wahrscheinlich bin ich immer im Zen-modus, weil Motorradfahren für mich heißt, rein in die Klamotten, beim anziehen der Handschuhe läuft der Motor schon und morgens um halb sechs (20min nachdem der Wecker geklingelt hat) sitz ich aufm Bock und fahre zur Arbeit. So ein Ding ist Motorradfahren jetzt nicht, dass ich da erstmal die Welt ausblenden muß, um meine innere Mitte zu finden. Ich mach das aber auch schon fast 35 Jahre.
Wie gesagt, meine 15 Jahre alte Triumphjacke hat den neuen Protektor von Polo aus Schaumgummi bekommen und hält so nochmal 15 Jahre. kerniges Leder ist mir der liebste Schutz, ich fühle mich aber in Kevlarjeans auch wohl.
Ich fahre ja erst seit 3 Jahren, wobei ich vorher mit meiner Chopper ein ganz anderes Fahren hatte, als jetzt mit der GS. Selbst in der kurzen Zeit wurde bei mir Leder durch Textil ersetzt und für den Sommer habe ich ebenfalls eine Kevlarjeans von Pike Brothers.
Ich war am Anfang ohne Frage sehr ängstlich, eben auch wegen meiner Rettungsdiensterfahrungen. Mit den ersten Tausendern auf'm Tacho wurde ich aber selbstsicherer und man relativiert gewisse Dinge.
Es ist ja nicht so, dass ich ewig brauche zum anziehen. Wenn man nicht von kalten Temperaturen ausgeht, wo ich noch in meine Termoklamotte anziehen muss, sind es ja auch nur Schuhe, Hose, Nierengurt, Jacke, Helm und Handschuhe. Die Heliteweste dauert 3 Sekunden, da sie schon auf der Jacke ist. Ich muss nur die drei Klickdinger dicht machen.
Nur ich empfinde diese Zeit des Anziehens eben nicht als störend oder als Zeitverlust, sondern eben als angenehm, es steigert meine Vorfreude. Ich fahre ab und zu auch mal mit dem Motorrad zur Arbeit. Da geht mir das ganze an - und ausziehen auf die Nerven, weil dazwischen so wenig "Motorrad" liegt. Meine Konsequenz ist aber nicht die, dass ich dann was weglasse, sondern dass ich mit dem Auto zur Arbeit fahre.
Wir können uns ja in spätestens 32 Jahren nochmal unterhalten. Dann bin ich auch schon in der Übergangsversorgung und habe viel Zeit :-D