulle

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Noch einen Nachtrag.
Du weißt aber schon auch, daß die Firma Stihl bei den Sägen zwei Linien herstellt? Profi und Hobby.
Alle Sägen mit einer geraden Zahl in der Mitte (z.B. 240, 260, 340, 341.....) sind Profisägen außer 180 und 280 das sind, trotz gerader Zahl Hobbysägen.
Alle Sägen mit ungerader Zahl in der Mitte sind Hobbysägen (z.B. 270, 271.....).
Ein wesentlicher Unterschied dabei ist z:B. das Gießverfahren für Kolben und Zylinder.
Hobbybereich-> Druckguß, Profibereich -> Niederdruck- und Schwerkraftguß und das ist ein wesentlicher Unterschied in Preis, Leistung und Haltbarkeit und für den Laien nicht sichtbar.
Vielleicht sind bei Stihl damals ja aus Versehen die Schwerter aus dem Hobbybereich zu den Profis gerutscht. Zum Preis der Profiqualität, natürlich.;););)
Die Kalkulation ist ganz einfach. Eine Hobbysäge läuft 20h im Jahr. Wenn also der Motor 200-300h hält (was bei einem Druckgußzylinder und Kolben durchaus möglich ist), hat der Kunde 10-15 Jahre lange Freude an seiner Säge und ist, ob der guten Stihl Qualität, zufrieden.
Eine Profisäge läuft 5-7h am Tag und muß, zumindest bei meinem Schwager, 3 Jahre halten.
Ein, nicht ganz unwesentlicher, Unterschied.

In diesem Sinne, frohes sägen am Wochenende....

Gruß HG
Wie gesagt, war ich für die Firma Stihl lange Zeit im Sondermaschinenbau tätig, und in fast jedem Herstellungs/Prüfschritt Einblick gehabt. Das es Motor-und Gehäuse technisch zweierlei gibt, ist klar und deckt auch die Anforderungen am Markt ab. In der Kettenfertigung in der Schweiz, werden sämtliche Kettenarten gefertigt, und zu Auslassungszwecken auch Fremdprodukte.
Bestimmt gibt es auch bessere Produkte, aber pauschalaussagen, von Bereicherung, oder dem schnellen Euro finde ich nie gut.
Hans Peter Stihl zB. drehte jeden Freitag Abend ne Runde durch das Werk, und sucht das Gespräch mit den Mitarbeitern, bedankt sich für ihren Einsatz etc. das ist heutzutage auch wenig üblich, selbst bei uns Fremdarbeitern war es üblich sich zu bedanken und über Baufortschritt und Probleme zu reden. Wenn alle Außendienstler so wären (auch in anderen Sparten) müssten wir uns nicht über Arroganz oder Überheblichkeit beklagen.
So, trotzdem allen ein schönes Wochenende, wer sich aufs Motorrad schwingt eine gute und schöne Fahrt !
 
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-Michael-

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das gibt es auch vom wahrscheinlichen Hersteller direkt etwas günstiger: PFERD 17301 Kettensägeschärfgerät CHAIN SHARP CS-X, Feilen-ø 4,8 mm, 11098048 – Sägezahn und Tiefenbegrenzer in einem Arbeitsgang bearbeiten https://amzn.eu/d/0Z5TK5R

Benutze ich auch, geht schnell und einfach
Nutze ich schon seit Jahren und ich war gewerblich als Forstwirt unterwegs!
Ich habe das original von Pferd und es ist das Beste was ich bisher genutzt habe!
 
Uli G.

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Nutze ich schon seit Jahren und ich war gewerblich als Forstwirt unterwegs!
Ich habe das original von Pferd und es ist das Beste was ich bisher genutzt habe!
Zumindest bei Feilenherstellern gehört(e?) die Marke "Pferd" zur gehobenen Liga, warum sollte das nicht auch bei Sägekettenschärfgeräten so sein?

Uli
 
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