Ui, da muss ich mich mal kurz einklinken...
Ich habe den Nicht-Spenderausweis schon länger als ich Motorrad fahre. Ich stehe dazu und erkläre Organspendern auch gerne, warum ich mich fürs nicht-Spenden entschieden habe.
Oft hört man so Sätze wie "wenn ich tot bin, ists mir eh egal" usw. Weiß jemand, der so etwas sagt eigentlich, was bei der Organentnahme noch alles lebt ? Auszug aus
http://www.kritischebioethik.de/kao-organspende-hirntod.pdf:
„Wenn ich wirklich tot bin“, „wenn die Apparate ausgeschaltet
sind und ich nichts mehr spüre“, sagen die meisten,
die nach einer Organspende gefragt werden. Doch
wenn sie hören, dass die Beatmung erst nach der Organentnahme
abgestellt wird, werden sie hellhörig. „Das
habe ich nicht gewusst“, reagieren erschrocken selbst
viele, die einen Spenderausweis haben. Eltern aus unserer
Initiative, die sich bei ihrem Kind zur Organentnahme
haben drängen lassen, waren auch nicht informiert. Noch
nach Jahren leiden sie darunter, ihr Kind im Sterben allein
gelassen zu haben. Wie tot sind die „Hirntoten“, denen
Organe entnommen werden? Ganztot, halbtot,
scheintot, sterbend, lebend?
Tatsächlich müssen transplantable Organe lebensfrisch
sein, also von einem Menschen, der noch atmet, dessen
Herz schlägt, der warm ist und Fieber haben kann, der
sich spontan bewegt (siehe Abb. oben) oder auf Berührung
reagiert, dessen Blutdruck beim Schnitt des Chirurgen
ansteigt, der gepflegt wird, sogar Narkose-,
Schmerz- und Beruhigungsmittel erhält. Es ist ein Widerspruch,
von toten Menschen lebensfrische Organe zu erhalten.
Nicht aber in der Transplantationsmedizin! Sie
reduziert den Menschen auf das funktionierende Gehirn,
nennt das Hirnversagen HIRNTOD und den Leib Restkörper
und kommt so zur Vorverlegung des Todeszeitpunktes
zum Zwecke der Organentnahme, ohne sich dem
Vorwurf der Tötung auszusetzen."
Noch was Interessantes zur Frage "Sind Organspender tot?" (Quelle:
http://www.aktion-leben.de/Euthanasie/Organspende%20und%20Euthanasie/sld04.htm
[FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]"Tatsache ist, dass bis 1968 weltweit anerkannt war, dass der Mensch dann tot ist, nachdem sein Herz-Kreislauf-System unwiderruflich stillsteht. Bis dato war also klar: Eine Leiche ist ohne Herzschlag, ohne Reflexe, starr, kalt und weist alsbald Leichenflecke unter der Haut auf.[/FONT]
[FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]Seit die Harvard Universität 1968 die neue Todesdefinition eingeführt hat, gibt es weltweit viele verschiedene Todesdefinitionen.[/FONT]
[FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]Jene Menschen, die sich in einem irreversiblen (unumkehrbaren) Koma befinden (deren Gehirn nicht mehr arbeitet) und die man heute für hirntot, ja für tot erklärt, galten vor 1968 als lebend. Seit der Umdefinierung des Todesbegriffes gelten diese Menschen - in vielen, wenn auch nicht in allen Ländern - aber als tot.[/FONT]
[FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]Seitdem gibt es - per Neudefinition - „Leichen",[/FONT]
[FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]– die atmen, schwitzen oder frieren, Fieber haben können, mit den Zähnen knirschen, sich im Bett aufrichten, um sich schlagen oder treten, das Pflegepersonal umarmen (= komplexe Spinalreflexe), deren Haut rosig schimmert und im Sommer vielleicht von der Sonne gebräunt ist.[/FONT]
[FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]– bei denen das Herz schlägt und die ein intaktes Stoffwechselsystem aufweisen, die sich warm anfühlen.[/FONT]
[FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]– deren Glieder beweglich sind und deren Brustkorb sich hebt und senkt.[/FONT]
[FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]– die Ausscheidungen haben und bei denen Tränen fließen können.[/FONT]
[FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]– deren Wunden, wenn man ihre Haut aufritzt oder aufschneidet, wieder heilen würden.[/FONT]
[FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]– die von den Schwestern und Pflegern mit ihrem Namen angesprochen werden und sich in nichts von anderen Patienten unterscheiden, die künstlich beatmet werden.[/FONT]
[FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]– Männliche „Leichen", die noch Kinder zeugen könnten und[/FONT]
[FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]– weibliche „Leichen", die noch bis zu 3 - 4 Monaten Kinder austragen und gebären könnten.[/FONT]
[FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]Dennoch erklärt man diese Menschen für tot. Aber an einer Todeserklärung ist noch niemand gestorben. Weder Geburt noch Tod sind ein Zeitpunkt."
[/FONT][FONT=Trebuchet MS, Arial, Helvetica]
Weitere Infos: [/FONT]
http://www.organspende-aufklaerung.de
Eine weitere, interessante Frage, die ich gerne
RoCoSa als auch-Nicht-Spender stellen würde: Jemand, der einen Organspendeausweis mit sich trägt, erklärt sich bereit, dass ihm Organe entnommen werden, die jemand anderem einmal lebensrettend sein können. Auch er selbst kann in die Situation kommen, ein Spenderorgan anzunehmen.
=> Würdest Du ein Spenderorgan annehmen, wenn Du eines bräuchtest?