Nachgedacht für 1m 10s
Auf dem Kartenausschnitt sind zwei Hauptvarianten von Omiš nach Sarajevo zu erkennen, die sich grob in eine „Küsten-/Neretva-Route“ und eine „Inland-/Hochland-Route“ unterteilen lassen. Beide sind landschaftlich schön, haben aber jeweils ihren eigenen Charakter. Im Folgenden ein Vergleich:
1. Küstenroute via Makarska – Ploče – Mostar – Sarajevo
Streckencharakteristik
- Küstenabschnitt: Startet in Omiš direkt an der Adria und führt entlang der Küste bis Makarska.
- Neretva-Delta: Ab Ploče/Metković kommst du durch das fruchtbare Neretva-Delta, bevor du die Grenze nach Bosnien-Herzegowina (Nähe Čapljina) überquerst.
- Neretva-Schlucht: Nach Mostar folgt die Strecke durch die Neretva-Schlucht (zwischen Jablanica und Konjic), was viele Motorradfahrer als landschaftlichen Höhepunkt beschreiben.
- Berg- und Seepanorama: Ab Jablanica (Jablaničko See) bis Konjic zieht sich ein malerisches Tal mit Bergen und dem türkisfarbenen Fluss. Anschließend geht es in Richtung Sarajevo.
Landschaftliche Highlights
- Adriatische Küste (Makarska Riviera, Blick auf Biokovo-Gebirge).
- Neretva-Delta: Weitläufige Sumpf- und Wasserlandschaften.
- Historische Stadt Mostar mit der berühmten Alten Brücke.
- Neretva-Schlucht und Jablaničko See (sehr fotogen und kurvig).
Fahrgefühl & Verkehr
- An der Küste (vor allem in der Hauptsaison) oft reger Verkehr und teils engere Straßen.
- Im Neretva-Tal (Mostar–Jablanica–Konjic) ebenfalls gut ausgebaut, aber es kann etwas voller sein, da es eine Hauptverbindung ist.
- Kurvenreiche Passagen zwischen der Küste und Sarajevo, jedoch tendenziell etwas weniger Höhenmeter als über das Hochland.
Fazit
- Sehr abwechslungsreiche Landschaft: Meer, Flussdelta, Schluchten und Berge.
- In der Hochsaison mehr Touristenverkehr (besonders Küste & Mostar).
- Viele bekannte Fotospots und Sehenswürdigkeiten.
2. Inlandroute via Sinj – Livno – Kupres – Bugojno – Travnik – Sarajevo
Streckencharakteristik
- Inland-/Hochland-Abschnitt: Von Omiš relativ schnell ins Hinterland (z. B. über Sinj), dann Richtung bosnische Grenze (bei Trilj oder Imotski, je nach Abzweig).
- Dinarisches Hochland: Rund um Livno und Kupres durchquerst du teils weitläufige Hochebenen mit Bergpanorama.
- Zentrales Bosnien: Weiter über Bugojno, Donji Vakuf und/oder Travnik in Richtung Sarajevo – häufig über kleinere, kurvige Landstraßen.
Landschaftliche Highlights
- Karstlandschaften und Hochplateaus in der Region Livno/Kupres: Weite, grüne Flächen, Bergzüge am Horizont, oft weniger besiedelt.
- Traditionelle Dörfer und Kleinstädte, weniger touristisch erschlossen als an der Küste.
- Historische Orte wie Travnik (osmanische Festung, Altstadt).
Fahrgefühl & Verkehr
- Meist weniger Verkehr als an der Küste und im Neretva-Tal.
- Teilweise sehr kurvige Bergstraßen, etwas schmaler, gelegentlich mit Schlaglöchern oder rauerem Belag (abhängig von der konkreten Route).
- Ruhigere Fahrt, man trifft eher auf Einheimische als auf touristische Kolonnen.
Fazit
- Ideal für Motorradfahrer, die Bergstraßen und einsame Landschaften mögen.
- Weniger touristische Infrastruktur, aber oft authentischere Einblicke ins Hinterland.
- Bei schlechter Witterung (Regen, Nebel) können die Bergstrecken anspruchsvoller sein als die Tal- oder Küstenstraßen.
Gesamteinschätzung
- Für spektakuläre Kontraste (Meer + Schlucht + Fluss): Die Küsten-/Neretva-Route ist eine sichere Wahl. Dort erlebst du das Adriatische Flair, bekannte Highlights wie Mostar und eine beeindruckende Schluchtstrecke entlang der Neretva. Allerdings musst du mit mehr Verkehr (insbesondere in der Ferienzeit) rechnen.
- Für ursprüngliche Hochland-Panoramen und weniger Tourismus: Die Inlandroute ist besonders spannend. Du fährst durch dünner besiedelte Gebiete mit teils wilder Natur und authentischen Kleinstädten. Hier kannst du die Weite der Karstlandschaften genießen und findest eher ruhige Straßen – musst aber auf teilweise schlechtere Beläge und Bergwetter vorbereitet sein.
Beide Routen haben ihren Reiz. Wer zum ersten Mal in der Gegend unterwegs ist und „die Klassiker“ sehen möchte, entscheidet sich meist für die Küsten- und Neretva-Strecke (u. a. wegen Mostar). Wer hingegen etwas Abgeschiedenheit, Hochland und weniger Touristen sucht, ist auf der Inlandroute sehr gut aufgehoben.