Hi
Ein Mopped kostet in der Herstellung prozentual etwa das Gleiche wie auch jedes andere Wirtschaftgut, nämlich ca 50% des VK. Fairer Weise muss man aber sagen: Bei den Herstellkosten sind nur die Kosten der Herstellung berücksichtigt, es ist also der Preis zu dem der Vertrieb das Mopped von der Fertigung kauft. Die Fertigung gibt das Produkt zum Gestehungspreis an den Vertrieb ab, verdient also nix. Da kommen jetzt Werbekosten, Glaspalast, Rabatte etc und auch der Gewinn dazu.
Die den NL zur Verfügung stehenden Margen reichen i.d.R. nicht um die oft "arbeitslos" herumsitzenden Verkäufer zu finanzieren (ein Bekannter von mir ist als Maschineneinsteller zu einem Pappkartonfabrikanten gegangen weil er dort bei einernur 40h-Woche mehr verdient und immer um 17:00 daheim ist). Praktisch jeder Betrieb unterstützt die Finanzierung seines Verkaufs mit seiner Werkstatt.
Quetscht man also beim Kauf 12% Rabatt heraus, hofft der Betrieb, dass man pünktlich zum KD und auch sonst wegen jedem Fu... aufkreuzt. Oder wenigstens ab und an Teile kauft.
Kein grosses Geheimnis ist es wenn man weiss, dass die Teile in der Fertigung etwa 10...20% von dem kosten was als ET-Preis aufgerufen wird. Auch hier ist fairer Weise zu berücksichtigen, dass die ET einzeln abgepackt, etikettiert, gelagert, etc. werden. Pro Bestellung wird dann, zumindest in 2 Lägern individuell sortiert und kommissioniert und an den Vertrieb abgegeben. Der haut seine 100% drauf! und schon ist man bei locker 145% der Preise des Zubehörs. Dort kauft man nicht Freiheit und Abenteuer, sondern eine Benzinpumpe die bei VW auch teuerer und nur "für VW" (also beim freien Tandler) für 40 EUR zu haben ist.
Alles was nicht serienmässig an jeder Karre dran ist, was Dir also ein Verkäufer als "quasi unabdingbar" aufschwatzt, bringt vergleichsweise viel Kohle in's Haus. Deshalb ist man ja sozusagen dem Tod geweiht wenn man sagt "ich käme auch ohne den RDC-Müll aus, wenn ich telefonieren möchte halte ich einfach an und Fahrmodi sind (für mich) Quatsch. Wer kein Gefühl hat sollte ein Mopped mit weniger Leistung kaufen."
Und was macht man ohne Aussenborder und Anker wenn man versehentlich in den Amazonas gerät??
Es wird viel Scheinsicherheit verkauft indem man dem Käufer in den Glauben versetzt er könne so blöd sein wie er will, die Karre würde es "schon richten".
Als ich mal sagte (beim Auto) "ich brauche die 6 Airbags für die Rücksitze nicht, muss sie aber bezahlen (als ET etwa 3000 EUR)" war ich kurz vor dem Rauswurf weil ich meine Passagiere gefährde und unverantwortlich und , und . . . Zum einen gefährde ich meine Passagiere deutlich mehr wenn ich nicht selbst darauf achte sie nicht zu gefährden und mich nur auf die Technik verlasse, zum Anderen habe ich gar keine Rücksitze drin weil dort nie jemand sitzt! Falls doch einmal, müsste ich in diesem seltenen Fall besoffen fahren oder mir einer reinbomben. Wie wahrscheinlich ist das? Und dann stehe ich doch eher beim Absturz eines Airbus' im Weg und die Airbags lösen erst unter den Trümmern aus . . .
Bei Klamotten ist die Kluft noch grösser. Der Händler hat an den meisten Artikeln 50%. Allerdings ist es auch sein Problem wenn er für die Saison zu wenig Ware geordert hat. Dann hat er eben nichts mehr zum verkaufen! Hat er zu viel geordert, kann er es zum Saisonende verramschen oder der Inneren Mission spenden. Bei Unterhosen ist das sicherlich weniger ausgeprägt als bei DOB.
gerd