Ja, der Tag von Slowenien nach Kufstein war bemerkenswert.
An der Auffahrt zum Mangart überfuhr ich einen Gullideckel und plötzlich gab es vom Vorderreifen ein rhythmisches Geräusch. Erster Verdacht, da hab ich mir irgendwas eingefahren.
Dann hörte es auf, und Reifen/Fahrwerk zeigten keine Veränderung. Hmmm…
Es ging aufwärts, plötzlich war das Geräusch wieder da. Das wollte ich mir dann doch mal angucken. Da kam eine kleine Parkbucht auf der Gegenspur, ich zog die Bremse und…nix. Hebel am Griff.
Passte dann trotzdem. Der Blick aufs Vorderrad offenbarte dann die Überraschung
Das hätte den Mangart runter auch anders ausgehen können.
Nach kurzem Kriegsrat und durchgehen aller Optionen war die Entscheidung, vom anderen Bremssattel einen Schraube zu nehmen und den Bremssattel mit dieser wieder zu fixieren und dann seeeeehr vorsichtig in den nächsten größeren Ort zu einer Werkstatt zu fahren.
Dort angekommen und nach der italienischen Mittagspause fand der Meister tatsächlich in seinem Fundus zwei passende Schrauben und für 5€ überließ er uns diese auch zusammen mit etwas Schraubensicherung.
Die noch offene Frage war die nach dem „warum“. Meinem Freund Bernd fiel die wahrscheinlichste Ursache ein:
Die Werkstatt in Bosnien hat die Reifen gewechselt und dabei auch die Bremssättel demontiert. Dann die Schrauben wieder rein gedreht, aber aus irgendeinem Grund hat der Monteur vergessen, auf der rechten Seite die Schrauben mehr als handfest anzuziehen.
Die Werkstatt machte so einen professionellen Eindruck, modernste Technik, kein Gedanke daran, die Arbeit nachzukontrollieren.
Wie auch immer, ist glimpflich ausgegangen. Gelernt: Ersatzschraube mitnehmen und bei Reifenwechsel selber noch mal alle Schrauben kontrollieren.
Der letze Tag spielte sich dann auf der Autobahn Kufstein-Ruhrpott ab, gewürzt mit überall rundum aufploppenden Gewitterzellen, von denen wir eine frontal nehmen mussten.
Letztlich war es eine gute Tour. Alle Teilnehmer sind wieder gesund zu Hause. Für eine hervorragende Tour hätten die Motorräder noch weiter benutzbar sein müssen.
Ein Fazit setze ich noch mal drunter, wenn ich etwas Zeit habe.
~6250km sind es geworden, und jeder Tag war ein Abenteuer. Mal ein kleineres, mal ein grösseres. Zusammen mit zwei Freunden, die ähnlich dem Motorradfahren verfallen sind wie ich. Danke Jungs, alleine wäre es nur 1/3 der Freude geworden, aber eigentlich hätte es alleine nie stattgefunden.