Du hast den Versuch nicht gemacht, also kannst Du auch nicht beurteilen bzw. nur spekulieren, was dessen Ergebnis am Ende gewesen wäre.
Mit dem genannten Vorgehen kann man sehr wohl noch unterscheiden, ob man dem Ding weiter vertrauen kann oder lieber doch nicht. Ich vermute da wäre ein deutlich von 12,8 Volt nach unten abweichender Wert herausgekommen, und mit deutlich meine ich mehrere (in dem Fall verdächtige) Zehntel. Das hätte dann die Grundlage für einen zusätzlichen Lasttest gelegt Dazu reicht z. B. eine H4-Lampe oder dergleichen um zu sehen, wie und wie schnell sich die Spannung unter dieser bekannten Last dann verändert.
Was für einen Versuch?
Nach dem Ladevorgang (aktuell) wird ca. 24 h später im TFT-Display bei Zündung an nur 11,8V - 11,9V angezeigt.
Im letzten Jahr zu ungefähr gleichen Zeit wurden im Display nach einem Ladevorgang und 24h später bei bei Zündung an 12,4V - 12,5V angezeigt.
Das heißt für mich, das die Batterie in einem Jahr ziemlich abgebaut hat.
Unsere Motorräder werden bis zur Winterpause ständig und ausreichend oft genutzt, die stehen vielleicht 1x im Jahr mal max. 2 Wochen ungenutzt in der Garage (Sommerurlaub).
Angaben zur Batterie (Aufkleber auf der Batterie):
61.21-9 457 224
AGM-WARTUNGSFREI
12V / C10: 12Ah(25C) / CCA @ -10C120A (100s)
ABNT NBR 15941
EXIDE
Technologies
12V / C20: 14Ah / 200A (EN)
Der Batterietester dokumentiert (druckt aus):
Laden 100%
Spannung: 12,93V
Gesund: 14%
Gemessen: 75A
Standard eing. CCA
Bewertet: 200A
Typ: AGM
Widerstand: 20 Milliohm
Die Nennspannung wird während der Entladung mit einer niedrigen Stromstärke in Volt (V) gemessen. Bei 12-Volt-Motorradbatterien handelt es sich um 6 in Reihe geschaltete Bleiakkumulatorzellen. Vollgeladen ergibt sich rechnerisch ein Wert von 12,72 Volt, da jede Zelle eine Potenzialdifferenz von 2,12 Volt hat.
Kaltstartfähigkeit (A)
Die Kaltstartfähigkeit (CCA) misst die Startfähigkeit der Batterie. Einfach ausgedrückt: je höher die CCA, umso leichter lässt sich das Fahrzeug starten.
Die Kapazität bezeichnet lediglich die verfügbare Elektrizitätsmenge einer Batterie, gemessen in Amperestunden (Ah). Ein hoher Ah-Wert ist kein Indikator für die Qualität einer Starterbatterie. Viel wichtiger ist das Startstromverhalten: Stimmt das, können auch Batterien mit viel kleineren Kapazitäten verwendet werden.
Der Kälteprüfstrom ist ein Entladestrom in Ampere (A), der bei minus 18 Grad Celsius für die Dauer von zehn Sekunden gemessen wurde. Das Prüfverfahren ist in verschiedenen Normen (DIN, EN) geregelt. Mittels dieses Werts lässt sich viel eher eine Aussage über die Leistungskraft einer Motorradbatterie treffen als anhand der Kapazität in Ah. Gute Exemplare leisten 100 bis 120 Ampere.
Kapazitätsangabe in Amperestunden (Ah) nützt wenig
Die Kapazitätsangabe in Amperestunden (Ah) nützt indes bei Motorradbatterien nur wenig. Rein rechnerisch kann man beispielsweise einer 12-Ah-Batterie 3 Stunden lang 4 Ampere Strom entnehmen. Aufs Motorrad bezogen, bleibt dieser Wert aber ein rein theoretischer. Wer nämlich eine Motorradbatterie bis auf den letzten Tropfen aussaugt, fügt ihr einen irreparablen Schaden zu. Sinn ergibt eine Kapazitätsangabe nur bei Laptop oder Handy, deren Akkus zyklisch gebraucht werden. Auf den Punkt bringt es Fachautor Martin Fischinger (»Motorradelektrik«, Motorbuch Verlag, ISBN 3-613-02405-5): "Der Begriff wirkt bei Starterbatterien irreführend, denn er suggeriert, man könne dort ähnliches tun."
Motorradbatterien müssen in erster Linie
beim Startvorgang einen möglichst hohen Strom abgeben. Läuft der Motor, gehen sie in den sogenannten Floatbetrieb über, in dem die Lichtmaschine den Akku auflädt. Um die Leistungsfähigkeit der Batterie effektiv einschätzen zu können, müsste der Kälteprüfstrom bekannt sein. Wie hoch dieser ist, kann man allerdings den wenigsten Herstellern entlocken. Eine Verpflichtung, ihn anzugeben, besteht nicht.