DVD gut?
FlyingCircus schrieb:
Lieber Enduroni,
Frank hat Recht. Punkt.
Ein Urheberrecht entsteht automatisch mit dem Werk, das der Urheber schafft.
An Diesem Satz hast Du prinzipiell ein Urheberrecht. Dennoch kopiere ich ihn ganz legal, indem ich ihn hier zitiere.
Schutzrechte sind nämlich noch was anderes und je nach Fall detailliert geregelt. An obigem Satz gibt es einfach gesagt nichts Schützenswertes.
Wenn ich aus Wikipedia etwas zitiere, dann gibt es auch ein Urheberrecht, dennoch darf ich gemäß der GNU-Lizenz für freie Dokumentation die Inhalte kopieren und weitergeben, solange ich nichts ändere und die Quelle angebe. Ein Schutzrecht muß geltend gemacht werden - aus Spaß werden die Copyright-Vermerke nirgends aufgedruckt. Im Falle von Wikipedia sind die Schutzrechte explizit geltend gemacht worden - eben entsprechend der GNU-Lizenz.
Wenn auf der BMW-DVD ein entsprechender Copyrightvermerk drauf ist, hat sich meine Frage beantwortet, die Weitergabe von Kopien entfällt. Auch hier: Punkt. Kein Bedarf für irgendwelche weitergehenden Diskussionen, Belehrungen und Verdächtigungen. Ich warne euch: Wenn das so weitergeht, fühle ich mich bald auf den Schlips getreten.
Über die Frage, ob der Preis der DVD angemessen ist, kann jeder seine subjektive Meinung haben und auch äußern.
FlyingCircus schrieb:
Was soll ein Hersteller denn noch einem Fahrzeug beilegen? Das Bordwerkzeug wurde eingespart, weil es die wenigsten brauchen. Die, die schrauben, haben anderes Werkzeug. Wieviel Prozent der Besitzer brauchen diese DVD? Aber 100% müßten sie bezahlen. Und ich möchte nicht für eine mitgelieferte DVD bezahlen, weil Du gerne eine hättest.
Eine industriemäßig hergestellte DVD kostet nicht mal 0,50 Euro, das sind ja nun wahrlich Peanuts im Vergleich zum Motorradpreis, und ich kann nicht glauben, dass Dich diese Mehrausgabe im geringsten belasteten würde. Wenn ich aber 46 Euro dafür berappen soll, fallen mir durchaus andere schöne Dinge ein, die ich mir dafür auch kaufen könnte. Ich gehöre nun mal zu den Leuten, die für ihr Geld noch arbeiten müssen.
Natürlich muß man den Entwicklungsaufwand für die Reparaturanleitung irgendwie auf die Doku umlegen. Dieser Anteil ist bei vielen ausgegebenen Exemplaren entsprechend geringer. Ich habe allerdings den Verdacht, daß BMW die Dokumentation zur Durchführung von Reparaturen evtl. bereits für die Werkstätten erarbeitet hatte, und somit allenfalls ein minimaler redaktioneller Aufwand entstanden ist. Insofern bezweifle ich, dass der Preis durch Kosten gerechtfertigt ist.
Wer meint, dass es für BMW existenzbedrohen wäre, die DVD billiger abzugeben, selbst aber noch keine gekauft hat, sollte sich aber spätestens jetzt endlich seiner Pflicht besinnen und dies schnellstens nachholen.
Wenn man in Interviews liest, warum bestimmte Dinge so teuer sind, dann verweisen Firmenvertreter immer auf angeblich so hohe Herstellungskosten. Da überrascht es mich aber beispielsweise, wenn das neuere, deutlich abgespeckte ABS zufällig genau den selben Aufpreis kostet. Kann ich dafür, wenn ich mich dabei verschei..rt fühle? - Das musste mal gesagt werden - So jetzt fühle ich mich wieder besser -
FlyingCircus schrieb:
Ich finde, man sollte da etwas realistisch drangehen. Man kann nämlich auch anders herum argumentieren: wer 15.000 Euro (ca. 30.000 DM !!!) für ein Motorrad plus Klamotten und was weiß ich ausgeben kann, läßt schrauben.
Leider ist die Entwicklung eines Gepäcksystems, das für die Mitnahme einer kompletten BMW-Werkstatt samt Personal zugelassen ist, noch nicht abgeschlossen.
Bei einem Mopped, welches für Abenteuerreisen durch Wüste und Pampa angepriesen wird, möchte man für die Panne unterwegs doch ganz gerne wissensmäßig gewappnet sein. Einen Schmied, der Alu wieder halbwegs zusammenbacken kann, findet man inzwischen selbst am Ende der Welt.
Mitunter kann eine Reparatur in Eigenarbeit nicht nur Geld sparen, sondern auch Zeit - gegebenenfalls Urlaubszeit auch Mitreisender, die warten müssen. Die können sich über den BMW-Mobilitätsservice nur bedingt freuen.
Bei der 1100er GS hatte ich vor etlichen Jahren irgendwann das Problem der ständig blinkenden ABS-Fehlerlampe. Die BMW-Werkstatt konnte keinen Fehler am eigentlichen ABS feststellen und hatte schließlich ein nicht näher bezeichnetes Relais in Verdacht, das erst bestellt werden mußte. Nach Sichtung des Stromlaufplans konnte es sich eigentlich nur um das ABS-Steuerteil handeln, denn sonst war nur noch ein einfaches 08/15-Relais beteiligt, welches die Fehlerlampe zum Blinken brachte, folglich in Ordnung sein musste. Nach 14 Tagen durfte ich dann das Mopped wieder hin schaffen. Das ominöse Relais wurde gewechselt, aber das ABS streikte weiterhin. Schließlich fiel der Begriff "Rücksetzen", es dauerte 10 Minuten, und der Fehler war behoben. Das alte Relais habe ich mir geben lassen, es war tatsächlich ein stinknormales KFZ-Relais (5 DM im Zubehörhandel) und selbstverständlich in bester Verfassung. Bei BMW hat es rund 50 DM gekostet, die Arbeitsleistung noch einmal soviel. Glücklicherweise war das in der Heimat und nicht auf Reisen. Aus derlei Erfahrung heraus verreise ich mit einem besseren Gefühl, wenn ich eine - gute - Reparaturanleitung dabeihabe. Im Übrigen kann ich mir vorstellen, dass es auch für BMW wirtschaftlicher ist, wenn ich ein Problem unterwegs selbst behebe statt den Pannen-Service in Anspruch zu nehmen.
Das Buch vom Bucheli-Verlag passt gerade noch ins Gepäck, aber leider ist es in Bezug auf das inzwischen vertriebene 2007er Adventure-Modell nicht mehr ganz aktuell.
Wäre es nicht wunderbar, wenn ich mich unterwegs bei Bedarf in ein Internetcafe setzen und die interessierenden aktuellen Dokumente herunterladen und ausdrucken könnte? Eine Utopie? Warum? Hat BMW Angst, die Konkurrenz könnte mit diesen Unterlagen etwas anfangen? Bei der stehen doch ohnehin ein paar zerlegte Exemplare samt originaler Werkstatthandbücher. Wenn wir einmal davon ausgehen, dass es nicht die Art von BMW ist, noch aus dem letzten Mist Geld zu machen - welchen Grund könnte es geben, solchen Service zu versagen?
Wenn die DVD nützlich ist, und ich sie auf einen unterwegs brauchbaren Datenträger herüberkopieren darf/kann, werde ich sie mir leisten und den Gram knapp überleben, wieder mal nach Herzenslust geschröpft worden zu sein. Falls das mit dem Kopieren nicht klappt, muß ich sie eben auswendig lernen. Da fällt mir ein: Weil ich dann keine Verwendung mehr für die Scheibe habe, könnte ich sie ja legal weitergeben ... oder muß ich in dem Fall den Inhalt vergessen?
Nach vielem Palaver:
Vielleicht kann ja doch noch der Eine oder Andere seine Meinung zur Brauchbarkeit der DVD mitteilen.