Damit in diesem Punkt keine Missverständnisse entstehen: Nein, das ist gar nicht ok! Die Täter sind zu ermitteln und mit der bei uns üblichen Härte zu bestrafen. Aber nur die Täter, nicht ganze Volksgruppen. Vgl. die von uns (mE mit Recht) immer wieder kritisierte Gewaltspirale in Israel und was wir dort von den Israelis erwarten/verlangen; Auge um Auge, Zahn um Zahn betrachten wird DORT nciht als korrekte Vorgehensweise. Bei uns nun aber schon? Etwas inkonsequent...
Vielleicht sollte man die aktuellen Geschehnisse als das nehmen, was sie bei nüchterner Betrachtungsweise sind. Ein paar fanatische Einzeltäter haben sich für die Beleidigungen ihrer Religion an ein paar Einzelnen, die ihre Religion beleidigt haben, gerächt. Denn es wurde hier ja nicht einfach ein Kindergarten in einem lauschigen Vorort in die Luft gejagt, sondern es wurden Menschen getötet, die wissentlich den Propheten und den Islam beledigt haben und wissentlich damit den Fokus/die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gesucht haben. Das macht es zwar nicht wirklich besser, aber es ist nicht der von einigen nun empfundene/bestätigte Flächenbrand zwischen ganzen Kulturen. Die einen Idioten haben die anderen Idioten abgemurkst.
Ich sehe das ausnahmsweise wie Kradanfan, beide Seiten haben ihren Beitrag dazu geleistet - was die Tat zwar keineswegs rechtfertigt, aber immerhin halbwegs einordnen lässt. Ich habe also keinerlei Angst, wie jeden Tag auch morgen früh u.a. mit zwei Muslimen in der Pause Kaffee zu trinken und mich dabei in unserem Dialekt über Gott, die Welt und Sport zu unerhalten und zuweilen auch zu streiten. Meinungsverschiedenheiten kann man mit Muslimen durchaus austragen - Beleidigungen kommen dabei, wie unter Christen auch, selten gut an.
Wir glauben, nur weil WIR unseren Staat und UNSRE Kirche beliebig beleidigen und druch den Kakao ziehen dürfen - wofür unsere Vorväter lange gekämpft, gelitten und teuer bezahlt haben - sollen wir genau dies auch einfach so mit den Protagonisten anderer Religionen, Kulturen udn Staaten tun zu dürfen? Rein rechtstechnisch natürlich schon, aber schon nur mein Anstand verbietet es mir, Mohammed als ............ zu bezeichnen; denn ich habe mit dieser Figur nichts zu schaffen udn sie mit mir auch nicht. Würde ich es trotzdem tun, wunderte ich mich nicht, dafür eine aufs Maul zu kriegen. Denn die Geschichte MEINER Kultur ist doch nicht automatisch die Geschichte der anderen Kultur. Weshalb habe ich es überhaupt nötig, mich über eine Religion lustig zu machen, die mich und mein Legen in keiner Weise geprägt hat? Nur um zu beweisen, dass ich es kann/darf?