Richtig.
Aber warum gerade 20 Grad? Warum nicht 18 oder 27? Das hat sich irgendjemand willkürlich als Mittelwert ausgedacht. Diesen Betriebszustand gibt es in der Praxis nicht oder nur für einen kurzen Moment, dann ist man schon drüber.
Anderes Beispiel: zieht man nach Afrika um, wo es niemals kälter als 30 Grad wird und stellt immer nach RDC ein, fährt man den Rest des Lebens schon mit "kalten" Reifen mit realen 3,0 / 3,5 durch die Gegend, weil ja umgerechnet wird und man sich nach Bordbuch daran hält. Im Betrieb werden daraus dann noch 3,3 und 3,8.
Reifen- und Fahrzeughersteller geben aber als gute Praxiswerte i.d.R. 2,5 / 2,9 an.
Daher sollte man den Reifen so warm fahren, wie man es normalerweise macht (Extreme wie Rennstrecke oder Tiefschnee mal ausgenommen) oder ggf. bei normalen Temperaturen auch kalt lassen und dann den empfohlenen Wert an der Tanke oder mit einer Pumpe plus Luftdruckmessgerät einstellen. Egal, was dann im RDC steht. Wichtig sind einzig die Angaben der Fahrzeug- oder Reifenhersteller und eben die Realität. Es soll ja sogar GSen ohne RDC geben, die machen das nämlich auch so.
Ich benutze das RDC lediglich als Indikator und zur Sicherheit gegen schleichenden Luftverlust während der Fahrt. Fällt der Druck ungewöhnlich schnell, weiß ich, da gibt es ein Problem.
Vielleicht liegt der gedachte Vorteil der Temperaturkompensation darin, unsicheren Fahrer nicht durch sich ständig ändernde Druckwerte Angst zu machen. Die sind dann eben beruhigt, wenn im Display immer das gleiche steht. Aber mit dem echten vorliegenden Luftdruck und dem bestmöglichen Fahrzustand hat das nichts zu tun.