Sorry wegen meinem Tonfall, aber ich habe dauernd mit Menschen (Nerds) zu tun die behaupten das wäre doch alles Kindergarten, und wer selbst kein debugging in einer Unix-Installation durchführen kann sollte überhaupt keinen PC erhalten dürfen und ist per se doof. Und wochenlanges Recherchieren in Foren gehört auch heute einfach noch zum lustigen PC-Alltag dazu - oder nicht!?
Das folgende Bild liegt NICHT daran dass Bill die Nutzer mit vorgehaltener Waffe zwingt seine Produkte zu kaufen:
Prinzipiell tat er das. IT-Unterricht in unseren Schulen hieß - und heißt auch heute noch oft - Microsoft Word und Microsoft Excel zu lernen und grundlegende Funktion von Microsoft Windows erklärt bekommen. Viele Schüler wurden gezwungen Microsoft Office zu kaufen (natürlich vergünstigt), und nur so konnte sichergestellt werden, dass die Präsentationen auch auf den Schulrechnern funktionierten. Da ich damals noch keine Laptop hatte, konnte ich mich entscheiden, ob ich russisch Roulette mit meiner OpenOffice-Präsentation spielen wollte, oder mich dem Druck der Klassenkameraden und Lehrer beuge. OpenOffice durfte man natürlich auf dem Schulrechner nicht installieren - die IT hat Fremdsoftware verboten.
Die Gesellschaft wird früh an alle Microsoftprodukte herangeführt - das kostet Microsoft Milliarden, aber die lohnen sich noch immer. Apple nimmt dir fast alles aus der Hand, nimm die Standardeinstellungen und werd glücklich mit dem großen Bruder - er weiß nämlich genau, was gut für dich ist - solange du es dir leisten kannst.
So, kennst du also quasi nur Windows und bekommst fertige Computer fast ausschließlich mit vorinstalliertem Windows, wird eben keiner was dagegen machen. DAS spiegelt sich in den Zahlen wieder.
Meine Meinung: Unix und Derivate sind und bleiben ein BS für Spezialisten und Nerds.
Man kann sehr viel damit machen, alles richtig, alles gut - aber trotzdem nix für jemanden der schauen muss wie rum man die CD reinsteckt - und wo.
Tut mir leid zu hören dass es so in die Hose gegangen ist.
Überrascht bin ich allerdings nicht, ich kenne Unix/Linux mittlerweile seit ca. 1990 im User- aber auch im Corporate-IT Kontext (hier macht das so richtig Sinn).
Dass Linux nur für Nerds ist, ist mittlerweile einfach falsch. Mein Vater konnte lange Zeit gar nichts damit anfangen und ich war alle 2-4 Wochen da, um das Windows-System irgendwie zu retten. Er brauch es nur für Fotoverwaltung, Emails und ein wenig surfen. Mittlerweile macht er das gar nicht mehr ungern und ich war schon seit über einem Jahr nicht mehr dran, um das System zu reparieren. Es läuft einfach, die Updates macht er selbst, hat sogar die Distribution aktualisert - fast ohne Hilfe.
Man muss halt offen sein für Neues und die selbe Energie, die man teilw. über Jahre in Windows investiert hat, eben auch in Linux investieren wollen. Für deinen Bekanntenkreis können andere natürlich nix.
Für mich als Anwender käme als Alternative zu Mickysoft nur Mac in Frage.
Nix für ungut, muss jeder für sich entscheiden ob er sich den Teufel "Windows" oder den Belzebub "Mac" ins Haus holt. Oder, im Fall von Unix/Linux eben das Kasperle im Selbstbaukasten mit 100.000 Teilen - von denen leider 800 fehlen und weitere 500 irgendwie ganz anders aussehen und nicht so wirklich passen.
Im Privatbereich fehlt da sehr wenig. Verständlich ist aber auch, dass die meiste Software unter Linux eben nix kostet und dementsprechend von Menschen entwickelt wird, die das für ihre eigenen Anwendungszwecke machen. Die Software muss funktionieren, nicht gut aussehen. Das ist ein valider Kritikpunkt, der aber, auch im Bezug auf die Anwenderzahlen, irgendwie nachvollziehbar sein sollte.
Apple käme für mich absolut nicht in Frage - selbst für simpelste Aufgaben suche ich mich zu Tode und man muss es mögen, so bevormundet und zu Onlinediensten gedrängt zu werden. Und für schwache Hardware auch noch überzogene Preise zu bezahlen. Selbst rudimentäre Standardprogramme wollen teuer bezahlt werden, wenn man mit den Standardprodukt von Apple nicht zufrieden ist. Es ist auch nicht einfach für Anwender, die davor schon unbedarft mit Windows unterwegs waren.
Aber, ist ja erst Seite 4 für eine Trivialinstallation die keine 5min in Anspruch nimmt, also ist noch nicht aller Tage Abend und so ein Bisschen die Dunkle Zeit mit allerlei Bastelei zu vertreiben ist doch eigentlich auch ganz nett.
(Vermutlich war das jetzt auch wieder der falsche Tonfall ;-) )
Meine Mutter findet Computer faszinierend und hat extrem viel Zeit in ihre Windowssysteme gesteckt. Letztes Jahr hat sie es mit Ubuntu probiert und den (mal wieder) kaputten Windowsrechner selbst neu aufgesetzt - sie war sehr verunsichert, hat die installation aber selbstständig hinbekommen und ist seither auch vom Microsoft-Virus befreit. Sie trauert einer Software nach - dafür gibt es bisher unter Linux keine adäquate Alternative, aber ansonsten ist sie happy.
Man muss es eben wollen, dann is es auch für Menschen machbar, die bisher wenig mit Computern zu tun hatten.
@moto-schrauber:
Bleib dran und stell weiter Fragen! Es werden da immer gute und weniger gute Antworten kommen, aber ich bin davon überzeugt, dass es sich lohnen kann. Und wenn du es willst, wirst du es auch schaffen. Zeit musst du allerdings schon investieren, das muss man bei allem Neuen.
Ich wünsche dir viel Erfolg!