Was der Vatikan denkt, kann ja wohl nicht das Maß der Dinge sein - oder bist Du auch gegen Empfängnisverhütung? Nur mal am Rande...
Die Frage, wo die Seele bleibt, ist auch eine andere Baustelle.
Natürlich gibt es überall auf der Welt Fälle, wo Menschen in der Gosse aus der "Narkose" aufwachen und feststellen, dass sie eine frisch vernähte Narbe in Nierengegend haben.
Du schreibst ja schon, dass das hat mit dem eigentlichen Thema nichts mehr zu tun hat. Ich habe das Thema Organ-Kriminalität aber auch gar nicht angeschnitten.
Wo Du Brasilien und Thailand erwähnst: da fallen mir auch andere Länder ein: Österreich, Slowenien, Ungarn, Tschechien... Wer nicht zu Lebzeiten widersprochen hat, wird ausgeraubt! (Stichwort "Widerspruchsregelung")
Dieser von der Medizin geschaffene Begriff "Hirntod" ist lediglich die Beschreibung für einen von Menschen ermittelten Zustand der Hirnströme. Natürlich misst den Hirntod nicht mehr der Mensch, sondern ein hochsensibler Sensor. Doch dieser Sensor hat auch nur einen begrenzten Messraum!
Beispiel: kann ich in einen Raum treten und sagen "In diesem Raum riecht es nach nichts?"
Nein, kann ich nicht. Ich kann höchstens sagen: "ich rieche hier nichts!", während ich sehe, dass mein Hund wie angestochen umherflitzt und eine 1 Jahr alte Duftmarke des Erzrivalen aus der Nachbarschaft erschnüffelt.
Doch.... was ist, wenn "selbst" mein Hund nichts riechen sollte?
Riecht es dann wirklich nach nichts?
Vielleicht, vielleicht riecht aber nur ein Hund nichts mehr!
Übertrag auf die Definition des Hirntodes: Bei einem für "hirntod" erklärten Menschen müsste es anstatt "der Mensch ist hirntod" heißen:
"Diese Maschine hat keine Hirnströme mehr gemessen."
Es bleibt unbewiesen, dass tatsächlich keine Ströme mehr da sind!
Was ist, wenn morgen ein Gerät zur Hirnstrom-Messung auf den Markt kommt, welches 100 mal sensibler ist?
Wenn die Medizin zu der Erkenntnis kommt, dass die nach heutiger Definition "hirntoten" Organspender während der Organentnahme tatsächlich noch denken konnten und Qualen litten, sich aber nicht mitteilen konnten?
Was dann? Was dann?
Man soll ja nicht schwarzmalen, aber jeden von uns kann es morgen mit dem Motorrad semmeln und die Hirntod-Diagnose kann unzureichend sein. Und wer möchte dann auf dem Tisch liegen und unter Schmerzen mitbekommen, wie man "spendet"?
Es soll Spender geben, die darauf nur noch schulterzuckend antworten "Dann ists mir auch egal." oder "Dann steh ich das auch noch durch". Na dann viel Spaß beim "durchstehen"...
Ich weiß aus einigen Diskussionen pro-contra Organspende, dass die wenigsten der erklärten Spender wissen, in welchem "Lebend"-Zustand ein "Toter" (welch Widerspruch!) gehalten werden muss, dass ihm überhaupt Organe entnommen werden können. Und das, Ron, sind Fakten und keine "obskuren Geschichten". Ich mache mir schon Gedanken über das, was ich schreibe... *indieSeiteknuff*
Simon